Was sagen Gläubige eigentlich zu Jenseitsvorstellungen im Bezug zu viel kleineren Lebensformen als Menschen z. B.? Wie z.B.Bakterien, Einzellern, Mehrzellern?
Wo sollen die denn angeblich hinkommen? Wäre das sogenannte Jenseits nicht dann übervoll mit irgendwelchen Seelen? Oder soll es das nur für Menschen und höheren Tieren oder vielleicht sogar für Pflanzen geben?
10 Antworten
Für Augustinus (354-430) war klar, dass nur Menschen eine unsterbliche Seele haben, also einen direkten Austausch mit Gott, während die Seele der Tiere mit dem Tod zugrunde geht. Eine ähnliche Position bezog Thomas von Aquin (1225-1274): Tiere haben keine unsterbliche Seele, sie sind auch nicht für die Ewigkeit geschaffen.
Diese Haltung ist im Christentum bis heute bestimmend. Von einer Auferstehung der Tiere oder einem Leben nach dem Tod kann demnach bei ihnen keine Rede sein.
Allerdings: Aus dem Hinweis in der Bibel, dass am Ende der Zeit die ganze Schöpfung verwandelt werde, schließen manche, dass auch Tiere ein künftiges Leben haben werden, wie auch immer man es sich vorstellen darf. Wichtig für die Christen ist allemal: Tiere sind keine beliebigen Sachen. Sie stehen als Geschöpfe Gottes den Menschen besonders nahe. Allerdings haben die Menschen Verfügungsgewalt über sie (1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 28; siehe auch „evangelisch.de“).
Jedoch können - wenn man von Tierseelen spricht, die nach dem Tode weiterleben - m. E. nur höhere Tiere gemeint sein, die - ähnlich wie der Mensch - zu einem seelischen Verhalten fähig sind. Man kann beobachten, dass höhere Tiere, wie z.B. Hunde oder Katzen, Trauer, Schmerz, Angst und Freude empfinden können. Jedoch niedere Tiere, wie z.B. Ameisen, Schnaken, Zecken und Käfer (ganz zu schweigen von Einzellern, Bakterien und Viren), reagieren nur mechanisch gemäß dem ihnen eingepflanzten Instinkt oder Trieb. Hier kann von einer Fähigkeit zu seelischen Verhaltensweisen nicht mehr die Rede sein. M.a.W. diese niederen Tiere haben keine Seele. Wo allerdings eine Grenze zu ziehen ist, dürfte schwierig sein.
Meine Nachbarin, die gerne gärtnert, meinte: "Irgendwann muss Schluss sein mit der Tierliebe. Für eine Maus z. B., die mir die Wurzeln meiner Bäumchen wegfrisst, kann ich keine Tierliebe mehr empfinden." Ich selbst habe beobachtet, dass Mäuse in ihrem Sozialverhalten ziemlich primitiv sind. Da wird schnell mal das Muttertier von einem Jungtier weggebissen, weil dieses den Vater für sich beansprucht. Meine Bemühungen, das arme Muttertier (eine Springmaus) wieder in die Mäusegemeinschaft einzugliedern, scheiterten. Das heißt also: eine (wilde) Maus kann nicht mehr unsere seelische Zuwendung beanspruchen, weil sie selbst keine Seele hat.
Ich denke mal wenn das Universum groß genug ist so das jede Bakterie ihren eigenen Planeten bekommen könnte, wird es im Jenseits erst recht genug Platz geben.
Da gibts unterschiedliche Meinungen.... Wenn man vom Jenseits spricht, so wird da in der Bibel mehreres geschrieben, je nachdem wo man liest.
Als Jesus mit den 2 anderen gekreuzigt wurde hatte er noch ein Gespräch mit dem einen.
Und er sprach zu Jesu: HERR, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. (Lukas 23:43)
Diese Stelle sagt aus, das nach dem Tod das Paradies kommt. Aber es scheint noch was anderes in frage zu kommen, wenn man Offenbarung 21:2 liest.
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann.
Hier ist vom neuen Jerusalem die Rede welches nach dem ersten Himmel und der ersten Erde erscheinen wird. Das bedeutet also, das es die alte Erde nicht mehr geben wird. Und alles was darauf ist wird es nicht mehr geben.
Und es heißt weiter an selber Bibelstelle:
Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.…
Wenn ich das so für mich interpretiere, so wirds das erste nicht mehr geben, also auch keine Bakterien. Einzeller und sonstiges. Wenn alles erste vergangen sein wird, dann kanns sein, das man keinen regulären Körper mehr haben wird, sondern so eine Art Geistwesen sein wird.
Das macht, wenn man an die Bibel glaubt auch Sinn, das es Tiere, Pflanzen und Co so nicht mehr geben wird. Weil beim ersten Mal ist es schief gegangen. Adam und Eva hatten ja alles. Tiere, Pflanzen und Co.... und dann haben die es versaut. Also wenn Versuch 1 nicht taugte, dann wird der zweite anders werden. Ist ja irgendwie auch logisch. Sofern man denn daran glaubt. Wer eher an die Wissenschaft glaubt, für den ist die Bibel und die Dinge aus dem Glauben heraus ein Hirngespinst.
Ich weiß nicht wie es heute ist, aber zumindest im Mittelalter wurde vielen Tieren Dinge wie Seele oder Leidensfähigkeit abgesprochen. Das lag zwar oft eher daran, dass man so machen könnte was man will ohne das es irgendwem gestört hätte (man soll ja eigentlich auf die Schöpfung achtgeben *Zwinker-Smiley*), aber was will man erwartem
Es handelt sich hier um eine Verwechslung vom Seele und Geist.
Unser Geist kann erettet werden und unsterblich sein. Unsere Seele ist an unseren Körper gebunden, der sterblich ist.
Tiere und Pflanzen haben keinen Geist. Aber unser Geist ist es, der in den Himmel kommt.
Wir werden in der Ewigkeit nicht körperls sein, sondern einen neuen Leib bekommen, der dann perfekt ist.