Leben nach dem Tod

9 Antworten

Ich glaube in der Tat an eine Art Leben nach dem Tod, nur würde ich es anders bezeichnen.

Aus der irdischen Perspektive heraus sehe ich das Dasein nach dem Ende meines gegenwärtigen Lebens als ein ewiges Dasein, aber aus der Perspektive des ewigen Daseins sehe ich mein gegenwärtiges Leben nur als eine Teilnahme an einem kollektiven Traum, aus welchem ich nach dem Ende meines gegenwärtigen Lebens einfach nur im wirklichen Leben wieder aufwache und während ich in der Teilnahme an diesem kollektiven Traum vielleicht gute 100 Jahre verbracht habe, was aber unwahrscheinlich ist, ist in dem ewigen Dasein in derselben Zeit nicht einmal eine Stunde vergangen.

Ich würde aber nie auf die Idee kommen, zu behaupten, dass es dieses ewige Dasein tatsächlich gibt, trotzdem ich sehr stark daran glaube und sehr gute persönliche Gründe habe, daran zu glauben, aber wenn ich hier manche anderen Antworten lese, in denen steht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt oder eben nicht, anstatt zuzugeben, dass nur geglaubt wird, dass es ein solches gibt oder nicht, dann wird für mich deutlich, dass es durchaus Leute gibt, die zwischen einer Ansicht und einer Tatsache nicht unterscheiden können. Tatsache ist, dass es uns in diesem Dasein an der notwendigen Perspektive fehlt, um als Tatsache erkennen zu können, ob es etwas nach dem Eintritt des Todes zu erleben gibt. Das ist auch der Grund, weshalb man dahingehend keine zwingend zutreffende Aussage treffen kann, ob es wahr ist, dass es ein Leben nach dem Tod gibt oder dass mit dem Eintritt des Todes für die betreffende Person vom Erleben her alles vorbei ist. Egal ob jemand religiös ist oder nicht, ist unerheblich, wenn es darum geht, dass es trotzdem aufgrund fehlender Perspektive und fehlender Beweismöglichkeiten schlichtweg nicht möglich ist, dahingehend tatsächliches Wissen zu haben, und daher ist sowohl die Ansicht dass es etwas danach gibt, als auch dass alles dann vorbei ist schlichtweg nur eine Glaubensansicht.


Kuhlmann26  31.07.2024, 09:06

Ich stimme Dir in weiten Teilen zu, insbesondere Deiner Einleitung. Aber: Der Glaube an eine wie auch immer geartete geistige Welt ist ein anderer als das verstandesmäßige Vermuten, Wähnen oder Raten; zum Beispiel, ob man glaubt, die Tür beim Verlassen der Wohnung abgeschlossen zu haben. Diese Art Glaube bedarf zur absoluten Bestätigung des Beweises.

Der Glaube an ein Weiterleben ist Gewissheit und eines Beweises bedarf es hier nicht. Denn: Der ist letztendlich auf die materielle Welt beschränkt. Hier ist weniger ein Ort gemeint als viel mehr ein Zustand. Das Vermuten oder Raten bezieht sich lediglich auf das Wie. Wie geht es weiter, nach dem sich unser Bewusstsein vom Leib getrennt hat und völlig andere Wahrnehmungsmöglichkeiten hat. Hier sind wir auf Informationen angewiesen. Jedenfalls so lange wie wir uns mit der geistigen Welt nicht verbinden können (was nur Wenigen zu irdischen Lebzeiten vergönnt ist).

Natürlich gibt es jede Menge Menschen, die bezüglich einer ewigen Existenz auch nur Vermutungen anstellen. Sie hören Dies, dann hören sie Das und im Ergebnis glauben sie oder eben nicht. Das kommt ja auch in der Frage zum Ausdruck.

Um es etwas pathetisch auszudrücken: Gott erlebt oder erfährt man, wenn man in der Gewissheit lebt, dass das Phänomen existiert. Bis dahin ist es Vermutung.

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JTKirk2000  31.07.2024, 13:41
@Kuhlmann26
Diese Art Glaube bedarf zur absoluten Bestätigung des Beweises.

Irrtum. Glaube kommt ohne Beweise aus. Erst zum Wissen braucht man Beweise. Das macht auch Dein Beispiel von der verschlossenen Wohnung deutlich.

Der Glaube an ein Weiterleben ist Gewissheit und eines Beweises bedarf es hier nicht.

Interessant, was hier für eine Doppelmoral vorhanden ist. Dass einerseits für etwas, woran man glaubt, Beweise notwendig wären, aber für etwas anderes, woran man glaubt, ohne Beweise Gewissheit vorhanden sein soll. Treffend ist da der Begriff umgekehrte Logik. Das ist wie im Film "Matrix" wo Cypher meint, dass die Matrix realer als die Welt außerhalb der Matrix ist, weil er außerhalb nur einen Stecker ziehen muss, damit die betreffende Person in der Matrix stirbt. Wäre die Logik von Cypher stattdessen zutreffend gewesen, müsste die Ursache für den Tod der betreffenden Person in der realeren Wirklichkeit liegen und genau das Gegenteil davon hat er behauptet.

Natürlich gibt es jede Menge Menschen, die bezüglich einer ewigen Existenz auch nur Vermutungen anstellen. Sie hören Dies, dann hören sie Das und im Ergebnis glauben sie oder eben nicht. Das kommt ja auch in der Frage zum Ausdruck.

Das mag für diese Menschen zutreffend sein, aber was mich angeht, habe ich meine eigene Quelle und daher sogar im Glauben eine Gewissheit, aber trotzdem ist es eben nur eine Glaubensansicht, weil ich trotz all dem, was ich selbst erlebt habe, keine wissenschaftlichen Beweise habe ohne die es eben kein Wissen sein kann.

Um es etwas pathetisch auszudrücken: Gott erlebt oder erfährt man, wenn man in der Gewissheit lebt, dass das Phänomen existiert. Bis dahin ist es Vermutung.

Pathetisch ja, und es ist ein Zirkelschluss.

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Kuhlmann26  31.07.2024, 14:04
@JTKirk2000
Irrtum. Glaube kommt ohne Beweise aus.

Absolut richtig! Du hast mich missverstanden. Mein Satz «Diese Art Glaube bedarf zur absoluten Bestätigung des Beweises.» bezog sich eben nicht auf den Glauben an Gott, sondern auf Glauben im Sinne von Vermuten oder Wähnen. Zum Beispiel: Ich glaube, ich habe die Wohnungstür abgeschlossen. Ich glaube, das Bier ist alle. Oder anderer Dinge im irdischen Leben, derer wir uns nicht sicher sind.

Mit der Bemerkung aus Deine Antwort ...

Ich würde aber nie auf die Idee kommen, zu behaupten, dass es dieses ewige Dasein tatsächlich gibt, trotzdem ich sehr stark daran glaube und sehr gute persönliche Gründe habe,

... hast Du bei mir genau den Eindruck erweckt, als wärest Du der Auffassung, dass die Existenz Gottes eines Beweises bedürfe.

.... es ist ein Zirkelschluss.

Ich merke, Du hast nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Wenn man sich einer Sache gewiss ist, muss man sie nicht glauben. Ich weiß, dass die geistige Welt existiert; auch wenn ich keine wissenschaftlichen Beweise dafür habe. Die brauche ich für meine Gewissheit nicht.
Also noch mal: Ein wirklicher Glaube an Gott ist kein Vermuten.

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Ich bin Christ, ich glaube an ein ewiges Leben nach dem Tod. Ich glaube an ein Wiedersehen im Paradies. Ich glaube nicht, dass man nach dem Tod in einem anderen Körper ein anderes Leben auf der Erde hat (z. B. als Tier oder in einer anderen Familie).

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein ewiges Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.


So etwas gibt es nicht. Der Mensch glorifiziert sein Dasein dermaßen, dass es für die meisten schlichtweg nicht vorstellbar ist, irgendwann nicht mehr zu existieren.

Dazu zählen auch die naiven Anhänger der "Das kann niemand wissen"-Fraktion.

Nach dem Tod folgt das Gericht Gottes.

Hebr 9,27 Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht

Ich bin als Christ überzeugt, dass es ein Ewiges Leben in ewiger Anwesenheit Gottes gibt. Das Universum muss einen Sinn haben, es zu besonders, als das es sinnlos wäre. Wenn aber das Universum mit allem darin eines Tages endet, muss irgendetwas davon übrigbleiben, damit dieser Sinn erhalten bleibt. Ein Seele würde genau diesen Zweck erfüllen.