Welche Argumente sprechen für Fraktionsdisziplin?

3 Antworten

Keine, weil es in einer Demokratie der Totengräber schlechthin ist. Was bringt meine Meinung wenn jemand anderes sie vordiktiert? Nichts.

Hei, Lara1209, natürlich sind in einem großen Haufen Leute nicht immer allle einer Meinung. Das ist normal. Und normal ist auch, dass bei einer Abweichung der eine oder andere nicht mit der Mehrheit stimmt. Das wird  toleriert.

Doch wenn es um eine wichtige Entscheidung, um Spitz und Knopf steht, so erwartet die Mehrheit von Abweichlern mit Recht Disziplin = sich dem Großen und Ganzen anzupassen bzw. unterzuordnen. Denn auch das ist ja eine Sache der Demokratie, dass die Minderheit (vielleicht: Leider) schlucken muss, was die Mehrheit entscheidet ~ auch in einer Fraktion.

Andererseits: Wenn es um eine Entscheidung geht, die er / sie absolut nicht mit seinem / ihren Gewissen vereinbaren kann, dann muss der / die Abgeordnete auch mannhaft dazu stehen., "nein" zu sagen. Und so. Grüße!


Diese Frage kann man aus verschiedenen Perpektiven beantworten. Ich
beschränke mich im folgenden auf die Froschperspekive eines Fraktions-mitgliedes.

Die betroffenen Fraktionsmitglieder werden der Fraktionsdisziplin nach individueller Prüfung folgender Frage in unterschiedlicher Weise nachkommen;

Handelt es sich bei einer konkreten Fraktionsabstimung um eine Entscheidung, der ich zustimmen muss, weil ich sie nicht ändern kann und für mich nur zum Ausschluss aus der Fraktion führen würde, oder um eine, bei der ich meinem Gewissen folgen darf und ich es mir leisten kann, gegen die Fraktionsmehrheit zu stimmen, ohne aus der Fraktion zu fliegen.

Diese Frage wird überlagert von der persönlichen Problematik, erkennen zu können, zu welcher Kategorie eine jeweilige Abstimmung gerade zu zählen ist.

Je nachdem wie ängstlich der betreffende Abgeordnete ist und es wagt, seine eigene Meinung innerhalb der Fraktion zu artikukieren, wird sein Abstimmungsverhalten ausfallen.

Grob gesehen können die Abgeordneten einer Fraktion in dieser Hinsicht in drei Gruppen aufgeteilt werden:

1.Einmal gibt es die Mehrzahl die ganz ängstlichen Abgeordneten, die dem Fraktionsvorsitzenden folgen und ihn sogar fragen , wie sie abstimmen sollen. Sie erhöhen mit diesem Verhalten ihre Chancen bei der nachsten Wahl wieder als altbewährtes Parteimitglied aufgestellt zu werden.

2. Andere Abgeordnete sind selbstbewußter, gehen jedoch mit einem abweichenden Stimmverhalten ein erhöhtes Risiko ein, bei der nächsten Wahl nicht mehr dabei zu sein.

3.Schließlich gibt es noch die Fraktionsführer und die sie umgebende nähere Riege der Vertrauten.  Sie geben die Stimmrichtung vor und haben kaum ein Problem damit, bei der nächsten Wahl wieder aufgestelt zu werden.