Welche Kamera ist besser und warum? nikon D5600 vs Nikon D7200?

4 Antworten

In die Antwort zu vorhandenen Antworten passen nicht so viele Zeichen. Deshalb schreibe ich meinen Standardtext mal in eine neue Antwort:

       Hier mal ein kleiner Leitfaden:

Zunaechst mal ist der Markt der Digitalkameras nahezu unueberschaubar

und fast taeglich gibt es neue Modelle; die Vorgaenger sind noch lange

in den Regalen.

Um etwas "Ordnung in das Angebot" zu bringen sollte man sich zunaechst mal kritisch selbst fragen, was man ueberhaupt will und erwartet und wie viel man bereit ist zu schleppen und an Geld auszugeben.

Besonders wichtig ist aber erst mal: wie sehr will man sich mit Fotografie beschaeftigen?

Will man nur ein paar nette Fotos aus dem Urlaub mitbringen?

Will man seine Freunde, sich selbst oder auch sein Hobby fotografisch begleiten/dokumentieren?

Will man Fotografie zum Hobby machen und wie intensiv soll das werden?

Die ganz einfachen Kameras (50-200€) werden mehr und mehr von den eingebauten Smartphonekameras verdraengt.

Preislich im Anschluss (200-1000€) kommen dann:

1.die Bridge- oder Superzoomkameras (mit kleinem Sensor)

Vorteile der Bridge sind:

•der oft enorme Zoombereich,

•der Sucher

•die ueberschaubaren Kosten

•oft sehr ordentliche Makrotauglichkeit

Die Nachteile der Bridgekameras sind:

•bei wenig Licht sehr deutlich schlechtere Bildqualitaet als Kameras mit großem Sensor

•der Autofokus ist nicht sporttauglich

•schoene Hintergrundunschaerfe ist fast nur im Makrobereich oder mit Tricks und Koennen machbar

Ob man die Groeße eher als Vor- oder als Nachteil sieht ist Geschmacksache.

2.hoeherwertige Kompaktkameras (mit kleinem, mittlerem oder auch APS-C-großem Sensor)

Kompaktkameras kauft man deshalb, weil man nicht viel schleppen will

oder darf, oder weil man unauffaellig fotografieren will. Gute

Kompaktkameras wie z.B. die Ricoh GR kosten nicht nur so viel wie eine

Systemkamera, sondern liefern auch erstklassige Bildqualitaet.

Schließlich haben sie Bildsensoren, wie sie auch in Systemkameras

verwendet werden. Weitere herrausragende Kompaktkameras kommen von

Olympus, Fuji, Canon und Sigma. Nachteile sind:

•oft kein (oder nur teurer Zubehoer-) Sucher

•nur eine Brennweite, die auch kaum erweiterbar ist

Dazwischen gibt es noch Kameras, die deutlich kompakter sind als eine

Bridge, aber auch deutlich groeßer als eine kleine Kompaktkamera.

Populaerer Vertreter ist die Canon Powershot G15. Zoombereich und

Sensorgroeße liegen ebenso wie die Gehaesegroeße im Mittelfeld mit allen

Vor- und Nachteilen.

Wenn Bildqualitaet mit Freistellungsmoeglichkeit (Hintergrundunschaerfe) und Rauscharmut bei wenig Licht wichtiger ist als Kompaktheit sollte man unbedingt die Sensorgroeße 1 Zoll oder groeßer waehlen. Wer nur bei strahlendem Wetter Fotos machen will, die von vorn bis hinten scharf sind, kann beherzt zu einer Kamera mit kleinem Sensor greifen.

Man sollte auch beruecksichtigen, was man mit den Fotos zu tun gedenkt: Will man sie nur auf Smartphone/Tablet anschauen oder maximal 20x30cm große Ausdrucke/Fotobuecher machen, muss man nicht so viel investieren und schleppen.

Will man aber extreme Ausschnittsvergroeßerung, Freistellung, Konzertfotos, Poster/Fototapete usw., kommt man an einem groeßeren Sensorformat nicht vorbei.

Kommen wir jetzt zu den Systemkameras. Auch die gab es vereinzelt

mit winzigen Sensoren (Pentax Q und Nikon 1). Die spielen aber eher auf dem japanischen Markt eine Rolle. Normalerweise sind aber

Sensoren verbaut, die die Groeße von mindestens 1 Daumennagel (mikroFT und FT), 1,5 Daumennaegeln (APS-C) 3 Daumennaeglen (Kleinbild oder Vollformat) oder 5 und mehr Daumennaegeln (Mittelformat) haben. Ein Schaubild gibt es hier:

https://r.srvtrck.com/v1/redirect?url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FBi...

 

Kostenmaeßig kann sich das Hobby Fotografie als ein "Fass ohne Boden"

entpuppen, wenn man sich fuer eine Systemkamera entscheidet. Dafuer

bleibt dann auch kaum eine Aufgabenstellung unloesbar, wenn man

genuegend Wissen und Geld hat. Allerdings kann man auch gut unter 1000

Euro bleiben und gluecklich werden. Lichtstarke Objektive gehen aber bei

jedem System ins Geld (und ins Gewicht). Außerdem wachsen die zu

schleppenden Kilos proportional zur Groeße des Sensorformats. Dabei

stellen die passenden Objektive den Loewenanteil des Gesamtgewichtes.

Benutzer der "alten" Systeme wie Canon, Nikon, Pentax und Sony

(Minolta) koennen nicht nur auf ein großes (Pentax und Sony A-Bajonett) bis

riesiges (Canon und Nikon) Neusortiment, sondern auch auf einen riesigen

Gebrauchtmarkt zugreifen. Doch auch die neuen Systeme ohne Spiegel (Sony E-Bajonett, Olympus und Panasonic mFT, Fuji X) bieten fuer die allermeisten ernsthaften Fotografen genuegend "Arbeitmaterial".

Mit welchem System man letztendlich gluecklich wird, kann hier

(oder in anderen Foren) niemand entscheiden außer dem Kaeufer selbst.

Der muss entscheiden, wie viel er schleppen, wie viel er ausgeben will,

welche Geraetschaften sich in seiner Hand am ertraeglichsten anfuehlen, welches Menue er am besten versteht, mit welchem Sucher er am ehesten klarkommt. Man muss die Geraete gerne in die Haende nehmen. Nur dann nimmt man sie gerne mit und die Bedienung gibt nicht jedesmal neue Raetsel auf. Die erzielbaren Bildergebnisse liegen gar nicht so weit auseinander und sind mehr abhaengig vom Koennen des Fotografen, dem Licht und der Qualitaet des Objektivs als von der Wahl der Kamera.

Der Gang in einen gut sortierten Laden oder zu einem Fotostammtisch

oder zu einem Fotoclub/VHS ist unabdingbar. Nicht um sich von

Verkaeufern oder Usern einlullen zu lassen, sondern um mal ein paar

Geraetschaften auszuprobieren und den persoenlichen Favoriten zu finden.

Kameras sind etwas sehr individuelles, aber letztlich nur ein Werkzeug.

Eigenschaften wie Sucher, Haptik, Bedienlogik, Geraeusche,

Wetterfestigkeit sollten wichtige Auswahlkriterien sein; nicht nur

Zubehoerauswahl, Image, Preis, Empfehlungen oder gar Testberichte. Auch die Notwendigkeit von WiFi, Klappdisplay, GPS, Touchscreen usw. wird vollkommen unterschiedlich bewertet.

Ganz spezielle Wuensche (bestimmte Tilt-/Shiftobjektive, automatisches Fotostacking, Sensornachfuehrung bei Langzeitbelichtung von Sternen, sichtbare Entwicklung bei Langzeitbelichtungen usw.) erfuellen dann einige wenige oder auch oft nur ein Hersteller.

Wer Hallensport oder Wildlife (insbesondere kleine Voegel) fotografieren will, hat natuerlich ganz andere Anforderungen an die Ausruestung, sollte sich dann aber auch ueber die Kosten im Klaren sein.

Apropos Kosten: will man sich ernsthaft mit der Fotografie beschaeftigen, darf der Hinweis auf den Einstieg mit gebrauchten Geraeten nicht fehlen. Da kann man eine Menge sparen und geht kein großes Risiko ein. Oft genug sind die Geraete neuwertig und haben sogar noch Garantie. Sehr viele Hobbyfotografen verschleudern ihr Equipment nach kurzer Zeit. Gruende?:

Sie hatten mehr erhofft und suchen die Fehler bei der Kamera anstatt bei sich selbst.

Oder sie erliegen der Versuchung des Neuen oder auch Anderen. (Schließlich ist das Gras in Nachbars Garten immer das gruenere.;-))

Oder die Schlepperei ist doch zu viel fuer Schulter/Ruecken/Hals.

Oder es war tatsaechlich ein Fehlkauf, weil man mit der Bedienlogik nicht klar kommt oder es fuer das spezielle Aufgabengebiet doch deutlich besser geeignete Geraete gibt.

Das weiß man aber alles als Neueinsteiger nicht und jeder kann diese Erfahrungen selber machen und viel Lehrgeld bezahlen.

Fotografieren lernen kann man mit aelteren Geraeten genau so gut wie mit neuen.

Ein grundsätzliches "besser" gibt es bei Kameras nicht. So ist die D5600 bei Preis, Kompaktheit und Gewicht besser als die größeren Nikons. Die D7200 ist wetterfest, hat einen größeren Prismensucher und kann auch alte und sehr alte Objektive vernünftig nutzen. Zudem geht die Bedienung durch mehr Knöpfe und weniger Menue flotter.

Aber warum überhaupt eine Nikon? Warum überhaupt eine Spiegelreflex? Darüber scheinst du dir nämlich auch nicht im Klaren zu sein.


axnxoxnxyxmxedo 
Beitragsersteller
 02.12.2018, 12:40

Ich fotografier hobbymäßig, also personen, landschaften etc... bis jetzt hab ich mit ner alten digitalkamera mit ner alten nikon coolpix, fotografiert und mit dem iPhone! Aber jetzt will ich halt ne professionelere ausrüstung haben ... ich will porträt bilder machen, landschaften ... besonders mit dieser unscharfer hintergrund ... versteht ihr was ich meine? Welches objektiv brauch ich da ... und welche nikon würdet ihr mir da empfehlen?

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RedgePro  02.12.2018, 13:58
@axnxoxnxyxmxedo

Ich würde dir die Nikon D5600 empfehlen, habe ich selbst. Für gutes Bokeh nutze erstmal das Kitobjektiv auf den vollen 55mm Brennweite und Blende so weit wie möglich öffnen. Die Kamera ist super. ;)

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Airbus380  02.12.2018, 10:56

Nachtrag: ganz wichtig. Die D7200 hat kein Klappdisplay! Also wenn du gerne Pilze, Katzen usw mit sauberen Knien fotografieren willst, ist die D7200 nicht die richtige Kamera fuer dich ;-)

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axnxoxnxyxmxedo 
Beitragsersteller
 02.12.2018, 10:13

Und nikon deshalb weil ich mehrere kameras von denen gehabr habe und ziemlich zufrieden bin ... canon ist auch ne gur marke aber nicht mein geschmack

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Airbus380  02.12.2018, 10:45
@axnxoxnxyxmxedo

Zunaechst mal: Digitalkameras sind mittlerweile alle. Hattest du auch Nikon SLRs und davon auch noch Objektive? Das waere ein ganz starkes Argument fuer die D7200.

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RedgePro  02.12.2018, 10:58
@axnxoxnxyxmxedo

Also wenn du richtig professionell (auch fürs Hobby) fotografieren willst nimm eine DSLR, dann musst du dich aber zuerst mit Fotografie auseinandersetzen. Wenn du einfach nur im Urlaub gute Fotos machen willst genügt eine gute Bridge Kamera. Schau dir Mal die Panasonic LUMIX DMC FZ 2000 an. ;)

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Airbus380  02.12.2018, 11:01
@RedgePro

Da es noch etliche andere Kameraklassen gibt, weiß ich nicht wirklich, was diese Antwort soll? 

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RedgePro  02.12.2018, 11:06
@Airbus380

DSLM und DSLR sind für mich eine Klasse (beide haben Wechseloptiken und sind für einen Laien, der einfach im Automatikmodus schießt ungeeignet), die günstigen Digitalkameras sind inzwischen keineswegs besser als Handys, und durch den Zoom und ihre Vielseitigkeit sind Bridgekameras optimal für zB den Urlaub geeignet. Was fehlt dir denn deiner Meinung nach?

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Airbus380  02.12.2018, 13:06
@RedgePro

Mit der "einen Klasse" bei DSLR und DSLM und auch DSLT stimme ich dir zu, aber dann benutze doch bitte den Terminus "Systemkamera". Bei der Verdraengung der einfachen Billigknipsen durch die Smartphones stimme ich dir auch zu.

Aber richtig gute Kompaktkameras wie die von Ricoh, Sigma, Sony, Fuji, Canon usw. laesst du unter den Tisch fallen. Sensorgroeßen zwischen 1 Zoll und Kleinbild (24x36mm) gibt es bei den Bridgkameras nicht, bei den Kompakten schon, allerdings mit (sehr) eingeschraenktem Zoombereich. Aber genau die finde ich fuer qualitaetsbewusste "Knipser" interessant.

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RedgePro  02.12.2018, 14:01
@Airbus380

Okay, ich muss sagen in dem Bereich kenne ich mich nicht aus, da die Sensorgröße nicht optimal ist. Micro Four Thirds hat ja auch die von mir vorgeschlagene Kamera. Kleinbild sieht man auch sehr selten. Mir fällt da nichts im Budget des TE ein was da empfehlenswert ist, aber da kenne ich mich auch nicht so aus, finde die Kamera in dem Bereich ohne Wechseloptik ziemlich uninteressant.

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axnxoxnxyxmxedo 
Beitragsersteller
 02.12.2018, 10:11

Welcher Art von Kamera sollt ich deiner meinung nach nehmen? Digitalkamera oder was?

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1. Du solltest bedenken, dass das meiste die Objektive Kosten die du dir zulegen musst, die Kamera ist nur ein Teil deines Budgets.

2. Ich hoffe du kennst dich mit Fotografie aus, mit dem Automatikmodus kommst du nicht weit.

3. Google ist dein Freund: https://cameracreativ.de/vergleichen/nikon-d5600-oder-nikon-d7200

Die Nikon D7200 ist keine Einsteigerkamera mehr, der Autofokus ist besser und den Rest findest auch du noch im Internet in diversen Foren und Tests. ;)


axnxoxnxyxmxedo 
Beitragsersteller
 02.12.2018, 01:55

Kann man belibige Objektive von nikon store auf die nikon d7200 drauftun...? Oder gibts da nur ein 2-3 objektive wie im store für die d7200 die nur gehen? Weil ich bräuchte eine von 70mm-300mm aber die gibts nur so bei den d5600 und so ... verstehst du was ich meine?

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habakuk63  22.10.2019, 18:21
@axnxoxnxyxmxedo

Ist schon länger her, aber an eine D7200 kannst du ALLE Nikon Objektive mit F-Bajonett (SLR und DSLR) anschließen.

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