Was sind die Zusammenhänge zwischen Konsumgewohnheiten und Veränderungen in der Landwirtschaft?

3 Antworten

Es wurde ein hoher Öffentlichkeitsdruck aufgebaut, "Tierwohlprodukte" anzubieten. Nun sind die Supermärkte darauf aufgesprungen - vor allem, um ihr Image beim Verbraucher zu heben.

Aldi, Lidl etc. fordern nun von der Landwirtschaft, "Tierwohlprodukte" zu liefern. Die Landwirtschaft gehorcht überwiegend - sofern sie keine anderen Absatzwege hat.

Auf Dauer wird das aber nur funktionieren, wenn die so lautstarken Verbraucher auch bereit sind, Mehrkosten für solches Fleisch auszugeben. Ansonsten wird das Ganze wieder einschlafen.

Dinkel ist ein anderes Beispiel. Die Werbetrommel dafür wurde über 10 Jahre gerührt. Nun ist der Dinkelanbau deutschlandweit um ca. 30000 Hektar gestiegen. So weit, dass die Dinkelpreise im Keller sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – TU München

Hallo,

Ist es möglich, dass Landwirte das produzieren, was sie gut verkaufen können? Also, wenn die Verbraucher möglichst viel und möglichst billiges Fleisch nachfragen, dann wird das eben produziert, und zwar unter den Bedingungen, unter denen es eben möglichst billig geht, damit trotzdem noch etwas daran verdient werden kann. Wären die Leute nur bereit, hochwertiges, unter nachprüfbar umweltschonenderen und mehr dem Tierwohl verpflichteten Bedingungen erzeugtes Fleisch zu kaufen, dann müsste dies sicher teurer sein und wäre nur in geringerer Menge zu erzeugen als heute. Erzeuger von billigem Fleisch müssten sich umstellen oder aufgeben.

Wenn der Trend bezüglich des Fleischkonsums sich eher in Richtung hochwertig, Bioqualität, gute Haltung und Tierwohl verändert, wird sich ein Billigproduzent über kurz oder lang verändern müssen. Wenn man als Verbraucher kein Palmöl mehr akzeptiert, werden wohl auch keine großen Palmplantagen mehr entstehen.