Welche Schreibform ist die beste? Die Ich-Form oder Er/Sie/Es-Form?
Hallo, ich kann mich nicht entscheiden in welcher Form ich schreiben soll! Ich schreibe zur Zeit einige Naruto-Fanfictions und auch ein Buch. Ich schreibe in den verschiedenen Geschichten immer unterschiedlich, um zu gucken, welcher mir leichter fällt. Aber was ist die, die besser ankommt? Die Ich-Form oder die Er-Sie-Es Form? Ich kenne mich nicht damit aus und wollte daher mal fragen, wie ihr so schreibt und warum. Welche ist denn nun besser? Und für die Leser einfacher zu verstehen?
9 Stimmen
10 Antworten
Ich hab mit Ich-Form gestimmt, weil das meine bevorzugte Schreibform ist.
Doch prinzipiell kann man nicht sagen welche "Besser" ist. Beide haben ihre Stärken und schwächen:
Bei der Erzählerperspektive betrachtet man die Geschichte aus einem Blickwinkel, bei dem man breit gefächert auf Emotionen der vielen Charaktere eingehen kann. Die Szenen können im Großen Stil beschrieben werden, sodass der Leser ein gemälde vor augen haben kann. Er kann in dieser Form dinge wissen und erfahren, die auch über Große distanzen passieren (z.B. wenn zeitgleich etwas wichtiges in Sunagakure passiert (um bei Naruto zu bleiben)). die ganze geschichte ist etwas allgemeiner gehalten.
Bei der Ich-Perspektive hingegen Taucht man mitten rein ins Geschehen, sieht und erfasst die Situation mit den Augen und Gedanken des Hauptcharakters. Ein Meister der Ich Perspektive kann ein "Mittendrinn" statt "nur Dabei" Gefühl erzeugen. Er kann allein durch die hektische und panische Gedankenwelt des HC Spannung und Mitfiebern erzeugen, wenn er in einem dunklen Raum auf eine Tür mit verdächtigen Geräusch zu geht, nur um dann festzustellen, das eine Ratte einen Besen umgeschmissen hat. Auch ein großer Faktor ist, das der Leser nur erfährt, was der HC sehen und hören und wissen kann. Da kann man den Leser viel besser mit unerwartetem überraschen.
Du wirst bei jeder neuen Geschichte entscheiden müssen, welcher der beiden Stile geeigneter ist, um sie zu erzählen. Auch ein großer Faktor ist, deine erfahrung mit dem jeweiligen Stil.
Auch meine ersten gehversuche in beiden Stilen waren etwas holprig und vielleicht auch Langweilig. Einfach weil mir die Erfahrung fehlte.
"Die Kunst ist, detailiert zu schreiben, ohne sich in Details zu verlieren."
Vielen Dank, für die liebe Antwort. Das hast du wirklich gut erklärt und so habe ich das noch gar nicht betrachtet :) Dankeschön.
Was du meinst ist die Erzähl-Perspektive. Da gibt es keine ultimative Vorgabe, und auch keine, die besser ankommt. Es kommt wohl darauf an, wie der Leser die Szene sehen soll. Die Erzähl-Perspektive kann praktisch in jeder Szene wechseln, je nach dem, wie sie interessanter und ausdrucksstärker wird für die Handlung.
Bei einer durchgehenden Ich-Perspektive im ganzen Buch, kann die Handlung sehr, sehr langweilig werden und sogar ins Stocken geraten. So etwas ist sehr schwer zu schreiben, vor allem, wenn sich die Handlung über einen längeren Zeitraum erstreckt.
Es findet ja nichts statt, das der Protagonist nicht selbst hört, sieht, erlebt. Er muss stets höchstpersönlich zu jedem Handlungsort traben, damit etwas passieren kann. Es gibt keine Nebenhandlungen, die sich auf den Protagonisten ohne wein Wissen auswirken können. Er kann auch von niemand beobachtet werden, es gibt keine zweiten, dritten Meinungen etc. Das schränkt jede Story ein, so das gerade eine Kurzgeschichte in der Perspektive möglich wird.
Ein interessanter Link zu solchen Fragen ist dieser Blog:
http://www.schriftsteller-werden.de/
Da sind sehr viele hilfreiche Beiträge zum Schreiben und auch noch weiterführende Links, wo du dir gute Anregungen holen kann, ganz gleich was du schreibest.
Ich wähle die dritte Variante: Beide.
Denn ich kann mich nicht entscheiden, das ich, aber auch er, sie und es sind häufig geschrieben.
Der Autor dieser Zeilen empfand es als seine Pflicht auch darauf hinzuweisen, dass er in seinem Krimi-Projekt, beide Varianten bis zum heutigen Zeitpunkt verwendete. Und gelegentlich auch in der dritten Person spricht, denn es gibt in einem Stück eine andere Atmosphäre oder einen Zugang.
Es kommt darauf an, was für dich und/oder deine Geschichte am besten erscheint, ein Votum wie in diesem Falle, wird nichts über die Qualität deiner Umsetzung sagen, wenn zum Bleistift eine er/sie/es-Variante mich fesselt ist sie gut, wenn mich eine er/sie/es-Variante nicht fesselt nicht. Gleiches gilt bei der Ich-Form.
Die Ich-Form gibt in der Regel einen besseren und persönlicheren Zugang auf ein Individuum der Geschichte, wobei man natürlich hier auch wechseln kann (also zwischen den Personen), was aber durchaus sehr verwirrend sein kann.
Die Form der dritten Person Singular eignet sich um viele Personen darzustellen, als Erzähler auch in ihre Gedanken und Vorgeschichten zu blicken ohne das eine andere Person der Geschichte davon erfährt.
Es gibt keine ultimative Variante oder sonstiges, du musst von Fall zu Fall dein urteil als Autor fällen. Die Rückmeldungen der Leser, werden dann zeigen ob du dch richtig entschieden hast. :)
Grüße Felix
Hey, ich bin kein so guter Schreiberling. Aber ich möchte unterschiedliches testen um mich in Zukunft für eine zu entscheiden, da es doch gar nicht so leicht ist und für die dritte Variante, da sieht man es daran, das ich mich damit nicht so gut auskenne. Jedenfalls danke für die Antwort
Eigentlich kommt es auf die Geschichte an. Auch ich-Erzählungen können spannend sein. Aber die dritte Person gibt dir die Möglichkeit, innerhalb einer Geschichte, die Sichtweisen der verschiedenen Charaktere zu zeigen. So wird dem Leser auch mal die Gedanken eines Schurken vorgeführt, was manch üble Tat in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Hallo, danke, das ist eine gute Antwort. :) Ich werde mal sehen, was ich machen kann.
Hi,
also erstmal, ich weiß nicht, ob das schon jemand angemerkt hat, aber es heißt eigentlich "1. Person" und "3. Person", nicht "Ich-Form", oder "Er/Sie/Es-Form" ;) Ähm...ja, bin eigentlich nicht hier zum Klugscheißen, sorry deswegen... >.<
Also, ich bin für die erste Person, denn ich kann so am besten Schreiben. Aber es hat auch einen weiteren Grund: In der ersten Person, ist es für den Leser, sowie auch für den Autor, soweit ich das beurteilen kann, am Einfachsten, sich in den Charakter hinein zu versetzen.
Natürlich kann man das, je nachdem wie gut der Autor schreibt, auch in der dritten Person zustande bringen, aber es ist eben einfacher und besser, wenn man aus der ersten Person schreibt. Man kann die Gefühle und Taten einer Person besser beschreiben.
Aber in der dritten Person, ist es wiederum einfacherer, mehrere Personen zu schreiben - das ginge in der ersten Person nicht, denn dann braucht man zuerst einen Sichtwechsel. In der dritten Person, kann man mehrere Personen gleichzeitig schreiben und auf sie eingehen - so werden die Gefühle aber nicht so sehr rüber gebracht und die kleinen Details, gehen oftmals unter, aber auch das, kommt auf die "Quälität" (wenn ich das mal so nennen darf) des Autors an.
Dennoch würde ich persönlich, zu jeder Zeit die erste Person bevorzugen - das ist jedoch meine persönliche Meinung und ich denke nicht, dass man hier auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann.
Denn jeder hat seine eigenen Interessen. Ich mag die dritte Person nicht gerne, kann aber auch keinen genauen Grund dafür nennen, abgesehen von dem, was ich oben geschrieben habe. So kenne ich aber auch eine Person, die keine Geschichten mehr aus der ersten Person lesen kann, seit sie Twilight gelesen hat. Sie hat nun ein Twilight-Trauma (nach eigener Aussage) und diese Bücher, waren eben auch in der ersten Person geschrieben. Daher kann sie meine Geschichten nicht mehr lesen.
Was ich damit sagen will: Es ist beides gleichauf beliebt. Du wirst immer jemanden finden, der die erste Person mag und die Dritte weniger, so wie du jemanden finden wirst, bei dem es genau anders herum ist, oder der einfach beides mag.
Es gibt weniger Geschichten, die aus der ersten Person geschrieben sind, was aber nicht heißt, dass das keiner mag, sondern einfach, dass es viele Leute gibt, die diese Form für schwierig halten - das stimmt wirklich, denn ich habe selbst mal im persönlichen Bereich ein wenig rum gefragt. Immerhin schreibe ich nur aus der ersten Person, lese aber nur selten Geschichten, die so geschrieben sind, bei anderen - ich dachte daher auch immer, ich mache etwas falsch, da ich selbst noch nicht so lange schreibe.
Sehr lange Rede, kurzer Sinn: Es ist eigentlich egal, wie du schreibst. Es wird trotzdem immer mal jemanden geben, der nörgelt und jemanden, der dich für dasselbe lobt. Mach einfach dein Ding - in dieser Hinsicht, kannst du eigentlich nicht viel falsch machen.
Ich hoffe, das war jetzt irgendwie hilfreich,
LG Neko~