Welche Emotion(en) löst bei euch der Begriff "Gott" aus?

12 Antworten

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Religiosität, Staunen, Bewunderung, Erfurcht, Nostalgie, Faszination, Liebe, Sehnsucht, Nachdenklichkeit/Versonnenheit/philosophisches Nachsinnen, Frieden...

Ich glaube es gibt dafür nicht wirklich ein Wort. In anderen Sprachen würde vielleicht Samadhi, Ananda, Vipassana, Metta, Agape, Chesed, Wuwei, Dao.... annähernd passen.

Viele Menschen können dieses Gefühl (nicht arrogant oder selbstbeweihräuchernd gemeint) meiner Erfahrung nach gar nicht empfinden. Da es zu beschreiben ungefähr so schwer ist, wie eine Farbe zu beschreiben die der Mensch nicht zu sehen fähig ist, können diese Menschen dieses Gefühl vermutlich nur unter Einfluss von DMT, LSD, Psilocybin o.ä. spüren.

Es fühlt sich an, als würde das Gehirn versuchen etwas zu denken, was es nicht denken kann, als wäre der Gedanke zu groß um in den Kopf zu passen. Das widerum fühlt sich an, als würde man zwei gleiche Magneten versuchen aneinanderzudrücken. Gleichzeitig ist aber ein Gefühl der Liebe und "Heimat" da.

Oder als wüsste man, dass man man vor allen Geheimnissen des Seins steht, aber ein unbewegbarer Vorhang wäre dazwischen. -Als hätte man einmal etwas sehr wichtiges gewusst, aber es vergessen. Man weiß, dass man es wusste, kann sich jedoch nicht erinnern, je mehr man es versucht, desto mehr verschwindet es.

Oder vielleicht wie ein Säugling, der zum ersten Mal eine Blüte oder die Sonne sieht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hängt vom Kontext ab, aber überwiegend negative. Wenn ein Gott angesprochen ist und nicht viele, ist man schon mal im monotheistischen Bereich, und wieviele Verbrechen im Namen zweier monotheistischer Religionen begangen wurden kann jeder in den Geschichtsbüchern nachlesen, oder in Tageszeitungen wenn es um die jüngsten Gewalttaten im Islam geht. Attentate von Boko Haram, IS, die Gewaltherrschaft der Taliban oder Auseinandersetzungen von Sunniten, Schiiten, die Kämpfe im Jemen, Massaker an Zivilbevölkerungen im Sudan, Mali, anderen Ländern ... und jeder von den Tätern trägt seinen jeweiligen Gott vor sich her und findet das alles ganz in Ordnung. Was soll das?

Guten Tag

Für mich erweckt der Begriff keine Emotionen aus ich fühle mich neutral

Ich selbst glaube nicht an Gott allerdings akzeptiere ich es wenn andere es tun solange niemand jemanden einen glauben aufzwingt

Ehrfurcht, Heimat, Vertrauen, Sicherheit, Liebe, Geborgenheit, denn er ist unser Schöpfer. Alles Lob gebürt Ihm!

Je nach Kontext etwas zwischen Unverständnis (Wie kann man das nur glauben) und Wut (Religionskriege).

Positive Emotionen kommen eigentlich nie bei mir auf, wenn der Name Gott fällt.


leChatNoir267  15.07.2023, 19:02

Schon interessant wie die eigene Empfindung bei zwei Personen völlig anders gestrickt sein kann, nur weil man dasselbe Thema initial auf sehr unterschiedliche Weise herangetragen bekommen hat.

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Panazee  15.07.2023, 19:16
@leChatNoir267

Da ist wohl etwas dran.

Wobei ich einräumen muss, dass ich beim Besuch einiger religiöser Gebäude durchaus die von dir genannten Emotionen "Bewunderung, Faszination und Nachdenklichkeit" hatte.

Es ist faszinierend was Menschen erbauen können, wenn sie zusammen arbeiten und ihr Handeln lange Zeit auf ein Ziel fokusieren. Das löst schon Bewunderung aus und die Dimensionen mancher Gebäude sind schlichtweg atemberaubend, wenn man bedenkt wann sie gebaut wurden.

Im Bereich der Kunst war die Idee eines Gottes (oder Götter) sicher für viele Meisterwerke zumindest mitverantwortlich.

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leChatNoir267  15.07.2023, 19:20
@Panazee

Auf jeden Fall. Alleine schon, wenn es dann auch noch in graue Vorzeit zurück geht (Cheops-Pyramide, Göbekli-Tepe, Sumerische Bauten, Malerei der Aborigines, Steinzeit-Malerei und Kunsthandwerk vom "Herrn der Tiere" oder einer "Urmutter") , wo die Menschen z.T. noch nomadische Jäger und Sammler wahren... Sehr beeindruckend.

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