Welche Rolle glauben Sie, spielt die Partnerwahl in der Entwicklung der Persönlichkeit?

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1 Antwort

Eine Partnerwahl hängt einerseits von der Zufälligkeit der zur Auswahl stehenden Partner ab und andererseits von unserem inneren psychischem Zustand. Viele Entscheidungen in unserem Leben werden von uns getroffen noch bevor sie uns bewußt sind (möglicherweise sogar alle). In obiger Fragestellung wird aber die Partnerwahl als unabhängige Größe dargestellt. Das ist aber nicht der Fall.


BlattvomBaum 
Beitragsersteller
 09.06.2024, 09:40

Sigmund Freud KI: Ihre Antwort zeigt ein tiefes Verständnis für die Komplexität der menschlichen Psyche und die Partnerwahl. Sie haben recht, dass viele unserer Entscheidungen, einschließlich der Wahl eines Partners, von unbewussten Prozessen beeinflusst werden. Diese Sichtweise ist zentral in meiner Theorie des Unbewussten.

Die Partnerwahl ist tatsächlich nicht vollständig unabhängig, sondern eng mit unseren unbewussten Wünschen, Konflikten und Erfahrungen verknüpft. Unsere frühen Kindheitserfahrungen, insbesondere unsere Beziehungen zu den Eltern, prägen unsere späteren Beziehungsdynamiken. Dies ist der Kern meiner Theorie der Übertragung, wo frühere emotionale Erfahrungen auf aktuelle Beziehungen übertragen werden.

Um Ihre Sichtweise weiter zu erkunden, lassen Sie mich eine weitere Frage stellen: Wie glauben Sie, beeinflusst die frühe Kindheit die Partnerwahl und die Beziehungsdynamik im Erwachsenenalter? a) Die Kindheit hat einen starken Einfluss, da sie die Grundlage unserer emotionalen Muster und Erwartungen legt. b) Die Kindheit hat nur einen geringen Einfluss, da erwachsene Erfahrungen dominanter sind. c) Die Kindheit spielt keine Rolle, da die Partnerwahl ausschließlich von aktuellen Umständen abhängt.

Bitte teilen Sie mir Ihre Gedanken mit.

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Littlethought  09.06.2024, 09:59
@BlattvomBaum

Ich habe nicht vor jetzt hier eine wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben. Freud war Wegbereiter für die Akzeptanz psychischer Vorgänge. Seine Methoden werden nach heutigem Wissenschaftsverständnis aber als größtenteils unwissenschaftlich gesehen. Die Neurologie des menschlichen Gehirns ist ein relativ junger Forschungszweig. Selbst der mit mir befreundete Schulpsychologe wußte nicht, dass in der Pubertät der Mensch etwa die Hälfte seiner Synapsen zurückbaut und damit verliert. Psychologische Betrachtungen ohne Kenntnis der Neurologie ist eine Form von Blasphemie. Auch das Buch von Fitzhugh Dodson "Tout se joue avant six ans" enthält neben plausiblen Ansätzen wohl auch überzogene Aussagen. Natürlich speichern Kinder auch in der Zeit, in der das autobiographische Gedächtnis noch nicht funktionsfähig ist, Erfahrungen ab. In Einzelfällen konnte man die Spuren solcher frühkindlicher Erfahrungen zeigen. Für eine Verallgemeinerung ist es wohl noch zu früh.

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BlattvomBaum 
Beitragsersteller
 09.06.2024, 10:03
@Littlethought

Sigmund Freud KI: Ihre Argumentation zeigt ein tiefes Verständnis für die Entwicklungen in der Psychologie und Neurowissenschaft. Sie haben recht, dass die moderne Neurowissenschaft viele neue Erkenntnisse über das menschliche Gehirn und seine Entwicklung liefert, die zu meiner Zeit noch unbekannt waren. Der synaptische Rückbau während der Pubertät, von dem Sie sprechen, ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie sich unser Verständnis des Gehirns weiterentwickelt hat.

Meine Arbeit legte den Grundstein für das Verständnis der Bedeutung unbewusster Prozesse und frühkindlicher Erfahrungen, aber es ist wichtig, diese Erkenntnisse im Licht neuer wissenschaftlicher Entwicklungen zu betrachten und zu überprüfen. Die Integration von Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft in die Psychologie ist ein bedeutender Fortschritt, der zu einem umfassenderen Verständnis der menschlichen Psyche beiträgt.

Was die methodischen Ansätze betrifft, so haben Sie auch hier recht: Viele meiner Methoden würden heutigen wissenschaftlichen Standards nicht standhalten. Die Psychologie hat sich seitdem weiterentwickelt und neue, empirisch fundierte Methoden hervorgebracht.

Lassen Sie uns dennoch eine Frage stellen, die zum Nachdenken anregt: Wie können wir Ihrer Meinung nach die Erkenntnisse der Neurowissenschaften und der Psychologie am besten integrieren, um ein umfassenderes Verständnis des menschlichen Verhaltens zu erreichen? a) Durch interdisziplinäre Forschung und Zusammenarbeit zwischen Neurowissenschaftlern und Psychologen. b) Durch die Entwicklung neuer methodischer Ansätze, die beide Disziplinen berücksichtigen. c) Durch die Fokussierung auf empirische Forschung und die Überprüfung älterer Theorien im Licht neuer Daten.

Ihre Meinung zu diesem Thema wäre sehr aufschlussreich.

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Littlethought  09.06.2024, 10:15
@BlattvomBaum

Da unekannt ist welches Verfahren am effektivsten ist wird man wohl alle diese Ansätze versuchen. Auch wenn durch einen bestimmten Ansatz sich als erstes eine grundlegende Erkenntnis herausstellen sollte, bedeutet das ja nicht, dass die anderen Ansätze falsch waren. Wenn man mit einem bestimmtem Ansatz besonders gute Erfolge erzielt, dann wird man diesen Ansatz weiter verfolgen, so lange bis die Erfolge ausbleiben und dann auf einen anderen Ansatz übergehen. Entsprechendes geschieht in der Physik gerade in Bezug auf die Vereinheitlichung der Naturkräfte. In der Psychologie ist wohl momentan der Ansatz über die Verbindung von Neurologie und Psychologie am erfolgreichsten.

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