Weiß jemand, was Mephisto damit meint?

2 Antworten

Das ist eine Passage aus dem "Prolog im Himmel" vor Faust I. Hier hält "Gott" gewissermaßen Hof und wird von den Erzengeln begleitet und verehrt. Aber auch Mephisto, die Verkörperung des Teufels, ist gekommen und erstattet Gott seinen Bericht in der Form des von Dir zitierten Textes- Er sagt, dass er im Gegensatz zu den Erzengeln (die zuvor die Sonne und die Natur gepriesen haben) nicht von der Sonne und der Welt zu berichten hat, sondern dass er nur sieht, wie sich die Menschen auf der Erde plagen müssen. Er bezeichnet die Menschen als "der kleine Gott", der tagaus tagein dasselbe tun muss und dabei immer der gleiche "arme Schlucker" bleibt aber sich eben auch "wunderlich" wie immer verhält. Mephiisto meint, dass es besser gewesen wäre, wenn Gott den Menschen nicht mit Vernunft ( = Schein des Himmelslichts) ausgestattet hätte, weil sie dann besser und friedlicher leben würden. Denn sie verwenden ihre Vernunft nach Mephistos Meinung nur dazu, sich schlimmer und böser als jedes noch so wilde Tier zu verhalten. Im Grunde hat Mephisto damit recht: Denn nach aller Erfahrung sind die Menschen untereinader mehr feindlich und kriegerisch gesonnen und bekämpfen sich gegenseitig schlimmer, als es die Tiere tun. Gott will das nicht gelten lassen und verweist auf FAust, der ihm, Gott, fürwahr auf besond´re Weise dient "und nicht lebt von irdischer Speise" usw. Lies den Text und du wirst verstehen, worum es geht.

Hallo MrTreaPS,

ich habe damals bei dem ganzen Zeugs im Unterricht geschlafen. Deshalb lese ich das heute das erste Mal außerhalb jeden Kontextes.

Ich sehe es als Religionskritik. Der "kleine Gott der Welt" ist der profane Lauf der Dinge, der oft mies ist. Ein religiöses Prinzip steht nicht dahinter.

Im Gegenteil: Die religiöse Verklärung der Dinge macht die Welt noch schlechter.