Welche Nikon oder Canon (DSLR) für Makrofotografie, bewegte Bilder von fliegenden Insekten oder Vögel und evtl. Zeitraffern?

Beispiel  - (Kamera, Canon, Nikon) Beispiel - (Kamera, Canon, Nikon) Beispiel - (Kamera, Canon, Nikon) Beispiel - (Kamera, Canon, Nikon) Beispiel  - (Kamera, Canon, Nikon)

6 Antworten

Du hast Dir da anspruchsvolle Themen ausgesucht. Das Rauschen einer Kamera bzw. des Sensors wird vor allem dann wichtig, wenn Du mit hoher Empfindlichkeit (wenig Licht) fotografierst. Das ist bei Deinen Themen eher selten der Fall. Ein schneller Autofokus ist für Bewegtbilder deshalb wichtiger als niedriges Rauschen. Wichtig ist vor allem das Objektiv, das sollte lichtstark sein und eine ausreichende Brennweite. Je nachdem, wie groß die Vögel und wie weit sie entfernt fliegen, ist bei großer Brennweite ein stabiles Stativ mit geschmeidiger Beweglichkeit des Kopfes eine gute Idee.

Bei Makrofotografie ist vor allem das Objektiv wichtig. Fokussiert wird in der Regel manuell, Autofokus ist da eher unzuverlässig. Da Du auch Insekten fotografieren willst, ist aufgrund der Fluchtdistanz ein Makro mit 90-105 mm Brennweite ratsam. Die Objektive von Tamron und Sigma genießen zu Recht einen guten Ruf.

Hallo Robin16,

theoretisch ist Dein Vorhaben mit jeder Kamera, auch nicht DSLR, möglich.

Das Verhalten der Tiere zu kennen und es umzusetzen zu können, bzw. es lernen zu wollen, ist wichtiger als sich Gedanken um die Kamera zu machen.

Bevor man Dir Kamera / Objektiv Empfehlungen geben kann, sollte zum einen ein finanzieller Rahmen bekannt sein und zum anderen die Bereitschaft dass ein oder andere zu lernen, denn die, wirklich guten, Beispielfotos sind nicht mal eben so die Schnelle gemacht...




Libelle im Flug - (Kamera, Canon, Nikon)

Leider ist meine Meinung nicht ganz objektiv, da ich großer Canon-Fan bin. Daher, und weil ich mich mit Nikon leider gar nicht auskenne, würde ich dir zu einer Canon 70d raten. Diese fotografiert mit bis zu 7 Bildern pro Sekunde (wenn du noch ein bisschen Geduld hast, kannst du auch warten, bis in vielleicht 1 Jahr ein Nachfolger rauskommt). Auch eine Option wäre die 760d. Diese hat aber einen anderen Autofokus und soll nicht so robust sein, dafür deutlich Leichter. Bei der Bildqualität nehmen sich die beiden aber nichts. Das wirklich wichtige für die Makrofotografie ist aber das Objektiv. Hier rate ich zum Tamron 90mm Macro. Um dann aber auch gute Makrofotos zu schießen, braucht man noch den Blick fürs Motiv und einen Wecker, um in den Morgenstunden Blumen oder Insekten zu fotografieren, die noch mit Tau überzogen sind.

Fuer normale Makrofotos (Maßstab 1:4 bis 1:1) ist die Kamera unerheblich. Ja sogar mit etlichen Bridgekameras kann man gute Makrofotos machen (wenn man es kann ;-)). Bei Systemkameras ist das Objektiv entscheidend. Es sollte ein Makroobjektiv sein, wenn man solche Ambitionen hat wie Du. Die guenstigen Moeglichkeiten wie Zwischenringe, Nahlinsen, Achromaten und Retroadapter sind eher etwas zum "reinschnuppern". Teure Spezialisten (Maßstaebe von 1:1 und groeßer) gibt es dann noch in Form von Lupenobjektiven (nur Canon) und Balgengeraeten (mit Makroobjektiv).

Neben Objektiv und Kamera sind auch Stativ (u.U. mit Makroschlitten) und Licht (Zangenblitz, Kaltlicht, LED, Ringblitz usw) ueberaus wichtig, u.U. auch noch eine Software zum "Fokusstacking". 

Makroobjektive gibt es von vielen Herstellern. Nicht nur die Kamerahersteller selbst, sondern auch Sigma, Tamron, Tokina, Voigtlaender, Zeiss u.A. bieten Makroobjektive mit unterschiedlichen Brennweiten an. Das faengt beim 35mm von Pentax und Tokina an und endet beim 200mm von Nikon. Dazwischen gibt es alle moeglichen Brennweiten der diversen Hersteller. Allen gemeinsam ist, dass sie mindestens den Maßstab 1:2, die meisten sogar 1:1 in hervorragender Qualitaet bieten. Unterschiedlich sind die Naheinstellgrenzen (Motiv-Sensor)und damit indirekt auch die Arbeitsabstaende  (Motiv-Frontfassung bzw.Streulichtblende). Welche Brennweite Du brauchst, haengt von der Bildidee, vom Motiv und von den Gegebenheiten ab. Mit den kuerzeren Brennweiten kann und muss man naeher ran. (14cm Naheinstellgrenze minus 11cm ergibt 3cm Arbeitsabstand beim 35mm) Dadurch hat man u.U. weniger Gestruepp zwischen Kamera und Motiv und einen Hintergrund, der noch halbwegs erkennbar ist. Mit den langen Brennweiten muss man nicht ganz so nah ran. (48cm beim 180mm Naheinstellgrenze minus 22cm  ergibt 26cm Arbeitsabstand). Bei nervoesen Tieren tut man sich da leichter. Der Hintergrund ist da dann voellig aufgeloest wie in Deinem 1., 2. und 4. Beispielbild. Zur Vollstaendigkeit auch noch die Werte fuer ein 100mm Objektiv: Naheinstellgrenze 29cm minus  17cm sind 12cm Arbeitsabstand.

Bei einer DSLR wuerde ich auf ein klappbares Display achten. Damit tut man sich bei bodennahen Aufnahmen deutlich einfacher. Die Kandidaten waeren 700D von Canon, die D5300 von Nikon und die K-S2 von Pentax.

Bei der normalerweise manuellen Fokussierung hilft "Focuspeaking" sehr.

Aber auch mit einer Systemkamera ohne Klappspiegel machst Du nichts falsch. Ja, Du haettest sogar den Vorteil des besseren Autofokus bei Kontrastmessung (LifeView) und Du brauchst Dir ueber die Vibrationen des Spiegelschlags bzw. die Verzoegerung zur Vermeidung dieser Vibrationen keine Gedanken zu machen.  

In die Fotografie einsteigen und gleich Vögel im Flug bzw sogar fliegende Insekten?

Da wirds wohl auf eine 7D Mark II oder die alte 7D hinauslaufen, die ist auch noch schnell genug. Nikon hat sicher was vergleichbares im Programm, nur kenne ich mich da nicht ausreichend aus, um irgendwas zu empfehlen.

Der Rest geht mit jeder beliebigen Kamera, auch der 600D. Autofokus im Liveview ist uninteressant, bei Makros wirst du sowieso fast ausschließlich manuell fokusieren und für den Rest ist der Liveview zu langsam.