Weihnachten: Sollte man Kinder belügen?
Hallo,
ich erinnere mich an mein letztes Weihnachten. Es kam zu Streit. Wieso? Darum:
Wir waren draußen - "wir" bedeutet ich, 17 Jahre, meine Eltern und meine zwei kleinen Geschwister (beide 8 Jahre alt). Dann flog am Himmel ein Flugzeug, das ein wenig an einen Schlitten erinnerte. Meine kleinen Geschwister waren begeistert, da es sich um den Weihnachtsmann handele.
Ich machte darauf aufmerksam, dass es sinnlos sei, an alle Dörfer vorbeizufliegen, wenn man Geschenke verteilen wolle.
Meine Mutter rastete aus, weil ich die "Fantasie zerstört" hätte.
Doch sollte man Kindern nicht lieber beibringen, Dinge zu hinterfragen anstatt sie blind zu glauben? Ist Vernunft nicht wichtiger als Fantasie?
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35 Antworten
Natürlich hast du recht dass man Kinder auch die Realität beibringen soll.
Dazu gehört genauso auch Geburt und Tod.
Doch kleine Kinder würden auch nicht alles verstehen - so wird ihnen oft etwas Kindgerechter erklärt
Weihnachten ist so eine typische Sache.
Das Jesuskind wurde beschenkt von den Hl 3 Königen.
Dieser Brauch wurde weitergeführt.
Früher war es das Christkind dass die Kinder beschenkte.
Später hat Coca Cola den Weihnachtsmann erfunden (nicht zu verwechseln mit dem Heiligen Nikolaus den es tatsächlich gab)
Natürlich könntest du ganz ehrlich sein und sagen JA den Weihnachtsmann gibt es nicht - und deshalb auch keine Geschenke.
Du kannst ja deinen Eltern die Empfehlung machen den Kommerz wegzulassen und Weihnachten was es wirklich ist ganz ohne Geschenke zu verbringen.
Aber was spricht dagegen diese Traumwelt den kleinen noch etwas zu lassen.
"Ist Vernunft nicht wichtiger als Fantasie?"
Als Kind? Nein.
Ich kann dich sehr gut nachvollziehen, stecke jedes Jahr an Weihnachten in der selben Situation. Doch ich spiele mit, und das kann manchmal echt nervend sein... Ich mache es aber für sie.
Wenn man diese glücklich strahlenden Kinderaugen sieht und die große Freude die sie verspüren, wenn so etwas "magisches" passiert... Dann sollte man es doch einfach geschehen lassen.
Kinder sind naiv und fantasievoll. Und ist es nicht das, was unsere Kindheit ausmacht, so wundervolle Erinnerungen mit sich bringt?
Als Kind sollte man nicht vernünftig sein, man sollte leben! Das machen was sich gerade gut anfühlt und vor allem genießen!
Ich finde es wichtig Kindern gegenüber die Wahrheit zu sagen, sobald sie hinterfragen. Also wenn sie fragen, ob es dem Weihnachtsmann gibt, sollte man ehrlich sein.
Die haben da nicht gefragt und deshalb war es von dir aus auch falsch. Vor allem ziemlich taktlos von dir. Weihnachten ist für Kinder ein tolles Fest du hast es dadurch halt etwas vermasselt .
Kinder kommen früh genug und von ganz alleine darauf, dass es nicht der Weihnachtsmann ist und auch nicht das Christkind, das die Geschenke bringt. So lange darf man sie ruhig in ihrem naiven und kindlichen Glauben lassen.
Ich halte die Fantasie der Kleinen für wichtiger als die Realität, denn sie macht die Welt bunt und erklärlich.
Erst wenn sie selbst Erklärungen einfordern, ist es an der Zeit, die Wahrheit auszupacken. Die Kinder werden sich aber wahrscheinlich lebenslang an den Zauber erinnern, der dieses unerklärliche Beschenktwerden hinterlässt.
Eine Zeitlang sind sie sogar problemlos in der Lage, einerseits an das Christkind zu glauben, andererseits aber einen Wunschzettel zu verfassen und ihren Eltern in die Hand zu drücken, weil sie genau wissen, dass die es sind, die im Advent in die Geschäfte losziehen.
Alles zu seiner Zeit - aber für Achtjährige ist der Glaube an den Weihnachtsmann nicht mehr nötig - es kann sogar sein, dass sie dafür von ihren Klassenkameraden gehänselt werden. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie Fantasien über den Weihnachtsmann im Schlitten äußern - gewissermaßen als Momentaufnahme.