Welche Skandinavische Sprache ist am leichtesten zu erlernen?

10 Antworten

Es ist klar, dass Finnisch nicht zu der anderen Gruppe gehört, denn Finnisch gehört zu den finno-ugrischen Sprachen, die anderen sind germanische Sprachen. Übrigens ist noch erwähnenswert, dass auch Isländisch (und Färöisch) in die nordisch-germanische Gruppe gehört, und dass Norwegen zweisprachig ist.

In Norwegen gibt es "Bokmål" (was dem Schwedischen einigermaßen ähnlich ist) und "Nynorsk" (was man mit Schwedisch nicht mehr so ohne weiteres versteht). (Info von einer schwedischen Muttersprachlerin)

Sprachlich ist gesehen ist "Dalamål", die alte Sprachvariante von Dalarna (Mittelschweden) kein Schwedisch, sondern eine eigene Sprache mit westskandinavischen Zügen. Heute selten geworden.

Ich lerne (seit über 5 Jahren) Schwedisch, kann mittlerweile die Krimis im Original lesen, mich in Schweden/Norwegen einigermaßen verständigen, arbeite mich ein wenig ins Isländische ein (ohne das "richtig" zu können). Finnisch mache ich auch, bin noch im Anfängerstadium (faszinierend, dauert aber sehr sehr lange, bis man das kann).

Vom sprachlichen Klang her mag ich Schwedisch am meisten, das ist eine sog. "Tonakzentsprache", manche betonten Silben haben eine best. Tonhöhe (hoch oder tief; kann man am "a" am besten hören). Isländisch hat einen sehr interessanten (zu Beginn "sperrigen" "harten") Klang, es ist aber auch eine faszinierende Sprache (wenn man Schwedisch eine Zeitlang gelernt hat, versteht man sogar einige Passagen aus der altisländischen "Edda" - der nordischen Göttermythologie, wenngleich dort die Unterschiede zum ostskandinavischen Schwedisch durchaus beträchtlich sind).

Beim Schwedischen ist noch zu beachten, dass gerade in Südschweden ein ausgeprägter Dialekt ("Schonisch" "Skånska") vorherrscht, gerade bei den älteren Leuten, was ganz anders klingt als in Stockholm oder Mittelschweden. Der Göteborg-Dialekt ist schon "einfacher" zu verstehen, auch wenn einige recht flott reden.

Inzwischen waren  wir an verschiedenen Stellen in Schweden (und Norwegen) und erkennen schon am Dialekt, wenn jemand aus Südschweden kommt. Meine Frau mag am liebsten die jämtländische Variante (deutlich nördlich von Stockholm), auch in Ångermanland verstehen wir die Leute einigermaßen gut.    

Olli

Finnisch hat die schwierigste Grammatik, hat irgendwas zw. 8-12 Fällen (kann mich nicht mehr genau erinnern, sorry). Ist auch soweit von der europäischen Sprache weg, dass alles neu gelernt werden muss. Dänisch ist deswegen schwer, weil sie anders sprechen als schreiben. Schwedisch ist am leichtesten, weil die Tonation und die Aussprache für Deutsche am leichtesten zu lernen ist. Als Deutscher in Norwegen wirst du auch nach 10 Jahren als Ausländer erkannt. Norwegisch lernt sich fast genauso schnell wie Schwedisch, und auch wenn du den Dialekt nicht so gut hinkriegen wirst, Norwegisch hat einen vorteil: Die Norweger können die Schweden und Dänen besser verstehen als umgekehrt, warum auch immer. Kommst mit Norwegisch also auch in Dänemark und Schweden zurecht.

Ich würde sagen Norwegisch. Schwedisch ist von der Grammatik schwerer bzw. mehr zu lernen, was Plural und Verbgruppen angeht. Allerdings ist in Norwegisch mehr Melodie drin, was man sich eben auch aneignen muss. Da möchte ich übrigens meinem Vorgänger widersprechen. Man alle drei Sprachen (Dänisch, Schwedisch & Norwegisch) perfekt sprechen lernen. Allerdings sollte man dafür vielleicht noch etwas jünger sein. Bei älteren Menschen hört man den Akzent eher raus. Norwegisch hat auch noch den Vorteil, dass man die Schweden und Dänen noch am besten versteht. Das liegt daran: Schwedisch und Norwegisch ist von der Aussprache sehr ähnlich, es gibt allerdings einige Wörter, die es in der jeweilig anderen Sprache nicht gibt, das lernt man aber schnell. Und Dänisch und Norwegisch sind von der Schriftsprache sehr sehr ähnlich. Die Schweden sprechen fast immer auch alles aus, was geschrieben wurde. Also die sagen für "das Haus" auch huset ("hüset"), während die Norweger das t verschlucken. Die Dänen verschlucken manchmal ganze Silben und daher haben Schweden und Dänen meist die größten Verständnisschwierigkeiten. Ich würde mir auch einfach mal jede Sprache anschauen. Mir gefällt zum Beispiel bei Norwegisch das ø und æ viel besser als das ö und ä im Schwedischen. Aber das ist Geschmackssache. Achja, und zu Finnisch und Isländisch sei gesagt: die sind sehr schwer. Wenn man meiner Meinung nach nicht auch irgendeine Verbindung zu dem Land hat, sollte man lieber Norwegisch, Dänisch oder Schwedisch lernen. Damit kommt man schließlich in den jeweilig anderen zwei Ländern auch gut durch. Und mit Schwedisch kann man sich auch in Finnland verständigen.

Ich würde sagen, dass es keinen nennenswerten Unterschied im Schwierigkeitsgrad zwischen Dänisch, Schwedisch und Norwegisch gibt. Schwedisch gilt als die am weitesten verbreitete der drei Sprachen, weil auch Finnen Schwedisch sprechen können. Finnisch aber hat gar keine Ähnlichkeit mit diesen Sprachen und ist sicher sehr schwer zu lernen. Ja, und dann gibt es auch noch Isländisch...

Ich versuche selbst Schwedisch zu lernen. Auch als Niete im Lernen ist es relativ "leicht", weil es grammatikalisch dem Deutschen ähnelt und das Vokabular eine Mischung au Englisch und Deutsch ist. Mit Schwedisch erreichst du einen breiteren Personenkreis und wirst (wenn du schön sprichst) auch in Norwegen und großen Teilen Finnlands verstanden. Dänisch ist für mein Gehör ein brutaler schwedischer Dialekt, der akustisch sehr an Holländisch erinnert. (Für diese Sprache muss man, glaube ich, geboren sein oder einen genetischen Defekt haben. Das ist ähnlich wie beim Tirolerischen. Entweder man hat die Fehlbildung im Kehlkopf oder nicht....)