Welche schlimme Vornamen für Kinder kennt ihr?

6 Antworten

„Wollen Sie Ihr Kind wirklich so nennen?“ - „Ja, meine Frau hat gesagt >mit h<.“ Jetzt heißt das arme Mädchen Sahara…

“Sie möchten ihre Tochter also Jaqueline nennen. Wie wollen Sie den Namen denn geschrieben haben?“ - „Weiß ich nicht…, mit „J“ wie Gertrud?“

Wir hatten auch schon eine Chantal-Paloma (hört sich wie Colgate-Palmolive an) und einen Marc-Aurel (ob da dem armen Bub nicht zu viele Erwartungen auferlegt wurden…?).

Mir persönlich gefallen deutsche Vornamen aus der Generation meiner Großeltern am besten. In Rankings von vor 100 Jahren findet man so tolle Namen wie z.B. Ruth, Martha, Marlene, Helene, Charlotte oder Anton, Johann, Konrad, Lorenz, Martin, Peter... 

Deine Beispiele für „schlimme Namen“ sind mit im Zweifel lieber, als so manche seltene, vermeintlich ungewöhnliche Vornamen, die bei genauerem Hinsehen recht "gewöhnlich" sind.

„Ausländischen“ (z.B. skandinavischen, französischen oder englischen) Namen kann ich nichts abgewinnen. Oft wissen manche gar nicht, was der favorisierte Name denn in der Landessprache bedeutet, geschweige denn, wie er geschrieben wird.

Kinder mit bestimmten Vornamen haben bessere Bildungschancen als andere. Klassische Namen werden eher mit Talent und Fleiß assoziiert. „Bildungsferne Schichten“ neigen beeinflusst durch die Medien ehr zu "ausgefallenen" Namen. Lehrer, Ausbilder und Arbeitgeber denken aber auch in Schubladen...

Es zeugt nicht von einem hohen Bildungsniveau, wenn man "Promis" nacheifert und seine Kinder nach Städten benennt oder eigene Wortschöpfungen kreiert, die sich wie eine Krankheit anhören.

Ein Vorname sollte erst mal als ein solcher zu erkennen und bestenfalls auch das Geschlecht abzuleiten sein.

Großeltern, Freunde, Bekannte, Lehrer, Ausbilder, spätere Arbeitgeber und Behördenmitarbeiter können sie dann problemlos identifizieren, aussprechen und schreiben.

„Alte“ Vornamen erleben gerade eine Renaissance oder sind nie ganz verschwunden. Doch Trendnamen (z.B. Emma, Mia) wird man später auf dem Spielplatz, im Kindergarten und in der Schule häufig begegnen.

Deshalb sollte man die Top-20-Hitliste meiden, aber ausgefallene und konstruierte Wortschöpfungen ebenfalls. Auch sollte er landestypisch sein und zum Nachnamen passen; Alejandra-Haizea-Mercedes Schmitz tönt einfach nicht so gut... und ständig gefragt zu werden: "WIE heißt du?" ist auch blöd.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

SHildegard 
Beitragsersteller
 16.07.2024, 00:38

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort und ja auch in der Namensgebung ist man heute sehr global.

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"Und Sie wollen ihre Tochter wirklich Claire nennen, Frau Grube?"

"Unsere Tochter soll einen Doppelnamen tragen. Jeder von uns hat einen Namensteil ausgesucht: Ich war für 'Polly', mein Mann für 'Esther'."

Das Problem sind für mich nicht altmodische Namen. Da brauchen nur ein oder zwei nette Menschen "Tenxwindis" oder "Bernward" zu heißen und der Staub auf dem Namen ist weggeblasen.

Problematischer sind vielmehr fremdländische Namen, deren Aussprache nicht klar ist. Wenn Alice "Alitze" genannt wird, finde ich das komisch.

Oder wenn Namen eine falsche Nationalität vortäuschen. Ein Bekannter meiner Eltern heißt Jean-Cyriaque und wird ständig gefragt, ob er Franzose sei oder wenigstens seine Eltern aus Frankreich wären. Wenn die Vorfahren aus Ospreußen und dem Chiemgau stammen, dann nervt das.

Aufpassen würde ich auch bei der Bedeutung eines Namens. "Claudia" finde ich beispielsweise sehr klangvoll. Es bedeutet aber "die Lahme". Finde ich nicht so prickelnd. Jemand in meiner Klasse hieß "Miles". Bedeutet "Soldat". Das hat genau so viel Charme wie "Hauptgefreiter" oder "Schuster".


SHildegard 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 19:57

Dank für eine tolle Darlegung.

Ja ich kenne z.B. viele Roger und dieser eigentlich schöne Name wird sehr unterschiedlich ausgesprochen und mein schlimmsten Erlebnis war, eine sehr authentische pfälzerische Mutter rief ihren Sohn Roger, allerdings so wie er geschrieben wird und noch so richtig lang gedehnt 😵‍💫

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Aleqasina  15.07.2024, 20:01
@SHildegard

So ist es in der Schweiz auch üblich. Völlig normal.

Es ist ursprünglich ein normannischer Name.

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SHildegard 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 20:02
@Aleqasina

Am liebsten höre ich ihn französisch ausgesprochen, da klingt er am besten.

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Aleqasina  15.07.2024, 20:07
@SHildegard

Man kann auch ganz normale und schöne Namen verhunzen. Ich höre oft "Soffi" statt "Sophie". :-(

Oder "Robbert" statt "Robert".

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isebise50  15.07.2024, 22:10
@SHildegard

Wenn schon Roger, dann auch R•o•g•e•r und nicht R•o•d•j•e•r oder noch schlimmer R•o•j•e•h•e…

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Kevin

Ja, Klischee, aber ich hatte 2 Kevins in meiner Klasse, die wirklich SEHR viel mit Vorurteilen zu kämpfen hatten - obwohl beide echt nicht dumm und wunderbare Menschen sind.

Ich finde es furchtbar wie sehr dieser Name belastet ist und die Jungs das zu spüren bekommen.


SHildegard 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 19:27

Ja, so ähnlich wie bei einer Chantal.

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Alles was klingt,als ob das Kind dort gezeugt wurde z.B Paris,Beverly,Sydney etc.

Und generell englische Wörter als Namen z.B Hope,Destiny,Cloudy


SHildegard 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 19:31

Sind halt viel englische Vornamen.

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Mats. Einfach schrecklich der Name. Und eine wollte ihren Sohn Werner nennen. Die hat voll den Zuspruch dafür bekommen 😄