Was unterscheidet sich zwischen einem Gold-Spieler und einem Dia-Spieler?
Ich habe seit drei Jahren kein League of Legends mehr gespielt, weil ich einfach ein Loser war.
Nun habe ich wieder die Lust und Laune bekommen, aber meine Frage wäre die: Was unterscheidet sich zwischen denen? Teamfights, Decision, Micro?
Mein Gefühl sagt mir, in der Low-Elo wissen die Leute nicht, wie man ein richtiges Counter-Build erstellt? Stimmt es? Wenn man automatisch ein starkes Build erstellt, gewinnt man die Kämpfe auch im Einzelnen, stimmt's?
1 Antwort
Grundsätzlich muss man erstmal klarstellen, dass jeder League-Spieler einzigartige Stärken und Schwächen hat. Das Ranking-System versucht lediglich, diese Skills durch Performance, Siege und Niederlagen einzuschätzen.
League of Legends ist ein extrem vielfältiges Spiel mit sehr unterschiedlichen Rollen, Champions und „Skill Checks“. Das bedeutet, dass in jeder Elo die unterschiedlichsten Spielertypen existieren können.
Um jetzt aber kein Buch zu schreiben, und zu Ausführlich zu werden,schildere ich das Ganze mal aus der Perspektive eines langjährigen Akali-OTPs, der von Silber bis Master geclimbed ist:
Grundsätzlich gibt es in allem, was League of Legends erfordert, unterschiedliche Levels an Skills, diese Herausforderungen zu meistern.
Ein Gold-Spieler ist in vielen Bereichen durchschnittlich solide. Er hat normales Movement, Spacing, Ability Usage, Trading, Last Hitting, Camera Movement und grundlegendes Macro. Allerdings ist sein Spielverständnis oft stark auf das 1v1 fokussiert. Er achtet primär auf sich, seinen Lane-Gegner und vielleicht noch auf die Jungler beider Teams. Seine gesamte Aufmerksamkeit liegt darauf, das direkte Duell zu spielen und zu gewinnen – und das mit nur mittelmäßigen Skills. Map-Awareness, Rotationen und komplexere Macro-Plays fehlen ihm oft.
Ein Diamond-Spieler in den meisten Bereichen erstmal einfach objektiv besser ,erweitert sein Gameplay aber auch deutlich über die Laning-Phase und das 1v1 hinaus. Ein guter Diamond-Spieler hat ein viel breiteres Verständnis davon, was auf der Map gerade passiert und was in den nächsten Sekunden oder Minuten passieren könnte. Er erkennt Win-Conditions besser und ist in der Lage, Map-Plays und Rotationen effektiver zu nutzen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Mental Game. Wie verhält man sich, wenn es schlecht läuft? Gibt man auf (surrendert), oder kämpft man weiter? Tilt, Tilt-Queuen, fehlende Pausen – all das spielt eine riesige Rolle. Es gibt Spieler mit Diamond-Level-Skills, die in Platin feststecken, weil sie 15 Games in Folge grinden, anstatt 2-3 gute Spiele zu machen und dann eine Pause einzulegen.
League of Legends ist ein unfassbar komplexes Spiel, und einfache Antworten gibt es hier nicht.
Eine weitere extrem wertvolle Fähigkeit ist jedoch, zu akzeptieren, dass man selbst für sein Ranking verantwortlich ist. Daran scheitern schon viele – selbst Spieler auf Master-Niveau, die denken, sie hätten Challenger „verdient“ und schaffen es in jedem Loss die Schuld von sich zu weisen anstatt den konstruktiver zu sehen.