Was wenn man der "traurige Klassenclown" ist?
So fühle ich mich manchmal. Ich mache jede scheiße nur für Aufmerksamkeit, lache in der Schule die ganze Zeit und versuche andere zum lachen zu bringen. Zwar ist es, seit ich eine Freundin habe, etwas weniger geworden, aber es bricht trotzdem noch oft genug aus mir heraus.
Allerdings ist es so, dass ich, obwohl ich in der Schule auf gute Laune mache und so tue als wäre alles großartig, auch oft traurig bin. Wenn ich von der Schule komme bin ich meist meist allein Zuhause. Mein kleiner Bruder ist zwar auch oft da, aber mit ihm kann ich nicht wirklich was machen. Mein Vater ist so gut wie immer arbeiten, meine Mutter hat täglich andere Pläne und das ist schon meine ganze Familie. Freunde habe ich schon, aber ich kann nicht wirklich welche zu mir einladen und wenn ich immer bei anderen bin, fühle ich mich auch nicht gut. Meistens kann ich Zuhause überhaupt nichts machen, wenn meine Freundin dann auch keine Zeit hat, dann habe ich gar keine Beschäftigung mehr. Wie soll ich damit umgehen? Und versuche ich das durch Aufmerksamkeit in der Schule zu kompensieren?
2 Antworten
Einem Mitschüler von mir ging es so, der hatte auch merkwürdige Eltern und markierte in der Schule immer den stimmungsvollen, lachenden Grinsemann. Ihm half es wohl wie er mir mal sagte, dass er Hobbys für sich entdeckte - und dazu ermutige ich dich an dieser Stelle auch. Je weniger Zeit du für trübsinnige Gedanken aufwenden kannst, umso besser wird es dir psychisch gehen. Vielleicht kann dir auch deine Freundin helfen :-)
Möglicherweise sind Sorgen dieser Art bei einem Jugendlichen auch ganz normal und oft ist es mit der Suche bzw. dem Wunsch nach Aufmerksamkeit verbunden, die du offenbar zuhause nicht bekommst und in der Schule durch eine übertrieben herzliche/fröhliche Verhaltensweise erzielen möchtest. Auch das Problem ließe sich durch ein Hobby in den Griff bekommen, wenn man etwa ein Instrument lernt und damit auftreten kann, was andere dann bewundern oder in einer Sportart so gut ist, dass man Aufsehen erregt. Mir half es, dass ich ein recht begabter Fußballer war und mir als "Ausländerkind" einige Achtung über den Sport erwarb.
Ich mache Leichtathletik und surfe, das geht leider nur im Sommer. Ich weiß nicht was mir sonst noch gefallen könnte. Ich spiele sogar Schlagzeug, aber das nimmt alles trotzdem wenig Zeit ein.
Ich bin mir auch unsicher ob dieses Verhalten in der Schule überhaupt etwas damit zutun hat. Vor ein paar Jahren wurde bei mir ADHS diagnostiziert, auch wenn ich nie Medikamente deswegen nehmen musste und es auch nicht so unglaublich auffällig war, könnte das ja vielleicht trotzdem eine Folge davon sein? 🤷♂️
Manchmal wünschte ich, ich wäre irgendjemand anderes.
Ich würde dir therapeutische Hilfe empfehlen. Das sind Leute bei denen kannst du genau von deiner Situation erzählen und verstanden werden.