Was soll der Staat gegen zu hohe Mieten machen können?

8 Antworten

Da helfen folgende politische Maßnahmen:

Da Mieten nicht in Regionen steigen, wo viele Wohnungen leer stehen, also mangels Nachfrage nicht vermietet werden können, sollten Anreize geschaffen werden, dass Menschen gerne dort hin ziehen (Arbeitsplätze, soziale Infrastruktur, Bildung etc.).

Wo auch in Zukunft Wohnungsknappheit absehbar ist, zügig Bauland ausweisen und viele Wohnungen in kurzer Zeit bauen. Dabei aber die Infrastruktur nicht vergessen. (Nicht nur Straßen, sondern auch ÖPNV, Schulen, Kinderbetreuung etc.) Hier dauert vieles viel zu lange.

Preisgünstigen Wohnungsbau fördern, was nicht zu Lasten der Qualität gehen muss. Flächen nutzen, die bisher nur schlecht genutzt sind, wie bspw. große Einkaufszentren, die auf großer Fläche nur ein Geschoß haben.

Lösungen, wie diese, wo immer es geht anwenden:

http://max-boegl.de/produkt/maxmodul/

Früher gab es mal einen Abschreibungssatz von 5 % bei Neubauten im Gegensatz zu 2 % bei Bestandsbauten. Das bedeutete, dass es für jeden, auch privaten, Investor wesentlich attraktiver war, sich nach einer Neubau-ETW umzusehen, anstatt eine Bestandswohnung zu kaufen.

Das Mietrecht dahin gehend zu überprüfen, wo man Vermietern wieder mehr Rechte einräumen kann, wenn es mal nicht so läuft. Fast alle Gesetzesänderungen der letzten 20 Jahre hatten zur Folge, dass Vermietung immer unattraktiver wurde. Gerade viele private Vermieter wollen sich daher die Vermietung von Wohnraum im ansonsten selbst genutzten Haus nicht mehr antun. So kommt es, dass sogar im Ballungsraum München Tausende Wohnungen leer stehen, obwohl Höchstpreise gezahlt werden, weil die Eigentümer Angst vor der Vermietung haben und lieber die finanzielle Einbuße in Kauf nehmen. Vor allem älteren Menschen geht es so. Die Angst vor Mietnomaden, wo man als Vermieter kaum effiziente Hilfe erwarten darf, führt dazu, dass man Wohnungen lieber leer stehen läßt.

Effiziente Förderung von Wohneigentum gerade für junge Menschen würde den Mietmarkt deutlich entlasten und auch die Sorge vor Altersarmut eines großen Bevölkerungsanteils in der Zukunft deutlich abmildern.

Schaut man sich diese Möglichkeiten alle an, sieht man auch, wo die Versäumnisse der Politik in den letzten Jahrzehnten liegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

lesterb42  28.12.2017, 11:01

Problem und Lösungen gut erklärt. Der Staat ist in diesen Dingen aber nicht der richtige Akteur. Insbesondere Fördermittel sind zu ungenau, werden zu spät eingesetzt und zu spät gestrichen. Es gibt hohe Mitnahmeeffekte, die nur kosten und nichts bringen.

Mit der Gesetzgebung zum Mietrecht gebe ich dir uneingeschränkt Recht.

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Er könnte die Steuern auf Mieteinnahmen senken und die Entlastung gesetzlich an den Mieter weiterreichen lassen. Er könnte genauso gut Lohn-/Einkommenssteuer und/oder Sozialabgaben senken.

Aber nein, das wird er natürlich alles nicht machen, ganz im Gegenteil wird er die finanzielle Belastung von Mietern und Vermietern weiter steigern.


Ursusmaritimus  28.12.2017, 15:21

Der Daumen hoch ist verrutscht!

Wenn der Staat den Mietern die Steueranteile zurückerstattet senkt es die Mieten? Auch wenn er die Einkommensteuer senkt vermindert es den Mietzins?

....und warum will der Staat die finanzielle Belastung von Mietern und Vermietern steigern?

Das macht alles keinen Sinn!

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Dafür sorgen, dass mehr Wohnungen gebaut werden. Dann regelt sich das von alleine.

Wenn man die Mieten begrenzt oder gar "einfriert", wird niemand im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte noch Mietwohnungen bauen, weil sich seine Investition nicht mehr rechnet.

Mietpreisbremsen führen zur Verknappung von Wohnraum, und das wiederum zu höheren Mieten - oder zu kriminellen Vergabepraktiken für die knappen Wohnungen. Dann tauchen 100 Interessenten bei der Besichtigung auf, und derjenige, der die höchste Bestechungssumme bietet, bekommt die Wohnung.

mehr bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen, um die Monopolstellung von Vermietern zu verhindern.

Vielleicht eine Tabelle für die Bewertung von Wohnungen an denen sich Vermieter verpflichtend halten müssen um den Mietpreis festzulegen


Ist hier schon einmal ausführlich diskutiert worden.

https://www.gutefrage.net/frage/warum-herrscht-in-deutschland-angeblich-wohnungsnot?foundIn=user-profile-question-listing

Der Staat als Wohnungsbauer:

Plattenbauten in Ost und West, "moderner" Wohnungsbau von gestern, sozialer Brennpunkt von heute.

Das muss und wird der Markt richten. Die Wohnungssuchenden, die ihre Wohnsituation verbessern wollen, müssen sich gedulden.

Die Obdachlosen sind nicht obdachlos, weil es keine Wohnungen gibt. Dieses Problem ist vielschichtiger.