Was versteht man unter Heideggers “Sprache ist Haus des Seins”?

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Das heißt ganz einfach: es gibt für den Menschen kein Sein ohne Erkennen und es gibt kein Erkennen ohne Begriff und es gibt keinen Begriff ohne das Begriffene und es gibt das Begriffene nicht ohne Teilhabe am Dasein eben durch die Formung von Begriffen . Diese Teilhabe entsteht durch eine wechselwirksame Beziehung von Denken und Denkgegenstand. Das war schon der antiken griechischen Philosophie klar - nach dem Motto: Wie kann das Denken von sich selber wissen,- also zu Bewußtsein werden wenn es nur sich selber denken würde und nicht den Denkgegenstand als Spiegel seiner selbst hätte, in welchem es beobachten kann was es tut, um sich selbst zu beobachten . -

Das wäre die erste Ebene des Erkenntnisprozesses.

Aber auch diese bliebe sich selbst gegenüber "blind" ohne eine zweite Ebene.

Diese Aneignung muß sich nochmals in einem sozialen Kontext "spiegeln" nach dem Motto: "Es gibt kein Ich ohne Du", damit aus Wahrnehmung Selbst-Wahrnehmung als Ausformung eines Ich-Begriffes werden kann, um letztlich "Erkennen zu ermöglichen.

Sprache ist also das Haus, in welchem ich am Dasein teilhaben kann, denn: Sprache ist Denken und Denken ist Sprache - in der stummen Form, als erste Ebene des Erkennens, als ein Akt der Daseinsaneignung, in welcher sich das Denken in der Verarbeitung des Denkgegenstandes grundsätzlich selbst erkennen kann wenn zu dieser Daseinsaneignung (moderner ausgedrückt: systemintegrativen Informationsverarbeitung) als zweite Ebene die Laut-Form als Akt der kollektiven Daseinsaneignung hinzukommt, um Wahrnehmung in Selbst-Wahrnehmung als teilhabendes "Bewußtsein" in der Spiegelung seines "Alter Ego", also im Rahmen einer Ich-DU - Beziehung letztlich möglich zu machen.

  1. Ebene: wechselwirksame Systematik einer Beziehung von Denken und Denkgegenstand.
  2. Ebene: Spiegelung dieser Systematik im sozialen "Alter Ego" um aus einem "theoretischen Erkenen" ein "Ich erkenne" und damit letztlich ein "Cogito Ergo Sum" (Descartes) zu machen.

Gruß

Danke für´s Sternchen aber auch Danke für eine kluge Frage und ein - inoffizielles - Sternchen von mir an dich.

Mische dich weiter so ein, bleib neugierig, denn: Philosophie beginnt mit klugen Fragen, nicht mit klugen Antworten. ;-)

Gruß

Da kannst Du hier einiges nachlesen:

.......... z. B.

Sprache als "Haus des Seins"

"Sprache ist das Haus des Seins", stellte Martin Heidegger fest. Der Mensch wohnt sozusagen in diesem Haus der Sprache, er ist Teilnehmer an der Sprache und benötigt sie, um zur Welt in Kontakt zu treten. Eng verbunden ist Sprach auch mit der Endlichkeitserfahrung des Menschen. Wer spricht, ist nicht tot, sagte Gottfried Benn.https://oe1.orf.at/artikel/211091

Ich rate mal.
Sprache und denken sind Worte. Egoich mit den Gedanken und Körper sind Natur.
In dem Koerperhaus ist das Selbstich. Selbstbewusstsein ist Sein, Gott, ewig.