Was würdet ihr bei dieser Erkenntnis tun?
Ich hab realisiert, dass ich sehr viel spreche aber von Freunden kein Input bekomme und auch keine Dialoge/Diskussionen entstehen.
Immer wenn ich Tage später über das Gesagte zurückdenke, von mir und Freunden, erinnere ich mich an nichts mehr von diesen Gesprächen, weil sie einfach alle belanglos sind.
Wenn ich nicht reden würde, würde keiner reden. Wenn ich rede, bekomme ich teils keine Antwort. Selbst wenn ich danach sarkastisch sage "Danke fürs Gespräch". Nur eine Person antwortet mir aber auch nur im Chat. Wir reden persönlich aber da rede wie gesagt meistens nur ich. Und dann wenn wir nach Hause gehen, antwortet die Person mir im Chat, wie sie dies und das findet und sagt mir, dass sie immer zuhört. Da bin ich teilweise auch dankbar, dass ich im nachhinein ganze Romane im Chat erhalte aber da ist die Luft schon längst draußen und man hätte das gerne persönlich gehört und nicht im Chat.
Und genauso ist das auch bei meinem Freund. Wenn ich versuchen möchte mich über ernste Thematiken zu unterhalten: Studium, Leben, Interessen, etc., antwortet er mir auch auf nichts, sagt mir nicht mal seine Meinung. Das einzige was er tut ist dann mich zu befummeln und ich habe schon oft gesagt "Hörst du mir eigentlich zu? Ich finde das gerade total unpassend". Und dann wiederholt er nur das was ich gesagt habe, gibt trotzdem keine Antwort darauf und meint nur, dass er jetzt Lust darauf hat mich zu befummeln und ich ihn lassen soll.
Die Erkenntnis, dass ich niemanden habe, mit dem ich Dialoge oder was auch immer führen kann, fühlt sich schon extrem schade an. Ich langweile mich jeden Tag nur noch zu Tode. Antworten im Chat auf WhatsApp reichen einfach irgendwann nicht mehr aus. Und nein, ich rede mit diesen Menschen nicht nur Unsinn. Sie sagen selbst immer "rede weiter, ich mag das" oder "wieso bist du so still" aber das gibt mir das Gefühl, dass ich nur zu deren Unterhaltung da bin. Ich kann mich deshalb auf diese Menschen auch kaum verlassen, sie nicht mehr ernst nehmen und was weiß ich alles. Mein Freund und eine weitere Person sagen mir immer, dass sie für mich sterben würden aber durch ihr Verhalten bedeuten sie mir selbst langsam nichts mehr.
Was würdet ihr bei dieser Erkenntnis tun? Ich bin ziemlich ratlos, ich weiß nicht, was ich tun soll und dieses Gefühl fühlt sich einfach nur scheiße an.
2 Antworten
Du wirst dich nach einem neuen Freundes- und Bekanntenkreis umsehen müssen.
Deiner Schilderung nach hast du es nur mit Dachplatten zu tun. Mich würde dies gewaltig stören da ich auch ein Diskutierer und Meinungsaustauscher bin. Das ist doch das Salz in der Suppe des Lebens dass man sich austauscht und unterhält. In den früheren Jahren meines Lebens, gerne erinnere ich mich daran, haben wir im Freundeskreis ganze Nächte durch dikutiert und über alles mögliche geredet. Dabei auch manches Fläschchen geleert. Diese ganze "geschreibse" heute ist m. E. schon recht nervig.
Nach lesen deiner Frage habe ich jetzt ein Bild vor Augen.
Eine Gruppe sitzt zusammen und im Hintergrund läuft ein Radio! Du bist das Radio! Irgendwann hört man nicht mehr richtig zu, dient der Berieselung.
Deine Themen sind zu anspruchsvoll, zu anstrengend. Ein abendliches Treffen dient doch der Zerstreuung und Entspannung. Du dringst nicht durch zu ihnen.
Ich kann nicht beurteilen, auf welchem Level die Gespräche sonst laufen, aber ich glaube, deine Ansprüche sind zu hoch!
Alles Gute
Ich rede nicht nur über anspruchsvolle Themen. Und sie wollen auch immer, dass ich etwas sage mit ihren Sprüchen wie "Sag mal etwas", "Wieso bist du so still". Sie wollen immer von mir unterhalten werden und das setzt mich auch in eine Weise unter Druck. Kann nicht mal einfach normal da sitzen in Stille, ohne, dass Leute direkt denken ich wäre depressiv oder was auch immer. Ich rede wie gesagt, auch über nicht anspruchsvolle Themen. Wir entspannen oft genug, trotzdem möchte man sich auch mal unterhalten in normalen Dialogen. Und ich rede hier eigentlich nur von 1zu1 Treffen und nicht in Gruppen