Welche Meinung hatte der Philosoph Platon zum Theater und zu Dichtern im Allgemeinen?

1 Antwort

Platon stand der Dichtkunst (,womit letztlich alle fiktionale Literatur gemeint ist), dem Drama und damit dem Theater ablehnend gegenüber. Er glaubte, es ginge dabei nicht darum, die Wahrheit zu finden, sondern über rhetorische Kunstgriffe und Emotionen Menschen von einer Sache zu überzeugen, anstatt es mittels der Vernunft zu tun.
Zudem war Platons Ziel, über bloße Abbilder von Konzepten hinaus hin zur Ansicht der darüberliegenden Ideen zu gelangen. Vom Spezifischen hin zum Abstrakten.
Die Dichtung macht aber - so glaubte er - das Gegenteil, wenn sie spezifische "kleine" Allerwelts-Situationen abbildet. Nicht nur das. Da es ja Fiktion ist, ist es sogar nur ein "Schatten" des "Schattens" (siehe Höhlengleichnis (7.Buch Politeia)); eine Kopie eines Abbilds einer höheren Idee. Man kopiert das Leben, das selbst schon Kopie der Ideen ist.
Das ist der Grund, warum in seinem Idealstaat, den er in der Politeia entwirft, die Dichtkunst keinen Platz hat.

Sein Schüler Aristoteles widerspricht dieser Argumentation in dessen Poetik übrigens.