Was war die schmerzhafteste Bestrafung von euren Eltern?

9 Antworten

Bei meinen Eltern gibt es keine Bestrafung wo man verletzt wird, noch was weggenommen wird. Wenn bekommt man nur gesagt, dass ich sie sehr verletzte habe.

Da wir immer offen reden, wissen sie was bei mir los ist und sagten mir immer was gut und richtig ist und egal was ist ich kann immer mit ihnen darüber reden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Naja, da gabs für mich und meine Brüder mit den Jahren schon desöfteren so richtig streng und gründlich den blanken Arsch versohlt. Am Schmerzhaftesten finde ich den Stock (den müssen wir jeweils frisch und grün schneiden von der Weide in unserm Garten, und er ist dann voll biegsam und flexibel) und auch die Holzbadebürste. Beide tun echt höllisch krass weh und sorgen auch danach noch eine ganze Weile lang für Sitzbeschwerden. Den Hintern voll gibt’s bei uns aber auch nie unverdient. Und Stock und Badebürste kommen immer nur dann zum Einsatz, wenn wir so richtig Scheiss gebaut haben. Hart aber fair^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

fxabin  28.05.2024, 05:14

Definitiv nicht fair... krass wie du Gewalt im Haushalt so relativierst. Sowas sollte nicht normal sein

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Hari1974  28.05.2024, 07:40

So soll auch Erziehung sein, meine Kindheit und Jugend war auch mit solchen strafen.

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MacMadB  28.05.2024, 08:51

Und was hat es gebracht? Keine Einsicht! Ihr habt sofort wieder Scheiß gebaut.

Schläge bringen gar nichts, Hart, aber wirkungslos!

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LebenslangGW  28.05.2024, 10:02
@MacMadB

Naja nach der Logik bringt alles andere auch nichts. Oder denkst du die Einsicht ist besser, wenn du den Zeigefinger zeigst und Ohweh Ohweh sagst wie es heutzutage gemacht wird?

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MacMadB  28.05.2024, 10:32
@LebenslangGW
 Zeigefinger zeigst und Ohweh Ohweh sagst wie es heutzutage gemacht wird

Das ist eine Verbrämung. Mit irgendwelchen Fingern rumwedeln und Worte sprechen ist ja wohl Nonsens.

Im Endeffekt darf ich einen anderen Menschen maximal "festsetzen", gewalttätig gegen ihn werden – und erst recht wenn es mein eigen Fleisch und Blut ist – geht gar nicht.

Und: Ein "eindringliches Gespräch" bewirkt mehr als 100 Ohrfeigen. Es muss nur auch als solches geführt werden, was für den_die Erziehende:n deutlich anstrengender ist, als nur "schnell eine Strafe zu verhängen". Wenn das nicht hilft, hilft nur noch "Engführung", also Entzug der freien Wahl bei zahlriechen Entscheidungen, inklusive der Wahl des Aufenthaltsortes. Was wieder für den_die Erziehende:n deutlich anstrengend ist, aber einzig dann noch zielführend.

Gewalt gebiert wieder Gewalt – und hat noch keinen Menschen besser gemacht.

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Moritz15cz  28.05.2024, 12:12
@MacMadB

Das ist deine reine Mutmassung. Darauf gehe ich unten näher ein, wen´s interessiert...

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MacMadB  28.05.2024, 12:18
@Moritz15cz

Das ist bewährte Praxis auch mit „schwierigen“ Kindern und meine Erfahrung. Keine Meinung, sondern Wissen.

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Moritz15cz  28.05.2024, 12:23
@MacMadB

Also hast du das "Wissen" gepachtet, du weisst, wie es läuft, du machst alles richtig, keine Fehler... Und dann gibt es da neben dir einfach sooo viele "Unwissende"! Eine ecnte Schande ist das! ;)

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MacMadB  28.05.2024, 13:43
@Moritz15cz

Ach Moritz! Fettdruck ist kein Recht-haben, Polemik keine Argumentation und erworbenes Wissen ist kein Absolutismus. Ts, ts.

Sehr wohl sehe ich, dass viele Menschen, vielleicht auch Du, unter der brutalen Gewaltausübung gegen sie still leiden und sich einreden, es sei ihnen ja recht geschehen. Und in Ihrer Hilflosigkeit wieder Gewalt gegen andere ausüben oder als vermeintlich gerechte Strafe propagieren.

Dieser Teufelskreis kann durchbrochen werden.

Strafe muss durchaus auch eine spürbar harte Konsequenz sein, auch ohne das Erwachsene feige und letztendlich hilflos auf Kinder einschlagen.

Ich spreche mich nicht gegen Härte aus. Ich spreche mich gegen feige Handlungen gegen Schutzbefohlene aus. Das ist meine Position und da ist es auch dann meine Meinung.

Beisteuern mag ich, dass ich auch in schwierigen Situationen letztendlich die gewaltarme (Huch! Nicht: gewaltfreie!) Strafe zur nachhaltigen Lösung führte.

(Zwischenabsatz: Gewaltarm? Ja, sich vor einen 16jährigen hinstellen und ihn ohne zu schreien sehr laut anzusprechen, dabei sehr emotional zu werden und ihn aus der Situation nicht raus lassen ist nicht gewaltfrei.)

Das ist mein Erfahrungswissen. Das könnten wir jetzt vermutlich a la longue noch wissenschaftlich stützen, aber darum geht es mir hier nicht.

Eher die Einladung, sich fortzubilden oder sich Hilfe zu holen und zu lernen, gewaltarm zu intervenieren statt blöde zu schlagen.

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Moritz15cz  28.05.2024, 14:33
@MacMadB

Da werden wir wohl in diesem Leben auf keinen gemeinsamen Nenner mehr kommen... So richtig gelesen haste meinen Text anscheinend nicht, denn die Phrasen wiederholen sich... Aber hey, man muss ja auch net immer und bei allem einer Meinung sein, das wär ja voll langweilig! Ich habe nix gegen deine Meinung, auch wenn ich mich schon missverstanden fühle und deine Ansichten net nur durch die reine Wiederholung richtiger werden...

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Sasafre  29.05.2024, 08:02
@LebenslangGW

Gewalt erzeugt Gegengewalt oder Abstumpfung. Beides ist eine Negativspirale.
Entweder wird man selbst zum Gewalttäter, oder die Strafen müssen immer extremer werden, weil ein abgestumpftes Gemüt immer mehr erträgt und Gewalt entsprechend ineffektiv wird.

Einsicht kann nur durch Verständnis einer Sache erzeugt werden.
-Mach das nicht, weil...

Klar, kann man sagen: "Mach das nicht, weil Strafe." Das wäre aber die niederste Form von Moral. Ich mache etwas nicht, weil es Falsch wäre, sondern weil ich auf das vermeiden von Strafen konditioniert wurde. Kann aus oben genannten Gründen aber auch massiv schief gehen.

Effektiver ist einen Moralischen Kompass vorzugeben und entsprechende Verhaltensweisen vorzuleben.
Du willst nicht, dass dein Kind raucht? Du kannst es verprügeln, damit es das nicht tut. Oder ihm sagen wie schädlich das ist und als gutes Beispiel voran gehen und selbst nicht rauchen.

Und was den erhobenen Finger angeht, das ist natürlich das andere Extrem.
Laisser-faire bringt genauso wenig, wie Tyrannei.
Oder mit anderen Worten: Du-Du ist genauso sinnlos wie Patsch-Patsch.

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Moritz15cz  28.05.2024, 11:54

Abgesehen davon, das dein gendern, „MacMadB“ sich (zumindest) mir die Nackenhaare aufstellen lässt: woher weisst du denn, dass ein Gespräch den gewünschten Effekt gebracht hätte? Dass es sonst aber ja eh keine Einsicht gibt bei uns und wir “sofort wieder Scheiß bauen”?

Wie kommst du eigentlich zu solchen bevormundenden, ja herablassenden Behauptungen? Wer sagt denn, dass eine schnelle und effektive Strafe in Form eines unangenehmen und schmerzhaften Hinternvolls net bestens wirksam sein soll, gerade weil es ja definitiv net erstrebenswert ist, einen solchen erneut zu riskieren?

Und glaubst du wirklich, deine sogenannte “Engführung”, also der Verlust von Privilegien, macht auf viele Kinder und Jugendliche soviel Eindruck, dass sie danach ihre Lektion ein- für allemal gelernt haben? Und das sogar mit Einwirkung auf die freie Wahl ZAHLREICHER ENTSCHEIDUNGEN UND sogar des AUFENTHALTORTES? Also Hausarrest, Verbote für irgendwelche Aktivitäten, oder Kumpels zu sehen, keine Verwendung von Handy, Computer, etc., das darfst du - deiner Ansicht nach - dem Kind/Teen ohne weiteres als Strafe aufdrücken? Das dies nicht zu einem grossen (psychischen) Leiden führt, das setzt du der Einfachheit halber mal voraus, ja?

Ein so anstrengendes Gespräch, wie du es nennst, ist immer Teil auch jeder körperlichen Strafe. Du wirfst also de facto Millionen liebevollen und gutmeinenden Eltern weltweit vor, zu dumm oder zu faul zu sein, ihre Kinder richtig zu erziehen! Ernst jetzt? Glaubst du, die meisten liebevollen aber strengen Eltern scheuen sich einfach nur vor Anstrengung in der Erziehung ihrer Kinder? Sie sprechen mit dem Kind, sie erklären, sie bestrafen, weil jede Handlung auch Konsequenzen nach sich zieht, positive und negative. Die Bestrafungsfläche ist der Hintern, so lässt sich mittels Schmerz die Einsicht, einen Fehler begangen zu haben, etablieren und zukünftiges Vermeidungsverhalten triggern. Beim Versohlen des Po’s werden keine lebenswichtigen Strukturen oder Organe gefährdet, ein Povoll ist nicht gefährlich. Und ja, ich spreche hier von liebenden, sich sorgenden aber auch strengen Eltern, die ihre Kinder nicht misshandeln aus purer Wut heraus oder unter Drogen ihnen Leid zufügen, nein, ich spreche von Eltern, die für ihre Kinder nur das Allerbeste wollen, eben weil sie sie lieben. 

Und eins noch: warum sollen, deiner Meinung nach, alle in der Familie unter der Strafe leiden, die du dem Missetäter “verordnet” hast: Beschränkungen von Privilegien und/oder seines Aufenthaltortes. Solange diese Strafe anhält, solange wird die gesamte Familie unter dem missmutigen und sturen Kind oder Teenager leiden, dessen (soziales) Leben ja nun empfindlich und über längere Zeit eingeschränkt ist. Das hilft also, verstehe ich dich richtig, dem Familienfrieden?

Eins doch noch zum Schluss: es wird ja immer angebracht “Gewalt” führt wieder zu Gewalt. Wie definierst du denn Gewalt? Ein schmerzhafter aber kurzer Arschvoll ohne irgendwelche Verletzungen (wenn mit der richtigen Intention gegeben auch keine psychischen), das ist Gewalt? Ein Kind zuhause einsperren, von seinen Freunden fern halten, es, wie leider so oft vorkommend, mit Liebesentzug und Neglect bestrafen, das ist gewaltlose Erziehung?

Das ist jetzt zwar net repräsentativ, aber ich kenne eine ganze Reihe in deinem Stil aufgezogene Kinder, gerade in Deutschland, die machen ihren Eltern und ihren Lehrern das Leben zur Hölle. Wirkliche Konsequenzen brauchen sie ja net zu fürchten. Im Gegensatz dazu bin weder ich, meine Brüder, unsere Kumpels und Klassenkameraden gewalttätig, wir sind auch nicht psychisch beschädigt, aber wir respektieren unsere Eltern und akzeptieren Grenzen und Verbote. Und wenn wir doch über die Stränge schlagen, dann kennen wir das Risiko. Ein Arschvoll ist definitiv net erstrebenswert, aber er klärt superschnell die Luft, er nimmt das schlechte Gewissen, du hast deine verdiente Strafe erhalten, danach ist alles vergeben und vergessen und: life can go on! Und: er bringt dich definitiv net um!

Erziehung ist die gekonnte Mischung aus Liebe und Verständnis, aber auch aus Strenge, Grenzen setzen und Konsequenz. Kinder brauchen Limite und Regeln, sie müssen lernen, dass sie nicht allein auf der Welt sind und tun und lassen können was sie wollen. Sie brauchen ganz viel Verständnis und Geduld, aber wer absolut net hören will, der muss fühlen. Wer meint denn wirklich, dass sich seit den 1968ern, der seitdem aufgekommenen sogenannten “antiautoritären Erziehung” wirklich gesellschaftlich oder für den Einzelnen was zum Besseren gewendet hat? Sind die Erwachsenen von heute denn selbstständiger, kritikfähiger, resilienter, psychisch stabiler als früher???

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Ich kann mich an vieles, aber an keine schlimme oder unfaire Bestrafung erinnern. Wir waren eine humanistisch geprägte, katholisch und politisch orientierte und gediegene Familie, in der es auch bei Diskussionen sehr ruhig zuging, es fiel praktisch kein böses Wort, Probleme wurden ausdiskutiert und dann war es auch wieder gut - Gewalt kam sowieso nicht vor und der Umgangston war zwar sehr "dienstlich", aber immer wertschätzend.

Ich war zugegeben auch ein relativ ruhiges Kind, das es ggf. gar nicht rausprovoziert hat, bestraft zu werden - klar hat man mal rumgealbert und es wurde gesagt, man solle still sitzen oder leise sein oder im Bett ruhig sein oder nicht mit den Fingern essen oder sonst was, aber daran hat man sich dann auch gehalten. Selbst mein Cousin, der etwas draufgängerischer war als ich, wurde auf diese Weise "locker ausgehalten" und es klappte auch. Erst heute als Erwachsener merke ich, wie viel mir erspart geblieben ist und wie gut es mir ging.

Denn andererseits wurden viele meiner Mitschüler ziemlich heftig "erzogen" und schon bei kleinsten "Vergehen" recht drakonisch bestraft. Ich habe das gelegentlich mitbekommen, wenn ich zu Besuch bei ihnen war. Muss aber dazu sagen: Es galt unter vielen Eltern in meiner Heimatstadt in den 90ern anscheinend als sehr wichtig, dass andere es sahen, wenn man als Kind "nicht brav war" und dass sich das bestrafte Kind erst recht schämte, weil es im Beisein seiner Freunde oder der Nachbarn oder Großeltern oder gar des Postboten (!) geschlagen, beschimpft oder anderweitig schikaniert wurde - ebenso wurde in vielen Familien das Fenster geöffnet, wenn das Kind ausgeschimpft wurde, damit jeder alles hören konnte, dass Sohn oder Tochter "nicht brav war" und "undankbar und frech". Nicht selten haben die Eltern ihre Kinder auch verhöhnt, wenn sie vor Schmerz weinten. Ein paar dieser Worte höre ich heute noch in mir - ein Vater lachte dann den Sohn aus und schrie ihn zusammen, weil er "wie ein Schweinchen gequietscht hat", als der Vater ihn vermöbelt hat. Vorausgegangen war dem, dass der Bub "nicht gefragt hat", als er sich aus dem Kühlschrank einen Schokoriegel geholt hatte und von der Mutter daraufhin gepackt und zum VAter gebracht wurde. Das war die wohl schmerzhafteste Bestrafung, die ich je erlebt habe.

Ich hatte nicht nur Angst bekommen vor diesen Leuten, ich war ja selber noch klein, sondern empfand auch zum ersten Mal ein Gefühl von Fremdscham. Aber ich habe insofern Farbe bekannt, indem ich solche Kinder zuhause nicht mehr besucht habe, weil mir das so unangenehm war und ich es gemein und eklig fand, die Kinder zu schlagen vor allen anderen und dann noch auszulachen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mein Vater hat mich einmal so geschlagen, dass ich eine Gehirnerschütterung hatte. Ich lag damit im Krankenhaus und hatte das Personal angelogen. Ich sagte, dass mich ein Junge aus der Schule geschlagen hatte.


bert00712  28.05.2024, 04:15

Ich hätte an deiner Stelle die Wahrheit gesagt. Wer sich wie dein Vater nicht kontrollieren kann, sollte zur Rechenschaft gezogen werden, damit er das nicht nochmal macht.

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Richtig feste Popohaue, weil ich so dumm war und etwas gestohlen hab, also nicht ganz unverdient

Woher ich das weiß:Berufserfahrung