Was passiert wenn man essen und trinken verweigert?
Was passiert wenn man für Tage essen und trinken komplett verweigert? Weil ich habe einfach keine Lust mehr. Wird man dann Zwangseingewiesen und Zwangsernährt wenn man vorher gestoppt wird? Oder hat man das Recht auf einen Selbstbestimmten Tod? Oder gibt es solch ein Recht nicht?
Liebe/r Ropos55,
Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.
Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz). Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/
Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!
An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!
Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.
Herzliche Grüße
Ted vom gutefrage-Support
3 Antworten
Ich denke mal nicht das du sonderlich alt bist. Also warum hast du keine Lust mehr? Es gibt so viel zu tun im Leben und wenn es dir so nicht gefällt wie es gerade ist dann ändere es! Egal was, wenn es so blöd ist das du dich umbringen willst dann schmeiß es hin aber verlier nicht die Lust zu leben. Vergiss nicht das du jede deiner Entscheidungen revidieren kannst, wenn du dich aber einmal umgebracht hast wirst du nie wieder eine andere Entscheidung treffen können. Viele haben mal solche Gedanken wie du gerade, aber das Leben ändert sich mal geht es bergab aber dann auch wieder bergauf. Am Ende wirst du immer froh sein das du es nicht getan hast
Was verstehst du unter "normal lebensfähig". Wenn es das überhaupt gibt
Hallo Ropos55,
wenn ich deine Fragen lese, dann macht mich das schon sehr beklommen.
Du treibst dich selber in die Enge:
Beanspruchst einerseits die Freiheit, dir durch Verzicht auf Essen und Trinken das Leben zu nehmen und bist doch zugleich an traditionelle religiöse Vorstellungen gebunden, nach denen Selbsttötung mit ewigen Höllenqualen bestraft wird.
Ich fürchte, es ist sehr schwer auf diesem Weg einen echten Gedankenaustausch auf den Weg zu bringen – besonders, weil du dich mit deinen Gedanken und Fantasien schon nahezu in eine Zone der Unansprechbarkeit begeben hast.
Aber ich will versuchen mit meinen Überzeugungen auf deine Situation zu antworten – so gut mir das möglich ist.
Für mich gehört es zu deiner Menschenwürde, dass niemand über dein Leben oder Sterben befinden kann.
Mit einer Ausnahme.
Und diese Ausnahme bist DU.
Nun aber bist du aus meiner Sicht in der Gefahr deine Menschenwürde mit einem Egotrip zu verwechseln.
Zur Menschenwürde gehört es die Herausforderungen des Lebens anzunehmen.
Es mag Situationen geben, die uns so unerträglich überfordern, dass wir meinen, sie nicht bewältigen zu können und uns durch den Tod von den Lasten unseres Lebens befreien wollen.
Nach allem was ich so oberflächlich über dich erfahren habe, zweifle ich daran, dass du diesen Punkt der unabwendbaren Hoffnungslosigkeit erreicht hast.
Aber selbst wenn das so sein sollte:
Wenn du für dich nichts mehr tun kannst, dann bedeutet das noch lange nicht, dass du nicht für andere Menschen da sein kannst und sollst.
Zu deinem Menschsein gehört auch die Verbundenheit mit anderen Menschen.
Wir Menschen sind immer wieder in der Gefahr, dass wir uns selber in ein „Egogefängnis“ sperren und keine Wahrnehmung, kein Mitgefühl für unsere Mitwelt haben.
Dann ist der selbst gewählte Tod ein unerträglicher Verrat am Leben und an der Liebe.
Der Verzicht auf Essen und Trinken ist in unserer Zeit ein guter Weg aus dem Leben, wenn es sich erfüllt hat.
Dieser Weg muss in einer Patientenverfügung festgelegt und die pflegerische Betreuung vorbereitet werden.
Aber dir würde ich empfehlen, etwa in 60 Jahren die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen.
Nun gehört es zu deiner Menschenwürde, dass du die Herausforderungen deines Lebens annimmst, für deine Mitmenschen da bist – zu denen übrigens auch du gehörst ;-)
Ich wünsche dir die Kraft, gerade das aufzuheben, was dir als Herausforderung vor die Füße gefallen ist.
Viel Glück!
Essen und Trinken verweigern = Selbstgefährdung und somit ein Grund, zwangseingewiesen zu werden.
Weil ich nicht normal lebensfähig bin.