Was tun, wenn ein Taucher unter Wasser das Bewusstsein verliert?
Ich hatte mal beinahe ein Blackout in 18m Tiefe, da mein Atem zu schnell war. Konnte es durch langsameres Atmen aber gerade noch rumreißen. Was ist denn die Folge davon, wenn es so kommt und man bewusstlos ist? Was macht man, wenn ein Mittauchender bewusstlos ist und unter Wasser nicht mehr atmet, der Tauchcomputer aber eine Pause beim Auftauchen vorschreibt?
2 Antworten
Tatsächlich ist dies eines der Szenarien, die man schon beim ersten Tauchschein übt (und auch bei allen folgenden noch einmal wiederholen muss). Prinzipiell läuft das Ganze so ab:
- Überprüfen, ob der Buddy wirklich bewusstlos ist (OK Zeichen & schütteln).
- Buddy sicher fixieren (z.B. am D-Ring).
- Atemregler des Buddys im Mund sichern, wenn möglich.
- Buddy mit seinem Jacket leicht aufrichten.
- Eigenes Jacket möglichst entleeren bzw. negativ tarieren.
- Mit dem Jacket des Buddys langsam den Aufstieg einleiten.
- Während des Aufstiegs immer wieder Luft ablassen, um nicht zu schnell zu werden.
- Ist ein Deko-Stopp nötig, muss dieser natürlich auch eingehalten werden.
- Ob man den Safety-Stopp durchführt oder nicht, ist Ermessenssache (i.d.R. nicht)
- An der Oberfläche: Jacket des Buddys aufblasen, sämtliches Blei abwerfen, Atemregler aus dem Mund und dann ans Ufer schleppen.
Prinzipiell gilt aber: Eigensicherung vor Fremdrettung! Wenn eine Rettung nicht durchgeführt werden kann, ohne sich selbst zu gefährden, dann sollte man lieber zügig auftauchen und die Rettungskette einleiten. Deinem Buddy bringt es wenig, wenn 2 bewusstlose / tote Taucher am Grund liegen oder an der Oberfläche treiben. Sollte man zu dritt oder mit noch mehr Tauchern unterwegs sein, kann man einen Taucher vorschicken, um die Rettungskette so schnell es geht in Gang zu setzen. An Land gelten dann prinzipiell die gleichen Konzepte wie bei jeder Erste-Hilfe Situation. Zusätzlich empfiehlt es sich meistens 100 % Sauerstoff zu verabreichen.
P.S. Das von dir beschriebene Szenario bezeichnet man übrigens als Essoufflement. Mit zunehmender Tiefe wird das Risiko dafür, aufgrund des erhöhten Atemwiderstands, immer größer.
Die Regeln sind festgelegt, wie es schon beschrieben wurde.
Das bedeutet für einen lernen und üben und üben.
Das wovon Sie von sich berichtet haben, lernt man auch bei der Ausbildung. Es gehnt um überventilieren. Dadurch entsteht eine überhöte Sauerstoffkonzentration und kann zur Bewußtlosigkeit führen. Dem wirkt man entweder mit nicht atmen oder die verbrauchte Luft nocheinmal zu atmen entgegen.
Selbstversuche auf dem Gebiet. hinterlassen irreparable Schäden oder vorzeitiges Aus.
Ich habe dies ja bei der Ausbildung erlebt/gelernt. Ich war bloß überrascht, dass es mir fast passiert ist. Auslöser war wohl, dass ich eine kleine Höhle durchtaucht habe und Angst hatte, gegen die Steine zu kommen. Hätte nicht erwartet, dass sowas unspektakuläres bereits solche Folgen haben kann. Ich konnte es eben durch langsames Atmen rumreißen. Eine gute, wenn auch traurige Lektion. Muss also noch viel mehr üben.