Was wäre ohne Kirche? (Konfirmationsunterricht)

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Die Frage kann man unter 2 Gesichtspunkten betrachten:

Was wenn es die Kirche nie gegeben hätte?

  • Das gesamte Bildungssystem Europas beruht auf den Schulen, die man bereits im frühen Mittelalter in den Klöstern findet, ohne diese Einrichtungen, die auch die ersten Universitäten und die Bibliotheken schuf, wäre Europa nicht zum Maß der Wissenschaft und Erfindungen geworden.

  • Der Glaube einigte Europas Völker, der europäische Gedanke wurde zuerst von Frankenkönig und erstem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (Karl der Große) aufgegriffen. Dieser begründete auch den Feudalismus, der maßgeblich für die nächsten 500 Jahre die Entwicklung Europas beeinflusste...

  • Ohne eine Allianz unter der Führung der christlichen Fürsten, wäre der Islam sicher nicht an den Grenzen gestoppt worden, wir wären vermutlich spätestens ab dem 9 Jh. alle Moslems gewesen

  • Ob die Aufklärung wie die Renaissance tatsächlich stattgefunden hätte, muss man auch in Frage stellen. Der Islam war bis ins 10, Jh. recht fortschrittlich, änderte diese Praxis aber bald darauf und ab dem 15. Jh. setzten die orthodoxen Glaubensführer den meisten Entwicklungen ein Ende

Wenn es nun morgen keine Kirche mehr geben würde?

  • Die kirchlichen Einrichtungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer sozialen Netzwerke, auch wenn ein Großteil der Kosten vom Staat gedeckt wird - so wird auch mit privaten Trägern verfahren -, kann man diese nicht einfach ersetzen. Im Umfeld der Kirchen arbeiten zudem mehr als 2 Millionen Ehrenamtliche, der Wegfall dieser Leistung würde in vielen Gebieten einen Großteil der Hilfen zum Erliegen bringen.

  • Das Christentum ist elementarer Bestandteil unserer Kultur, selbst wenn man das auf die Stadtbilder mit den Kirchen beschränkt, so beruht jede Stadt auf einem Dom/Kathedrale und selbst die kleinsten Ansiedlungen auf einem Kloster oder Kapelle, diese Tradition auszuschalten bleibt nicht ohne Folgen, die kommunalen Aufgaben sind das eine, die Veranstaltungen von Sonntagsmessen, Feiertagen und besonderen Festen sind aber elementarer Bestandteil vieler Menschen, auch die, die nicht unbedingt sehr gläubig sind, machen sich zu Weihnachten in die Kirche auf oder nehmen an einem kirchlichen Straßenfest/Flohmarkt teil. Jede Veranstaltung bringt die Nachbarschaft enger zusammen, diese Aktivitäten sind immer mehr auf dem Rückzug, gerade in Dörfern oder Kleinstädten ist der Veranstaltungskalender der Gemeinden ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Ereigniswelt.

  • Die Kirchen beschäftigen mehr als 1,1 Mio. Menschen in diesem Land, sind nach dem ÖD der größte Arbeitgeber, der Verlust dieser Arbeitsplätze dürfte die Allgemeinheit hart treffen, das ergibt sich alleine aus de, Wegfall der Lohnsteuer und Sozialabgaben, die Belastung für den Sozialhaushalt kann man sich wohl selber ausrechnen.

  • Die Hilfsleistungen der Bundesrepublik werden zu einem nicht unerheblichen Teil von den Kirchen organisiert. Das Spendenaufkommen ist innerhalb der christlichen Gemeinschaften überdurchschnittlich hoch, der Prestigeverlust in diesem Bereich dürfte nicht unerheblich sein, noch schlimmer wird es aber die Bedürftigen treffen, in vielen Krisenregionen sind die Stützpunkte der großen Kirchen oft die einzigen, davon profitieren auch nicht-kirchliche Organisationen. In diesem Zusammenhang sollte man auch nicht vergessen, dass die Hilfsleistungen immer mit einer Inlandsnachfrage verbunden sind, jedesmal wenn die Caritas oder Miseror Hilfe in der 3. Welt oder nach Katastrophen anbieten, werden Firmen in Deutschland mit Aufträgen versorgt, auch die Logistik und Finanzierung kommt unserer Wirtschaft zu gute, der Volkswirtschaftliche Schaden geht in diesem Fall tatsächlich in die Milliarden, entsprechend sähe die Bilanz bei den Steuereinnahmen aus, auch der Verlust von Arbeitsplätzen in der Wirtschaft wäre unvermeindlich

Als Christ würde mich der Verlust meiner Gemeinschaft sicher auch hart treffen, ich verbringe relativ viel Zeit in meiner Gemeinde, meine Frau und die Kinder haben diverse soziale Bindungen darüber erhalten, vor allem war es für sie um ein vielfaches einfacher, denn seit dem Umzug aus Afrika war es hier schwer Anschluss zu finden. Natürlich ist es unmöglich einen Glauben vernünftig zu leben, wenn es keine Institution mehr gibt, die diesen unterstützt, ich stelle mir ein Leben ohne Gemeinde sehr schlimm vor, das kommt einem Atheisten sicher komisch vor, nur bin ich mir sicher, das wenn man morgen den Sport abschaffen würde, sich viele Leute auf einmal nutzlos und einsam vorkommen würden...

1.Keine Kirchensteuer,2.Gar nichts,3.Das dem Sündern vergeben werde, das die von neu sündigen dürfen.

Die Kirche betreibt z.B. Kindergärten. Die Einkommen der dort Arbeitenden zahlt zwar zum größten Teil die Stadt aber die Sachkosten( Gebäude, Renovierung, Heizkosten...) zahlt zu 100% die Kirche.

Wenn es die Kirche nicht gäbe, gäbe es viel weniger Kindergärten, weil die Kommunen sich das gar nicht leisten könnten.


DarkPhantom  09.03.2012, 14:07

und wir zahlen die kirche..... die verdient ja nur durch kirchensteuer... und mit spenden für bedürftige.... ;D

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lunanuova  09.03.2012, 21:29
@DarkPhantom

Finanziell wären wir ohne Kirche aber nicht besser dran. Keine Kirchensteuer, dafür jede Menge anderer Steuern, denn das, was die Kirche heute finanziert müsste dann in Zukunft der Staat finanzieren.

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Schreib vllt so was wie das in Zeiten wie der DDR die Kirche entscheidend geholfen hat etwas zu verändern, durch Montagsdemonstrationen usw

heutzutage ist die kirche vor allem zur kirchensteuer gut :D. früher war die kirche wichtig, da die menschen zumm einen unwissend waren und erklärung suchten, zum anderen diente die kirche auch als uhr (kirchglocken), sie schrieb dinge vor (z.b. das brotmaß im mittelalter), später dann um wissenschaftler zu unterdrücken und heute nur noch für sehr gläubige menschen(ich kenne keine person, die wirklich an gott glaubt). denk dran: nicht abergläubisch sein das BRINGT UNGLÜCK :D:D:D


Nunuhueper  09.03.2012, 12:58

Du sagst es, die Kirche bildete früher die unwissenden Menschen. Das Studium und die Entwicklung von Wissenschaften war ohne einheitliche Sprache und Schrift nicht möglich. Die Kirche bot die Möglichkeit, Latein und Griechisch zu lernen, denn andere Schulen gab es nicht! Es ist nicht wahr, dass die Kirche die Wissenschaftler "unterdrückte", auch ein Galileo Galiei wurde zuerst im Kloster erzogen. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse stießen zwar auf Dogmen, die aber überwunden wurden.

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riara  09.03.2012, 19:19
@DarkPhantom

Es ging um das Prinzip, dass die Erde sich um die Sonne dreht, das die Erde keine Scheide ist, wusste man schon in der Antike...

Einfach mal nachlesen, netter Hinweis von einem Theisten...:-)

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