Welche Kamera, Objektiv für Astrofotografie?

5 Antworten

Bei Canon wäre die alte 6D die Standardempfehlung. Der Sensor hat ein besseres Rauschverhalten als die neue 6D II, auch die 5D IV kommt da nicht ran.

https://www.dpreview.com/reviews/image-comparison/fullscreen?attr18=daylight&attr13_0=canon_eos6d&attr13_1=canon_eos6dmkii&attr13_2=canon_eos5dmkiv&attr13_3=sony_a7iii&attr15_0=raw&attr15_1=raw&attr15_2=raw&attr15_3=raw&attr16_0=102400&attr16_1=102400&attr16_2=102400&attr16_3=102400&attr126_3=1&normalization=full&widget=1&x=-0.5027516019600452&y=0.9841726618705035

Bei den Objektiven kommt es drauf an, was genau du vorhast. Du kannst entweder ein sehr weitwinkliges Objektiv wie das Sigma 14mm 1.8 Art oder Walimex 14mm 2.8 verwenden, mit dem du einen recht großen Teil des Himmels aufs Bild bekommst, oder du nimmst beispielsweise das Sigma 35mm 1.4 Art mit einem Nodalpunktadapter und machst damit ein zweireihiges Panorama aus mehren Einzelaufnahmen.


blockz 
Beitragsersteller
 30.07.2018, 12:41

Vielen Dank für die Antwort. Ich werde mir die Canon Eos 6D zulegen. Kennst du ein passendes Stativ? LG

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zonkie  30.07.2018, 14:41
@blockz

Stative passen alle. Für Langzeitbelichtungen würde ich aber kein klappergestell wollen. (generell nicht aber da noch viel schlimmer ^^) Es lohnt druchaus deutlich über 100€ ins stativ zu investieren.

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migebuff  30.07.2018, 17:02
@blockz

Bei den zigtausend verfügbaren Stativen kann ich keine definitive Kaufempfehlung geben. Es kommt auch auf die persönlichen Vorlieben an. Der eine will ein ultrakompaktes, leichtes Carbonstativ, für den anderen sind Größe und Gewicht eher nebensächlich, der nächste will wieder eine umklappbare Mittelsäule für Makro- und Bodenaufnahmen usw. Dann kommt ja auch noch der Stativkopf dazu, da gibts auch wieder unzählige Modelle und Varianten, von einfachen Kugelköpfen bis zum Getriebeneiger für tausend Euro.

Für mich wars sehr hilfreich, in ein gutes Fotogeschäft zu gehen und ein paar Modelle direkt ausprobieren zu können. Am besten direkt mal Fotorucksack mitnehmen und schauen, wie das zusammenpasst, man will es ja nicht ständig in der Hand tragen.

Und wenn du sowieso schon ein Stativ kaufst, kannst du gleich noch eine Nachführung dazunehmen, dann brauchst du dir über Belichtungszeiten keine Gedanken mehr zu machen.

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Von Canon wäre die 6D am besten (bei dem Budget), von Nikon - vielleicht die D800. Die D750 würde ich vermeiden, weil es schon sehr viele Rückrufaktionen vom Hersteller gab (4 oder 5, ich bin nicht sicher). Ansonsten ist die Kamera auch sehr gut und viel flexibler, aber für den Zweck wäre die D800 besser geeignet.

Was die Objektive betrifft - du musst dich entscheiden, welche Brennweite dir bequem wäre. Du kannst in einem WW-Zoom oder in einer sehr lichtstarken Festbrennweite investieren.

Unter den vollformattauglichen Zooms sind das Sigma 14-24mm f/2.8 ART und Tamron 15-30mm f/2.8 für den Zweck sehr gut geeignet (für den F Mount gibt es natürlich auch das Nikon 14-24mm f/2.8).

Ich würde allerdings etwas wie das Sigma 20mm f/1.4 ART nehmen, weil der Bildwinkel mir gefällt. Die Lichtstärke ist sehr wichtig für die Abbildung von Sternen und der Milchstraße und dieses Objektiv "kontrolliert" die Koma auch sehr gut. Das 14mm f/1.8 ART ist der Spezialist für Astro, aber ich glaube, dass der Body und das Objektiv über 2000€ kosten würden. Das Walimex 14mm f/2.8 ist ein gutes Objektiv, wenn man nicht viel ausgeben will, aber in der oberen Preisklasse kann es nicht mithalten.

Ein Stativ brauchst du auf jeden Fall und zwar etwas Stabiles. Wenn du immer mit Auto bist, kannst du eigentlich das Amazonbasics Stativ mit Pistolengriff anschauen. Es ist günstig und dank dem Gewicht (fast 4kg) auch nicht wackelig. Leicht und günstig wäre das Rollei C5i, aber ich bin nicht sicher, ob der Kopf das Gewicht vom ganzen System aushält. Wenn du ein gutes Stativ haben willst, solltest du die Marken Manfrotto, Velbon, Benro, Rollei und Gitzo anschauen und generell über 200€ ausgeben.

Da du eine Kamera brauchst die viel Licht einfangen soll und relativ wenig rauscht, wäre eine Vollformat wie die Canon 6D schon fast Pflicht. Oder Nikon D750. Von Sony würde ich eher abraten, denn dort haben die älteren Vollformat-Modelle ein sogenanntes "Star-Eater" Problem, das heisst durch die Komprimierung werden manche Sterne einfach "wegretuschiert".

Objektivbrennweite ist relativ egal, aber es sollte auch hier lichtstark sein. Also Sigma Art oder auch ein lichtstarkes Standard wie das 50mm 1.8.

Wichtiger ist, du solltest an Orte gehn, an denen absolute Dunkelheit herrscht also keine Lichtverschmutzung von naheliegenden Städten. Dann ISO rauf auf 1600-3200 und eine Langzeitbelichtung von ein paar Sekunden machen. Die Formel für die Belichtungszeit ohne streifige Sterne lautet:

600 : Brennweite = max. Belichtungszeit

Für längere Belichtungszeiten brauchst du wie gesagt noch ein Nachführungsgerät, die sind soweit ich weiss nicht billig und daher auch nur was für Leute, die mit Leib und Seele Astrofotografie betreiben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

blockz 
Beitragsersteller
 30.07.2018, 12:34
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zonkie  30.07.2018, 14:39
@blockz

Müsste sich ganz gut eignen .. Weitwinkel nutzt man gerne mal für den Sternenhimmel und Blende 1.4 ist schon sehr gut. Sigma Art´s haben eigentlich ein guten Ruf.

Theoretisch eigenen sich auch die Samyang-Objektive. Die sind meist voll manuell. (ggf auch ohne exifs wer die haben will). Was aber recht egal ist da du eh manuell fokusieren wirst und die Blende noch dazu einstellen ist ja auch kein Hexenwerk. Dafür deutlich günstiger. Abbildungsleistung könnte sich unterscheiden habe ich mich noch nie genau mit befasst.

Ich glaub ich hab 1x n Samyang an meine D750 geklemmt und war fürs erste zufrieden. Muss aber sagen das ich Sternenhimmel auch nur beiläufig gemacht hab und nicht DIE mega Ansprüche hatte und nicht in 2:1 vergrößerung jeden Pixel angesehen habe :D

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blockz 
Beitragsersteller
 30.07.2018, 17:34

Wirklich vielen Dank für deine Antworten! Ich werde mich an diesen Orientieren. :)

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