Weiß nicht mehr weiter?
Hallo, ich bräuchte bitte eure Meinung zu einem Beziehungsthema.
Ich wohne mit meinem Freund seit längerem zusammen und wir haben 3 Katzen und gehen beide arbeiten (40h Woche).
Momentan fühlt es sich manchmal so an als wäre alles zu viel, sowohl für ihn als auch für mich, er ist überlastet von seinem Job und ich bin körperlich und auch psychisch ziemlich geschwächt und auch arbeiten.
Ich schaue trotzdem, auch wenn es mir manchmal zu viel ist, den Haushalt nicht zu vernachlässigen und ihm auch ab und zu eine Freude zu machen, und ich bekomme trotzdem gesagt es ist zu wenig was ich tue.
Hingegen muss ich ihn aber bitten dass er ab und zu zumindest duschen geht, ihn ans Zähneputzen erinnern, seine Aufgabe ist es nur das Katzenklo jeden zweiten Tag mindestens zu machen und das ist für ihn lt. seinen Aussagen nicht möglich weil er eben überlastet ist.
Ich fühle mich momentan einfach überhört und nicht gesehen, wenn ich anspreche dass mich seine Nachlässigkeit stört kommt es sofort zu einem Streit, ich bekomme gesagt ich tue zu wenig und am Ende entschuldigt er sich und meint er wäre gern mehr da aber er kann nicht.
Wie würdet ihr in so einer Situation umgehen, bin mittlerweile echt schon ratlos.
Zur Ergänzung: Ich muss mich mittlerweile schon fast täglich übergeben weil der Gestank vom Katzenklo und auch seine Mangelnde Hygiene einfach ekelhaft sind, aber er ändert sein Verhalten nicht mal aufgrund dessen.
8 Antworten
Also wenn er an dem Punkt ist, dass er nicht mehr zähneputzt und sich duscht, dann ist er an dem Punkt, wo man mal über einen stationären Aufenthalt nachdenken sollte. Seinen Job wird er so auch nicht lange halten können. Er muss einen Termin bei seinem Hausarzt machen, bevor er sich irgendetwas wichtiges damit kaputt macht. Seine Beziehung und seinen Job zum Beispiel.
Das liegt überhaupt gar nicht an dir. Man kann nicht das Leben einer anderen Person verbessern. Das geht nicht. Du kannst ihn nicht durchs Leben tragen. Das ist eine völlig absurde Vorstellung, die er da hat. So funktioniert die Welt nicht, so funktioniert die Psyche nicht. Du bist nicht für sein geistiges Wohlergehen verantwortlich. Du brauchst es gar nicht zu versuchen. Wenn er will, dass es ihm besser geht, muss er selbst etwas ändern.
Und du musst auch auf dich achten. Du sagst es geht bei dir noch, aber du läufst schon auf Reserve, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis auch du keine Kraft mehr hast. Zieh jetzt die Notbremse, bevor auch du an dem Punkt ankommst, wo dir selbst duschen zu anstrengend wird. Kümmer dich auch für dich um eine Therapie. Am besten rufst du einmal die 116117 an und lässt dir dort ein psychotherapeutisches Erstgespräch geben. Während du auf den Termin wartest (das wird ohnehin ein paar Wochen dauern), rufst du als nächstes beim Hausarzt an und erzählst dem, was bei dir im Moment so los ist. Der wird dann ein Blutbild machen und medizinische Ursachen abklären.
Und, ich mag diesen Tipp persönlich nicht, weil jeder Beziehungstipp im Internet ja grundsätzlich als erstes lautet "mach Schluss"... als dürfe es in einer Beziehung keine Probleme geben... aber in diesem Fall würde ich durchaus auch sagen, dass du deine Beziehung einmal kritisch auf den Prüfstand stellen solltest. Aktuell scheint dein Freund ein fallender Stein zu sein. Und die Art und Weise, wie er damit umgeht, zieht auch dich runter. Ein depressiver Partner ist natürlich immer eine Belastung. Aber dass er gerade auch dich dafür verantwortlich macht, wie er sich fühlt, ist schon eine red flag für mich. Ihr braucht beide einen Arschtritt, um da raus zu kommen. Vielleicht braucht er deinen. Aber wenn du dich jetzt entscheidest, dass du das nicht ertragen willst, wie er sich verhält und so nicht mit dir umgehen lassen willst, so kann dir das niemand vorwerfen.
Also persönlich kann ich aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, dass ich an so einem Punkt raus bin. Es gibt definitiv viele Menschen, die sowas durchhalten und bleiben und manchmal bringt es sicherlich auch etwas, das will ich gar nicht bestreiten. Ich hab das auch schonmal eine Zeitlang mitgemacht, auch wenn es da um völlig andere Probleme ging als hier. Aber ich zumindest mache dann irgendwann innerlich einfach zu. Irgendwann sind die Gefühle einfach weg.
Die große Gefahr ist auch, dass man mit seiner gut gemeinten "Hilfe" dann irgendwann nur noch das kontraproduktive Verhalten erst recht ermöglicht, klassisches Enabling. Und dann ist man an dem Punkt, dass man es schlimmer macht, weil die Person weiter und weiter vermeidet, sich ihren Problemen zu stellen und man selbst hilft ihr in der Vermeidung.
Wenn ich das heute nochmal mitmachen müsste, würde ich meiner Partnerin ein Ultimatum stellen. Natürlich eine realistische Zeit, wo man sich um einen Termin beim Hausarzt kümmern kann. Bei der 116117 angerufen haben kann. 1-2 Wochen bspw. Wenn die Person sich dann nicht drum kümmern will, dann bin ich weg. Ich kann niemanden durchs Leben tragen. Niemand kann das.
Wie du es machst, musst du für dich wissen. Aber irgendwie musst du auf jeden Fall deine Grenzen setzen, denn sonst bist du irgendwann drüber und merkst es wahrscheinlich erst, wenn es zu spät ist.
Ich hatte einen Haushalt mit einem nicht sehr fleißigen Mann, zwei Kindern und vier Katzen gewuppt, trotz Vollzeitjob.
Das ist zu schaffen.
Was aber gar nicht geht, dass sich der Mann auf dem Rücken der Frau ausruht und sich auch noch bedienen lässt.
Das war der Grund warum ich mich von dem Mann getrennt habe, nicht die Arbeit.
Einen Mann, der zudem nicht mal die notwendigste Körperhygiene nicht einhält, würde ich aus meinem Bett und wahrscheinlich auch aus meinem Leben verbannen.
Veräppeln kann ich mich auch ohne Mann!
Trotzdem solltest du dich um die Katzen und das Katzenklo kümmern. Die Tiere können nichts dafür und ihr seid Beide dafür verantwortlich.
Das schafft man auch mit einem Vollzeitjob und wenn nicht, sollte man die Tiere in gute und verantwortungsvollere Hände abgeben.
Auch du trägst Verantwortung für die Tiere und wenn die Katzenklos gereinigt werden müssen, dann mach das auch!
Ich habe Verständnis für deine Situation aber trotzdem, die Tiere tun mir mehr leid. Die können sich nicht selber helfen, du schon.
Als erstes würde ich darüber nachdenken, die Katzen abzugeben. Was soll das für ein Katzenleben sein, zu dritt den ganzen Tag allein in der Wohnung und dann auch noch ein dreckiges Katzenklo.
Warum sind die Katzen da, wenn ihr doch beide Vollzeit arbeitet? Somit wäre von zwei überlasteten Personen schon mal die Verantwortung für die Tiere weg.
Dann würde ich mir eine Wohnung suchen und ausziehen, DANN bist du nur für dich selbst verantwortlich und hast die Erleichterung nur noch für deinen eigenen Kram zu sorgen. (Putzen, Kochen, Waschen usw).
Du brauchst dir keine Vorwürfe mehr anhören und kannst machen was du willst, glaub mir das ist sehr schön. Nach Liebe hört sich deine Schilderung sowieso nicht an.
Ob die Beziehung dann beendet ist oder nicht, könnt ihr ja gemeinsam entscheiden. Es hört sich auch nicht nach Beziehung an, sondern eher wie eine Zwecksgemeinschaft.
Es ist meine Wohnung, er ist samt Katzen bei mir eingezogen. Meine Bedingung war es, dass er jeden Tag das Klo macht, mehr erwarte ich nicht aber entweder bleibt es an mir hängen oder es wird gar nicht gemacht
Dann soll er ausziehen, so geht das doch nicht. Das hört sich ja schrecklich an und nicht nach einer glücklichen Beziehung.
Eine Frage... BRAUCHT ihr 2 VOLLE Jobs oder tut ihr es einfach weil es so ist?
Ich rechne jetzt mal was monatlich vor:
Miete warm: 1.300€
Katzen: 300€
Essen + Hygieneartikel: 450€
Auto: 400€
Versicherungen; Handyvertrag,... du: 400€
Versicherungen, Handyvertrag,... er: 400€
Freizeit + Spaß: 300€
Sparen für Urlaub oder sonst.: 300€
Gesamtausgaben im Monat: 3.850€
Rechne es hoch auf 4.000€ im Monat. Das ist das Geld was ihr braucht... alles on Top ist nice to have aber dafür verschwendet ihr auch ganz viel Zeit auf der Arbeit.
Wenn jeder von euch 2.500k im Monat auf den Tisch legt habt ihr einfach nen Tausender "zu viel" im Monat auf dem Tisch...
Wäre es möglich wenn jeder von euch soweit reduziert, dass ihr gemeinsam etwa 4.000-4.500€ Nettoeinkommen habt? Somit könnt ihr die gewonnene Zeit nutzen in Therapie zu gehen, euch um den Haushalt, eure Katzen und eure Beziehung zu kümmern.
Ich weiß, dass es auch Menschen gibt die weniger verdienen aber dann bildet euch bitte weiter damit ihr bessere Jobs bekommt. Ihr macht euch so brutal fertig...
Oder auch eine günstigere Wohnung oder ein Auto welches weniger Sprit verbraucht. Ihr müsst nicht leben wie der letzte Bettler aber ich lese heraus, dass eure Gesundheit gerade enorm darunter leidet...
Ich bin noch Lehrling (bin 19 Jahre alt) und er bekommt auch nicht genug für uns beide, außerdem brauche ich eine abgeschlossene Ausbildung...
Okay ja wenn man noch nicht ausgelernt ist dann ist das echt kacke... schau, dass du dein bestes gibst auch wenn es noch 1-2 Jahre dauert... wenn möglich verkürze die Ausbildung und wenn alles soweit klappt dann schaut euch die Finanzen an um zu gucken wo ihr einsparen könnt damit jeder von euch nurnoch 70% arbeiten muss oder so...
ihr habt euch anscheinend beide ein konstrukt geschaffen, das euch beide überfordert.
klar wäre es jetzt einfach zu sagen, weg mit den katzen und andere jobs. dass das jetzt nicht so einfach geht, ist mir natürlich bewusst.
geht mal 3 schritte zurück und versucht das ganze mal rationaler zu betrachten.
setzt euch zusammen und geht einfach mal durch, wie der tages/wochenablauf von jedem ist.
schreibt auf, wer was im haushalt so alles macht. google mal care arbeit checkliste. da ist das ganze sehr gut veranschaulicht.
anhand dessen könnt ihr schwarz auf weiß sehen, wie hoch die tatsächliche arbeitslast für jeden von euch ist.
ihr könnt das ganze mal komplett in frage stellen und könntet daran dann merken, welche aufgaben zu überlastung führen und diese anders aufteilen, zeitlich, aber auch von der verantwortung her.
vlt. hilft euch auch eine reduzierung der arbeitszeit um wenige stunden für eine bessere work/life balance.
zusätzlich solltet ihr euch auch bewusst zeit als paar nehmen. nur nähe schafft nähe.
Danke für deine liebe Antwort, da waren echt ein paar gute Tipps dabei! Leider hält er nichts von Therapie und dergleichen, ich bin schon seit längerem auf der Suche und habe mich auch schon für eine Stelle vormerken lassen. Ich habe halt echt keine Kraft auch noch Mommy zu spielen wenn ich selbst schon kurz vorm Durchdrehen bin, nur leider übernimmt er 0 Verantwortung für sich selber...