Welche ist deine liebste Wagner-Oper?
18 Stimmen
8 Antworten
Die Meistersinger von Nürnberg. Eine der wenigen (oder sogar die einzige?) Wagneroper(n), die keinen sagenhaften Hintergrund hat. Und von den Melodien her auch die für mich schönste Oper von Wagner.
Lohengrin
Die Ouvertüre mit dem Gralsthema gehört zu dem schönsten, dass je komponiert wurde. Auch das „Heil König Heinrich“ im dritten Akt ist gewaltig und erhebend.
Die Handlung des Lohengrin ist natürlich absolut bekloppt (wie in fast allen Wagner-Opern), aber das tut der fast überirdischen Schönheit der Musik keinen Abbruch.
Eindeutig. Ich hatte noch die Ehre einen Peter Hofmann als Lohengrin in der Hamburger Staatsoper zu sehen. Endlich mal ein Tenor, der auch aussah, wie ein Lohengrin.
Ich mag eigentlich alle - auch den Ring (die Walküre ist der zweite Teil davon).
Von der Harmonie her gesehen ist "Tristan und Isolde" besonders.
Der 2.Akt besteht u.a. aus einem wunderschönen Liebesduett - und Brangäne mahnt aus dem Hintergrund
"Habet acht, bald entweicht die Nacht!" (bei 38:00 bis 42:00 etwa)
https://www.youtube.com/watch?v=W-3BgDPnD-w
schwer zu beschreiben, aber diese Musik malt sämtliche Gefühle zugleich, die sanfte Liebe zwischen Tristan und Isolde, aber auch die Mahnung Brangänes, die erkennt, dass ein unvermeidbares Unheil über dem Ganzen liegt.
Das ist zugleich ein Loblied an die Nacht.
Aber diese (schöne) Nacht wird vergehen, der Tag wird anbrechen, und andere Menschen brechen später in diese harmonische Szene ein.
Dabei wirkt Wagners Musik nie akademisch-verkopft, sondern immer unmittelbar emotional erfahrbar - trotz der Komplexität der Harmonik. Die fernen Tonarten, in die diese Musik moduliert, wirken eigentümlich magisch.
Giuseppe Verdi urteilte:
„Das Werk, das immer meine höchste Bewunderung erweckte, ist der ‚Tristan‘. Vor diesem gigantischen Bau erfasst mich jedesmal ein schauderndes Staunen, und noch jetzt will es mir unglaublich erscheinen, wie ein Mensch es konzipieren und verwirklichen konnte. Ich halte den zweiten Akt für eine der sublimsten Schöpfungen des Geistes, die jemals geschaffen wurde. Dieser zweite Akt ist wunderbar, wunderbar, unsagbar wunderbar.“
Auch möchte ich den "Fliegenden Holländer" erwähnen. Wunderschön sind die Gegensätze zwischen Daland und Holländer herausgearbeitet. Ebenso der "Lohengrin". Ortrud und Elsa (auch so ein faszinierender Kontrast), da gibt es eine sehr schöne Aufnahme mit Elisabeth Schwarzkopf und Christa Ludwig.
https://www.youtube.com/watch?v=xOT-3NHSYV0
"Es gibt ein Glück, das ohne Reu" (Elsa)
(und Ortrud in der tieferen Stimmlage singt "dagegen" - und zwar in einem wundervollen Kontrapunkt)
Fast alle, die ich kenne, da kann ich mich nicht entscheiden. Sein musikalisches Werk ist so genial!