Welche Pflanze ist stärker als Ackerwinde?!

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Giersch, Ackerwinde, Minze, Quecke... das sind alles die typischen Lehmbodenkräuter.

Meiner Erfahrung nach hilft da nur, erst mal so tief wie möglich den Boden zerkrümeln und alle -auch kleinste- Wurzelreste rausmachen und dann jeden neuen Trieb sofort möglichst tief rausreissen (mithilfe eines Pflanzschäufelchens)- sonst hilft nix!
Und wenn die Triebe aus angrenzendem Boden kommen (Rasen, Nachbar...) hilft gar nix, ausser sie immer wieder in die Schranken zu weisen! Die Wurzeln kann man auch mit kochendem Wasser übergießen oder beim nächsten Grillen in die nicht mehr gebrauchte Glut werfen. Trocknen nützt nichts, die sind unglaublich zäh! Verwelken, aber gehen nicht ein!
Meditative Bodenpflege anstatt ooohm und Giersch als Salat oder Gemüse, wers mag. Aber immer noch besser als die Brombeeren("Disteln und Dornen"...), die sich bei mir jetzt immer wieder einnisten!

Brennesseln kann man ja abschneiden oder rausreissen (soll gut gegen Rheuma sein (vllt hab ich deshalb keins, weiß nicht ;)


Beutelkind 
Beitragsersteller
 18.05.2014, 21:03

Brombeeren und Quecke hab' ich auch (...zu Hauf :) Und ja: Lehmboden...^^

Das mit dem Boden zerkrümeln ist deswegen schwer, weil eine alte Eibe dort wächst und deren Wurzeln reicht weitgreifend sind...

...Bin kurz davor, hier einfach mal den Flammenwerfer drauf zu halten...!

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Iamiam  19.05.2014, 00:34
@Beutelkind

dann doch lieber Chemie, aber unter fachgerechter Anleitung, sonst bringts auch nichts.
"Flammenwerfer": es gibt sogar ("Abflamm"-)Geräte dafür, aber die bringen auch nur das schon ausgetriebene Grünzeug weg!

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Iamiam  19.05.2014, 01:03
@Iamiam

Da fällt mir noch ein: schwarze Folie um die Rosen möglichst dicht rum, mit Rindenschrot beschweren, Die kleinen Löcher um die Rosen rum sind allerdings immer noch neuralgische Punkte, aber doch beherrschbarer als die große Fläche!

(muss ich selber gleich mal ausprobieren, hab das mal im Garten eines Bekannten gesehen, und er schien recht zufrieden damit zu sein.
Warum fällt mir das erst jetzt wieder ein???)
Gegen Brombeeren hab ich übrigens stachellose Var. gepflanzt, Methode "Gegenfeuer"

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 19.05.2014, 07:54
@Iamiam

Was ist denn "stachellose Var."?! aufdemschlauchsteh'

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Iamiam  20.05.2014, 10:56
@Machtnix53

Genau, stachellose Sorte. Hab ich vor vielen Jahren mal an Land gezogen und seither immer wieder problemlos vermehrt, über mehrere Gartenwechsel hinweg. Wird etwas später reif, schmeckt dann aber recht gut.
Ich mach das aus folgendem Grund: undurchwurzelter Boden ist eine Einladung an Pflanzen aller Art. Wenn dann dort ein noch dazu ganz nah verwandtes Gewächs wurzelt, entbrennt die Konkurrenz um den Bodenraum.
Kontrollieren muss man es allerdings schon, manchmal würden die stacheligen den Durchbruch schaffen, wenn man sie nicht auch ein wenig bekämpft. Aber lang nicht so dramatisch wie sonst!
Zum Hauptthema fällt mir noch ein (wenn das mit der schwarzen Folie irgendwie nicht ginge): nur Pflanzen, die im Winter abfrieren und früh im Frühjahr dicht wachsen.
Ich könnte mir Spinat abwechselnd mit Buschbohnen vorstellen, deren Kultur muss ja mehrmals im Jahr neu angelegt werden, dabei zwangsläufig Ent-Unkrautung (es sei denn, Du hängst an den Rosen). Phacelia wächst zu schwach, das mit der Bienennahrung soll auch ein Gerücht sein: angeblich locken Phacelias Bienen nur an, haben aber kaum Nektar.
Gerühmt werden Kartoffeln, aber nur deshalb, weil man zur Ernte den Boden tief aufgraben muss (und als Kleingärtner dabei sowieso säubert).
Beinwell wächst schneller -Blätter auch äusserst schnell nach- und ich kann mich nicht erinnern, in einer Beinwell-Reihe jemals eine Winde gehabt zu haben, kann aber auch an ganz Anderem liegen.

Noch ein ganz anderer Ansatz: Lehmiger Boden reisst beim Austrocknen. Ich erhielt mal den Rat, die Risse mit Sand zu füllen, das macht den Boden insgesamt lockerer, Regenwürmer sorgen im Lauf der Zeit für Durchmischung (umgraben erst recht). Vllt kriegst du dadurch deinen Boden pflegeleichter?

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 20.05.2014, 23:05
@Iamiam

Der Boden als Solcher ist oberflächig eher locker, aber tiefer durchsetzt mit Lehmbrocken und den Wurzeln einer alten Eibe, die das Graben schwierig machen. ...Und mit größeren Steinen, die ich vor Jahren als Gartenneuling habe ausbringen lassen soifz...

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Iamiam  21.05.2014, 01:31
@Beutelkind

Wer viele Ideen hat, macht auch viele Fehler!
Was ich noch zur Unkrautunterdrückung gesehen hab (so langsam kommen div. Erinnerungen wieder), ist Kapuzinerkresse: ist heuer wahrscheinlich schon zu spät, aber man kann sie früh vorziehen, zeitig auspflanzen (abdecken bei Spätfrösten, aber wächst auch an kalten Tagen ganz manierlich, hält den Boden feucht, ist essbar und am Salat dekorativ, auch in kleinen Vasen (hält aber nicht lang).

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 21.05.2014, 19:22
@Iamiam

Die hab' ich heute gekauft! :) :) :) Das ist hier bei mir noch nicht zu spät, das wird sicher noch 'was!

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Iamiam  01.06.2014, 13:01
@Beutelkind

Erst mal danke für den Stern, bei so vielen qualifizierten Antworten ist dir die Wahl sicher nicht leicht gefallen!
Noch eine Korrektur: normalerweise wächst Phacelia angeblich schon dicht genug, warum das bei mir nicht so war, weiß ich nicht.
Ich schaffe derzeit mit meiner Methode zerkrümeln des Bodens so ca 30cm (auf 3 m Breite) pro Arbeitstag, das macht bei 1 Arbeitstag/Woche ... seufz!
Die schon bearbeitete Fläche muss ja auch weitergepflegt werden.
Aber immerhin es gibt Fortschritte, in 2 Jahren werd ich durch sein, wenn mir nicht noch was besseres einfällt
(noch wirkt die schwarze Folie nicht, aber das Grünzeug wird schon zum Bleichzeug)

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 02.06.2014, 09:51
@Iamiam

Stimmt, die Sternenvergabe war nicht einfach! Aber Du hast so viele gute Kommentare geschrieben und Anregungen geliefert!

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Bei mir hat die Erdbeere die Ackerwinde vertrieben, also, es handelt sich um eine Sorte, die immer so Ableger macht und immer weiter wuchert. Der Winde lass ich aber auch ihren Platz, sie überwuchert eine Staude, die ich nicht kenne. Die blüht jetzt und die Winde fängt an, sich dran hoch zu ranken. Wenn dann die Staude verblüht ist, wird sie völlig von der Winde überwuchert, die dann ihrerseits blüht. Die Staude hält das aber aus, sie treiben ihr Spielchen schon ein paar Jahre.

Ich greife möglichst wenig in den Garten ein. Ich setze schon mal hier und da was, aber ich verteidige die Pflanzen nicht aufs Blut. Wem es bei mir gefällt, der bleibt, die andern gehen wieder und ich habe auch so manchen Gast, der freiwillig her gekommen ist. Die Pflanzen machen das eigentlich untereinander ab, wer in einem Jahr stärker wächst und sie wechseln sich auch ab.


Beutelkind 
Beitragsersteller
 20.05.2014, 23:13

Der Name Deiner Staude interessiert mich auch brennend!!

Meine wilden Walderdbeeren hat die Ackerwinde restlos ausgeschaltet, habe ich heute - bei weiteren Jätarbeiten leider feststellen müssen.

Meine Winde hat vor allem meine Terrassenbalken "erobert", die haben das nicht mehr ausgehalten...^^

Die Nächsten lasse ich aus Stahl machen! :)

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gamine  21.05.2014, 12:59
@Beutelkind

Du solltest deiner Winde dankbar sein ;-) Vielleicht hat sie dich vor einem Unglück bewahrt, denn diese Balken hätten jederzeit zusammenbrechen können...

Es sind mehrere Pflanzen, denen die Winde bei mir nicht viel ausmacht, der Wasserdost:

http://www.pflanzenreich.com/eupatorium-cannabinum-gemeiner-wasserdost-kunigundenkraut.html

Der Frauenmantel kümmert sich auch nicht gross darum...

Aber die ich meine kommt im nächsten link, ich weiss aber ihren Namen nicht

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gamine  21.05.2014, 13:07
@gamine

http://www.adelt-staudengarten.de/

Es ist die Pflanze links, mit den weisslichen Blütenfedern.

Viel wichtiger als welche Pflanze du setzt, scheint mir aber die Einstellung, die du zu ihnen hast. Die Ackerwinde ist ein sehr eitles Geschöpf, das auch gerne bewundert wird. Wer sie also ausrotten will und ihre Schönheit nicht sieht, dem wird sie natürlich den Garten überwuchern.

Ich habe ihr schon gezeigt, wo ich sie nicht haben will, nämlich an den Iris, denn ihre Blüten würden von der Winde abgewürgt, ausserdem habe ich auch die Johannisbeeren von ihr befreit. Der Haselnuss macht es aber nicht so viel aus, an ihr wächst sie aber auch nicht so stark.

Nachdem wir uns geeinigt haben, die Winde und ich, wo sie blühen kann und wo nicht, hält sie sich eigentlich bis auf wenige Ranken daran. Immerhin hat die Iris auch ein Recht auf Leben - und deine Rosen ja auch ;-)

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 21.05.2014, 19:09
@gamine

Die* Rosen* sind bereits ömm schiefgrins :)

Du hast natürlich Recht... :) Was die Einstellung angeht! Ich hab' mir schon vor Deiner Antwort überlegt, auch dem Rat von Bitterkraut zu folgen - allerdings nicht in dem Beet, sondern in einem Blumentopf vor einem unschönen Stützpfeiler aus Latten, der das Terrassendach bislang vor dem Einsturz bewahrt... :) Ernstlich! Ich hoffe, das wird ihre Eitelkeit befriedigen!

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 21.05.2014, 19:12
@Beutelkind

Nachtrag: Deine Staude hab' ich übrigens im Garten!!! Auch mir will verdammt nochmals der Name nicht einfallen, er liegt mir auf der Zunge, aber ich komm' nicht 'drauf...^^ Könnte es eine Prachtspierenvariante sein?!

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gamine  29.05.2014, 08:23
@Beutelkind

Gestern habe ich einen riesen Schock erlebt, als ich heim kam, war grade der Gärtner mit seiner Motorsense in meinem Garten und hat alles weggeputzt, was nicht Rang und Namen hat. Die Erdbeeren sind weg, nun kann sich die Winde wieder ausbreiten...

Es handelt sich um eine Ecke des Gartens, etwa 8x4 m, wo ich walten durfte. Nun hat der Vermieter befunden, dass das eine Wildnis sei und den Gärtner beauftragt, für Ordnung zu sorgen. Ich könnte heulen, echt. Sie wissen gar nicht, wie viele schöne Pflanzen sie da vernichtet haben.

Ich träume von einem stück Land, auf dem wachsen dürfte, was immer dort wachsen möchte...

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 30.05.2014, 09:43
@gamine

Das ist ja furchtbar...^^ Vielleicht kannst Du dort einige Töpfe mit Pflanzen aufstellen, als Trost?!

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shredder89  20.05.2014, 17:35

Ein gelungenes Plädoyer für unaufgeregte Gelassenheit. Gar nicht typisch für unsere Leistungsgesellschaft ... :-)
DH

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Die ist doch aber sehr schön......

Zitat aus Wikipedia: " Ihr Wurzelwerk reicht bis 2 Meter tief. Abgeschnitten verwelkt sie jedoch rasch, weil ihre Wurzeln mit hoher Saugkraft für das Überleben unentbehrlich sind." - außerdem ist sie eine Heilpflanze und (ebenfalls Wikpedia): "Die Blüten bieten reichlich Nektar und Pollen für Wildbienen, Bienen, Käfer und Schmetterlinge, insbesondere für den Windenschwärmer (Agrius convolvuli). Auch vom Vieh werden die Pflanzen als Bestandteil von Heu gerne gefressen. Die beiden heimischen Spiralhornbienen leben oligolektisch von der Ackerwinde." - also alles sehr fein.....

Wir haben Giersch im Garten; in unfassbaren Mengen; so viel Salat können wir und die Meersau gar nicht essen - DAS ist mal lästig.....

(keine Hilfe für dich, ist mir klar, aber vielleicht ein Trost?)


lamarle  17.05.2014, 23:23

Giersch? regelmäßig und viel mulchen - das gibt schöne lockere Erde. Der Giersch ist bestrebt, seine Wurzeln immer weit oben zu haben, und aus der lockeren Mulcherde kann man sie relativ leicht rausziehen. Ist natürlich keine von-heute-auf-morgen-Lösung, aber mit der Zeit hilfts.

Außerdem blüht der doch auch schön : ))

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diewildeHilde  17.05.2014, 23:29
@lamarle

Guter Tipp! Dankeschön! Ich geb es an meinen Giersch-Verzweifelten weiter.....

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Beutelkind 
Beitragsersteller
 17.05.2014, 22:57

Vor allem ein Lacher!!! :) Wieso schau' ausgerechnet ich nicht bei Tante Wiki?! Unfassbar! :)

Danke Dir!!

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diewildeHilde  17.05.2014, 23:02
@Beutelkind

Am End werden du und die Ackerwinde noch gute Freunde? Wenn ihr dann im Sonnenuntergang die ganzen Bienchen und Schmetterlinge anschauen könnt.... ?

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Biete ihr einen hohen Pfahl an und lenk alle Triebe hin, da können die sich die Winden oben an sich selbst ins Nirwana winden :-))

Wenn jemand etwas gegen wuchernden Hopfen wüßte...? Der Giersch befällt auch schon die Nachbargrundstücke..,


Iamiam  18.05.2014, 20:56

da freuen sich die Winden über die Kletterhilfe und treiben auf umso breiterer Basis nach...

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Winden sind unglaublich zäh und fast nicht auszurotten, das wissen wir alle. Aber eine Pflanze die den Kampf mit den Winden besteht kenne ich nicht, Winden wachsen sogar durch geteerte Flächen. Ich steche die Winden regelmäßig mit meinem Unkrautstecher der 25 cm tief geht ab, die kommen nach einiger Zeit regelmäßig wieder, ich habe also dadurch nur einen kurzen Waffenstillstand erreicht. Selbst im Weinberg der ja meistens regelmäßig mit Roundup abgespritzt ist, überlebt die Ackerwinde. Sie stirbt zwar ab, treibt aber dann nach ein paar Monaten wieder wie zuvor aus. Ich kann dir da leider nicht weiterhelfen mir ist auch noch nichts bekannt, was wirklich hilft ausser Bodenaus- tausch 2 m tief, wobei unsicher ist ob der neue Boden auch mit Winden gesegnet ist.