Freier Wille immanuel kant (Willensfreiheit)?
was sagt kant zur willensfreiheit
2 Antworten
Kant erkannte den Widerspruch zwischen dem freien Willen des Menschen und dem Kausalitätsprinzip:
Nach dem Kausalitätsprinzip hat alles eine Ursache, also auch unsere Entscheidungen. Wie können wir dann zu nicht vorhersagbaren freien Entscheidungenkommen?
Er löst das Problem, indem er die Vernunft dem Kausalitätsprinzip enthebt:
...keine gegebene Handlung kann von sich selbst anfangen. Aber von der Vernunft kann man nicht sagen, dass vor demjenigen Zustande, darin sie die Willkür bestimmt, ein anderer vorhergehe, darin dieser Zustand selbst bestimmt wird. (aus: Kritik der reinen Vernunft).
Mir persönlich erscheint so ein Lösungsansatz fast schon lächerlich. Schließlich besteht er ja nur in einem Wegdefinieren des Problems.
Dass die oben zitierte Aussage Kants über die Vernunft nicht richtig sein kann, sieht man doch allein schon darin, dass die jeweilige Gesellschaft und ihre Tradition recht deutlich mit beeinflussen, was die Mehrzahl der Mitglieder jener Gesellschaft als unvernünftig einstufen.
Kant ist ein Schlawiner. Er machts mit der Mengenlehre. Da ist einmal dat Janze und dat is die "Welt an sich". Und da drinne muss irgendwo die Vernunft sein und die Freiheit. Und dann gibt es eine Teilmenge, das ist die "erkennbare Welt", die Welt, die wir über unsere Sinne und Verstand durch die Tore des A-Priori aus dem jroßen Janzen ableiten - konstruieren ist nur teilweise richtig und schon zuviel gesagt. Ein Tor ist die Kausalität und dadurch witscht uns der Determinismus in die "erkennbare Welt". Der aber schlägt die Vernunft ein Schnippchen und so stehen wir mit 3/4 Beinen im Determinismus und - soweit wir uns der Vernunft anvertrauen - schnippeln wir uns en Stückchen Freiheit ab. Also, wenn wir uns den Emotionen anvertrauen oder darin treiben lassen, sind wir ihre Gefangene. Und wenn wir den emotionalen Schurken in den Keller sperren und aufm Speicher der Vernunft Räucherkerzen anbrennen, dann duftet uns auch die Willensfreiheit.