Was passiert im Körper wenn uns kalt ist?


09.07.2020, 15:16

Und wann ist die grenze erreicht das wir wegen kälte sogar sterben könnten

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Zellen benötigen eine bestimmte Temperatur, um gut zu funktionieren.
Das hat etwas mit Chemie, chemischen Reaktionen und Physik bzw. dem Wärmeverhalten der Moleküle, die deinen Körper bilden, zu tun.

Chemische Reaktionen laufen besser bei höheren Temperaturen ab, bei niedrigeren Temperaturen kaum bis gar nicht.

Und dein Körper, genauer deine Zellen, führen durchgehend viele verschiedene chemische Reaktionen durch, wie zum Beispiel die Zellatmung, die besonders wichtig ist.

Vielleicht weißt du, dass sich Strukturen, dazu gehören auch die Moleküle deines Körpers, bei erhöhter Temperatur ausdehnen, und bei verminderter Temperatur zusammenziehen.

Nun musst du dir vorstellen, dass die ganzen Stoffe, die in deinen Zellen veratmet und umgewandelt werden, auch irgendwie da raus und rein kommen müssen.

Und das kann unter Umständen nicht mehr funktionieren.
Die Ausdehnung und das Zusammenziehen liegt daran, dass Wärme eine Energie ist.
Diese Energie lädt die Atome praktisch mit sich auf, wodurch sie stärker durch die Gegend schwingen. Sie werden also unruhiger und brauchen mehr Platz.
Deshalb drücken sie andere Atome von sich weg. Das passiert dann mit allen betroffenen Atomen, bis sie genug Platz haben, um zu schwingen.

Du siehst also, das Wärme etwas mit Bewegung zu tun hat.

Und bei abnehmender Temperatur wird diese Bewegung immer langsamer.
Daraus kannst du schließen, dass die wichtigen Stoffe und Moleküle, die deine Zellen brauchen, zu langsam oder gar nicht mehr ankommen.

Lebende Körper sind da besonders anfällig, denn sie bestehen zum Großteil aus Wasser, das ja schon bei 0°C gefriert.

Und wenn etwas gefriert, dann verhärtet und denaturiert es sich. (Denaturiert bedeutet, dass eine Struktur eine unnatürliche Form annimmt.)
Diese Denaturierung ist nicht mehr rückgängig zu machen. Das Wasser kann zwar wieder auftauen, aber alles, was vom Wasser umgeben war, ist zerstört worden und abgestorben. Das lässt sich nicht wieder reparieren.

Um das zu vermeiden, bzw. um den Tod des ganzen Körpers zu vermeiden, hat dieser ein paar Tricks auf Lager.

Zum Einen kann dein Gehirn über bestimmte Zellen, die Temperaturveränderungen wahrnehmen können und die über Nerven mit dem Gehirn verbunden sind, merken, wenn es zu kalt wird.
Umliegende Zellen signalisieren Schmerz, die deinem Gehirn als Warnung dienen.

Dein Gehirn sorgt dann dafür, dass der Herzschlag erhöht wird, um mehr warmes Blut aus der Leber schneller durch den Körper zu pumpen, damit möglichst viel davon in deinem Torso (also deinem Oberkörper ohne Arme etc.) ankommt, um die lebenswichtigen Organe warm und am Leben zu halten.

Gleichzeitig fängst du an, zu zittern, um Reibung zu erzeugen, die Wärme erzeugt.

Lebende Strukturen haben nämlich alle bestimmte Temperaturbereiche, in denen sie besonders gut funktionieren.
Wenn es zu heiß wird, denaturieren sie.
Wenn es zu kalt wird, denaturieren sie auch.

Dir ist ja sicherlich aufgefallen, dass du schwitzt und dass dir irgendwann zu warm wird.

Das ist im Grunde das Gegenstück zur Kältereaktion, um eine Denaturierung, also Zerstörung der Zellen durch Wärme zu vermeiden.

Hoffe, das hilft dir weiter.


jojo200301 
Beitragsersteller
 10.07.2020, 15:20

danke für deine Antwort ;)

1

Beim frieren versucht der Körper, den Unterschied zu einer kalten Umgebungstemperatur auszugleichen, in der Folge werden die Adern in Füßen und Händen weniger stark durchblutet, gleichzeitig wird auf diese Weise die Arbeit der inneren Organe geschützt.

Das Gefährliche dabei: Es ist nicht nur die Muskulatur, die leidet. Der Rückgang der Körpertemperatur führt dazu, dass wichtige Organe, darunter auch Herz und Gehirn, nicht richtig arbeiten. Der Körper kommt in einen Schockzustand. Sinkt die Kerntemperatur nur um zwei Grad in den Bereich einer leichten Unterkühlung, dann treten Symptome wie Schwäche, Zittern und geistige Verwirrung auf.

Bei weiterer Abkühlung verschärfen sich diese Symptome. Sinkt die innere Temperatur auf 21 Grad, tritt der Tod ein.

Erklärung:

Die Blutgefäße der Haut verengen sich, damit nicht zu viel Wärme verloren geht. Der Blutstrom wird zu den überlebenswichtigen Organen und damit zur Körpermitte umverteilt. Das spürt man besonders an Händen, Füßen, Ohren oder Lippen.

Heyyy.

Wenn uns kalt ist, ziehen sich die Blutgefäße an der Körperoberfläche leicht zusammen. Dadurch wird der Körper nicht mehr wie bisher durchblutet, was uns das Gefühl gibt: Mir ist kalt! Außerdem beginnt Ihr Körper zu zittern, wenn Ihnen kalt wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung