Weiterbildungsmöglichkeiten nach HEP-Ausbildung? Studieren ohne Abitur?
Guten Morgen liebe Community!
Ich habe einige Fragen und hoffe sehr, dass mir hier jemand behilflich sein kann. Im Internet werde ich nicht so ganz schlau. 🤔
Ich habe letztes Jahr nach meinem Hauptschulabschluss ein freiwilliges soziales Jahr in einer Förderschule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche als Integrationshelferin absolviert.
Es hat mir super gut gefallen und ich möchte nach meinen Ausbildungen wieder unbedingt mit behinderten Menschen arbeiten!
Zur Zeit befinde ich mich in der Ausbildung als Kinderpflegerin und strebe danach die Ausbildung als Heilerziehungspfleger/in an!
Das ist mein absoluter Traumberuf und ich bin mir sicher in dem was ich tue.
Nach oder während meiner Ausbildung als HEP möchte ich noch eine Weiterbildung in der Behandlungspflege machen. (Mein Bruder hat dies nicht getan und bereut es im Nachhinein.)
Nun meine eigentliche Frage:
Ich möchte mich nach der HEP-Ausbildung gerne noch weiter qualifizieren da das Gehalt als "normale" HEP nicht das Beste ist.
Was gibt es dort für Möglichkeiten? Kann ich studieren, ohne ein Abitur gemacht zu haben? Hat jemand den gleichen oder einen ähnlichen Berufsweg hinter sich?
Über Vorschläge, Ideen und Anregungen bin ich sehr dankbar!
3 Antworten
Studieren ohne Abitur ist an nicht allen aber ausgewählten Universitäten möglich. Die Mindesvoraussetzung ist eine abgeschlossene 3-jährige Berufsausbildung + 3 Berufsjahre allerdings beinhaltet das eher Studiengänge wie zb Psychologie, Soziologie, BWL, Jura etc. Studieren von zb soziale Arbeit hätte ich noch kein Angebot gesehen das ohne Abitur möglich ist.
Soziale Arbeit geht aber problemlos- hat eine Freundin von mir ganz aktuell ohne Abi erfolgreich abgeschlossen.
Ich habe nicht gesagt, dass es das nicht gibt, sondern, dass ich es nicht weiß und es wird dich sicher überraschen, dass auch Leute ohne Abi die Aufnahmeprüfung für Jura schaffen und auch das Studium abgeschlossen haben.
hier im Forum hat neulich ein Jura-Student geschrieben, dass die Prüfungen für Leute ohne Abi entsprechend aussähen- da hab ich widerrum im Detail keine Ahnung. Da ich aber selber zahlreiche Rechtsvorlesungen besucht habe und viele Juristen kenne weiß ich aber wie schwer das Studium ist und es wundert mich in der Tat, dass dies auch Leute ohne Abi abschließen.
Ein Studium kann schwer sein, kann "einfach" sein, je nachdem wie Interessen, Talent, Lernfähigkeit, Ernsthaftigkeit und Selbstorganisation verteilt ist ob man sich vorher ausreichend über den Studiengang informiert hat. In Jura braucht man schon ein gutes Gedächtnis weil man Massen an Literatur zu lernen hat und ein analytisch-abstraktes Denken braucht.
Wer ein Problem oder eine Thematik nur an Einzelfallbeispielen
diskutieren und nicht auf die zugrunde liegenden Grundsätze zurück
führen und analysieren kann um sie dann für das Ergebnis wieder auf die konkrete Ebene zurück zu bringen, ist für das Studium nicht, bzw. kaum geeignet.
Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen und hatte das schon öfters beobachtet, dass zb. auch völlig unwissend ein Psychologiestudium aufgenommen wird ohne das sich die Leute darüber im Klaren sind wieviel man da mit Statistik und englischer Literatur konfrontiert ist oder auch bei mir in Soziologie zu Studienbeginn Leute drin saßen die mit der Begrifflichkeit Soziologie schon kaum etwas anfangen konnten aber wollten das studieren.
Um nochmal kurz auf Jura zurück zu kommen gibt es ja zb. auch über Fernuniversitäten die Möglichkeit Jura zu studieren, ohne Aufnahmeprüfung ohne Abi.
Also als Hep verdient man gar nicht so schlecht wie du denkst. 2600 Brutto sind gut und gerne drin auf 40 Std. und als Alleinstehender Berufsanfänger.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Heilerziehungspflege bekommst du die Fachhochschulreife. Damit kannst du bei Fachbezogenen Studiengängen studieren. In Betracht kommen vor allem das Studium zur Heilpädagogik und das zur Sozialen Arbeit.
Beides wird an Unis und diversen Fachhochschulen angeboten.
Ob du aber zb als Heilpädagoge mehr verdienst als ein Hep ist nicht unbedibgt garantiert. Das kommt eher auf die Stelle und den Aufgabenbereich an, den du ausübst. Als Hep kannst du zb auch Leiter einer Gruppe sein. Und verdienst dann entsprechend mehr. Andererseits kenne ich aber auch Heilpädagogen die ganz normal im Gruppendienst arbeiten. Und das selbe Gehalt wie ein Hep bekommen.
Mich hat der Bereich Motopädin oder Sonderpädagogin sehr angesprochen. Beides ist aber glaube ich nur berufsbegleitend nach der HEP-Ausbildung möglich.
Sehr gerne würde ich nach abgeschlossenen Ausbildung und evtl. Studium wieder in einer Förderschule arbeiten!
Also ich hab mich für das Studium der Sonderpädagogik und Motopädie noch nicht interessiert. Aber ich denke, dass die Hep Ausbildung reicht damit du es studieren kannst. Ich hab grad mal nachgesehen und als Voraussetzung steht die allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife.
Aber auch die Heilpädagogik behandelt diese Fachgebiete. Bzw. Schau mal hier im Link. Es gibt auch Studiengänge zur Heilpädagogik Studium mit Schwerpunkt Motopädie.
Ob die einzelnen Studiengänge Berufsbegleitend oder Vollzeit sind, hängt immer davon ab wo du es machst. Manche bieten beides an. Und manchmal wird es nur Berufsbegleitend bzw. in Vollzeit angeboten.
Wenn du Vollzeit machen willst, musst du einfach eun bisschen suchen. Aber ich denke, es sollte sich was finden wo du auch in Vollzeit studieren kannst.
Allerdings sollte dir dann klar sein, dass du sehen musst wie du es finanzierst. Soweit ich weiß, bbesteht die einzige Möglichkeit darin, dass du dann winen Studienkredit aufnimmst... Wenn du es in Teilzeit und Berufsbegleitend machst hast du dieses Problem nicht. Dann kannst du 20 - 30 Std nebenher als Hep arbeiten und bekommst dann auch dein Gehalt während des Studiums.
Nachteil ist aber wiederum die zusätzliche Belastung. Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe mein Heilpädagogik Studium abgebrochen. Weil mir die vielseitige Belastung zwischen Studium und arbeit zu viel war. Muss jeder selber wissen wie Belastbar er in diesbezüglich ist.
Theoretisch ist das schon möglich, aber nur nach einigen Jahren Berufserfahrung (nach einer Ausbildung) und das Studium muss einen Bezug zum Beruf aufweisen- in deinem Fall käme dann Heilpädagogik oder Soziale Arbeit als Studienfach in Betracht. I.d.R. ist an der Uni / FH auch noch eine Aufnahmeprüfung zu absolvieren und es gibt Unterschiede je nach Bundesland- hier alles gut beschrieben: http://www.studieren-ohne-abitur.de/web/
Ich habe mir überlegt, danach Sonderpädagogik im Weiterbildungsbereich und berufsbegleitend zu machen. Das wäre ja auch berufsbezogen. Und das könnte ich direkt nach der HEP-Ausbildung in Angriff nehmen, oder?
ich kenne Sonderpädagogik nur als Studienfach (gibt es ggf. auch berufsbegleitend- ist aber rechtlich kein Unterschied zum regulären Studium)- wobei entsprechende Berufserfahrung auch wieder notwendig wäre. Da ich mehrere Sonderpädagogen im Freundeskreis habe und mitbekommen habe, was da die Studieninhalte sind würde ich mal behaupten, dass dies ohne vorheriges Abitur fast nicht zu schaffen ist- sehr hohes Lernniveau- im Gegensatz dazu ist z.B. soziale Arbeit erheblich einfacher.
es gibt da überhaupt keine grundsätzliche Beschränkung auf Studienfächer oder Unis. Bei z.B. Jura ist aber abzusehen, dass die Aufnahmeprüfung ohne Abi niemand schaffen wird. Soziale Arbeit geht aber problemlos- hat eine Freundin von mir ganz aktuell ohne Abi erfolgreich abgeschlossen.