Was passiert eigentlich wenn man ein Auto Kalt voll durchtritt?

11 Antworten

ist der motor kalt, gib ihm sechseinhalb :)

Metall dehnt sich bei Wärme aus ... verschiedene Metalle dehnen sich unterschiedlich schnell aus! Durch die plötzliche Hitze im Verbrennungsraum dehnt sich der Motor schneller aus. Es kann zu Haarrissen kommen. Ausserdem kann es sein, dass sich der Kolben schneller ausdehnt als der Zylinder! Dadurch kann er "stecken" bleiben! Man spricht vom Kolbenfresser! Dies passiert natürlich nicht sofort, sondern wenn man das ständig macht

Dazu kommt noch, dass bei längerer Standzeit der Schmierfilm des Öls an der Zylinderwand abreißt und der Kolben so für wenige Augenblicke nicht geschmiert wird. Bei hoher Drehzahl ist das fatal!

Also immer erst schön langsam warm fahren! Das warm laufen lassen im Stand (gerade im Winter eine beliebte Methode) ist auch nicht gut für den Motor! Bei der geringen Drehzahl kann die Ölpumpe nicht genug Druck aufbauen wenn das Öl kalt und zäh ist! Die Schmierung ist eingeschränkt bzw nicht vorhanden!

Egal ob neuer oder alter Motor.Entscheidender Faktor ist die Viskosität des Öls (Schmierfähigkeit).

Unabhängig davon wie "modern" ein Öl ist, sie benötigen alle eine gewisse Zeit um die richtige Temperatur und damit die benötigte Viskosität zu erreichen. Das Treten eines Autos im Kalten Zustand hat verheerende Auswirkungen auf die Lebensdauer des Motors.Selbst bei modernsten Ölen ist rein physikalisch eine "Instant-Optimal-Schmierung" nicht möglich, da das Öl erst seine Temperatur erreichen muss.

Faustregeln: Nach 10-15 Km ist entsprechende Viskosität erreicht.Hier gilt NICHT die Temperatur der Kühlwasseranzeige(!)

PS: "Kalt" treten heißt nicht bei Minusgraden. "Kalt" treten bedeutet, den Motor ohne Erreichen der Betriebstemperatur des Öls hohe Drehzahlen zuzumuten.

Ist die Viskosität nicht gegeben erhöht sich der Verschleiß markant!


Blaine  12.10.2010, 23:51

Natürlich überlebt es ein Aggregat, wenn man in bestimmten Fällen (z.B. Verhindern eines Unfalls,etc.) im Kalten Zustand auf den Pinsel tritt. Nur wer gewöhnlicherweise regelmäßig/immer seinem Fahrzeug im "kalten" Zustand hohe Drehzahlen zumutet, der wird selbst bei modernster Motorentechnik bei weitem nicht die Laufleistung erreichen die ein heutiger Motor schaffen würde.

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allocigar78  13.10.2010, 00:08
@Blaine

richtig! Aber kannst Du mir mal verraten, warum fast alle Autos eine Kühlmitteltemp.-Anzeige haben und kaum eines eine Öltemp-Anzeige, wenn diese doch viel wichtiger wäre? - wozu dann die Kühlmitteltemp-Anzeige?

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Blaine  13.10.2010, 00:19
@allocigar78

Ich würde es so umschreiben: Auch wenn das Öl noch nicht seine Viskosität erreicht hat, so ist der Motor ja voll funktions- und betriebsbereit. Ein AKUT anstehender Defekt ist ja nicht gegeben.Inwieweit die Viskosität den Verschleiß beeinflußt liegt am Fuß auf dem Gaspedal des Fahrers.Ein Defekt wird sich dabei nicht in naher Zeit abzeichnen, sondern langfristig aufgrund deutlich erhöhter Abnutzung.Ist jedoch eine ausreichende Kühlung des Aggregats nicht mehr gegeben, so ist ein anstehender Defekt hingegen AKUT. Zumindest ist das meine Erklärung für das fehlen der Öltemperaturanzeigen.Leistungsstarke Sportwagen oder auch Hochdrehzahlaggregate (da wo andere schalten fängt der Spaß erst an) haben hingegen meist eine Anzeige für die Öltemperatur integriert, da hier die fehlende Viskosität sehr wohl einen akuten Defekt bei Falschbehandlung herbeiführen kann.

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Blaine  13.10.2010, 00:26
@Blaine

Um mich selbst zu ergänzen (Editierzeit verpasst): Bei Leistungsstarken Motoren und Hochdrehzahlaggregaten (z.B. Drehzahlbereich bis 8.000 u/min) ist die Belastung der mechanischen Teile deutlich stärker als bei einem "normalen" Fahrzeug. Daher ist in den hohen Belastungsbereichen bei nicht ausreichender Schmierung ein akuter Defekt durchaus möglich.Der Drehzahlmesser gibt die Umdrehung der Kurbelwelle an, da kann man sich mal ausrechnen wie hoch die Kolbengeschwindigkeiten sind.

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allocigar78  13.10.2010, 00:33
@Blaine

ja, ich weiß, BMW-M und Co haben Öltemp. Anzeigen. Audi hatte sie auch eine Zeitlang - aber leider wieder herausgenommen. Daß eine Überhitzung des Motors Schaden anrichten kann ist klar, aber das kann mit mit einer Warnlampe regeln - und dann eben statt der Kühlmitteltempanzeige eine Öltempanzeige einbauen. Wird aber nicht gemacht, sondern es geht bei der Kühlmitteltempanzeige ja offenbar schon ums Beurteilen der Kaltlaufphase, die Frage war jetzt, warum ist diese Beurteilung wichtig bzw. sogar offenbar wichtiger, wie die Beurteilung der Öltemp?

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Blaine  13.10.2010, 12:29
@allocigar78

Zuallerest kann ich dir sagen das die Kühlmitteltemperaturanzeiger bei vielen Autoherstellern ein Fake/Placebos sind.Der Zeiger wir dort im Bereich 80-110 Grad gehalten.Ursache: Aufgrund der verschieden Belastungswechsel (z.B. eine Stück auf der Autobahn mit Vollgas fahren,etc) steigt und sinkt die Temperatur logischerweise...aber nicht auf der Anzeige :-) Die die macht sich erst dann bemerkbar wenn eine Dauerüberhitzung stattfindet. Ich meine einmal eine Aussage gehört zu haben, das damit "verhindert" werden soll das Kunden ständig die Werkstätten stürmen. Und wie schon gesagt, meine Meinung ist die, welche ich bereits angesprochen habe: Öl hat keine Viskosität = Defekt nicht zeitnah sondern Motorlebensdauer langfristig reduziert. Kühlmitteltemperatur (Dauerüberhitzung vorausgesetzt) = Direkt bevorstehender Motorschaden. Ansonsten müsste man einen Motorenbauer einmal befragen :-)

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allocigar78  13.10.2010, 12:50
@Blaine

das mit dem Placebo stimmt so nicht, wohl aber Deine beschriebene Funktionsweise in neueren Fahrzeugen, das hat den Grund, daß aktuelle Motoren in einem recht großen Temperaturbereich ihre optimale Betriebstemperatur haben - welcher Bereich das ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die früher verbauten Anzeigen, die immer die tatsächliche Motortempi angaben, würden somit dauernd hin- und herschwanken - was in der Tat zu Verwirrung und überflüssigen Werkstattbesuchen führen würde. Daher ist die Software der aktuellen Anzeigen so programmiert, daß die Kaltlaufpahse beurteilt werden kann aber natürlich auch eine Überhitzung. Wenn das Kühlwasser aber im normalen Betriebstemp. Bereich liegt - also z. B. zwischen 80 und 100 °C, ist die Nadel in der Mitte quasi eingefroren - erst wenn er über die angenommen 100 °C hinauskommt, geht sie weiter nach rechts - das ist soweit auch sinnvoll. Nur meine Frage beantwortet dies leider nicht, da wenn die Kaltlaufphase mit der Öltempanzeige besser zu beurteilen ist, diese sinnvoller wäre und die Überhitzung beim Kühlwasser, die einen akuten Schaden hervorrufen kann, ja wie gesagt mit einer Warnlampe geregelt werden könnte (was bei den meisten Modellen ohnehin ZUSÄTZLICH verbaut ist). In der Tat müßte man mal einen Motorenbauer fragen. Was ich mir höchstens vorstellen könnte ist, daß man mittels der Kühltempi-Anzeige einen Überhitzung "langsam" kommen sehen kann, während wenn nur eine Warnlampe aufleuchtet, es ja quasi schon "höchste Eisenbahn" ist. Insofern ist die Kühlmitteltempianzeige natürlich ebenfalls sinnvoll. Am besten wäre es, wenn alle Fahrzeuge beide Anzeigen hätten - hatte Audi ja auch mal eine Zeit lang, aber auch die haben es ja leider wieder eingestampft.

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heut zu tage braucht ein wagen min 500 km damit er alle einstellungen richtig einstellt und Motor bzw getriebe richtig eingefahren sind. PS.: jedes mal wenn du eine klemme von der batterie löst dan stellt er alle einstellungen zurück aus das mit dem motor usw einfahren ^^


Cottbusa  13.10.2010, 10:56

das war aber nicht seine frage

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Dadurch das dein Motoröl noch sehr zähflüssig ist, kann es zu einem Ölfilmriss kommen. Auch das Getriebe könnte Schaden nehmen, da es noch keine Betriebstemp. besitzt. Je nach Temp. den PKW erst auf Betriebstemp kommen lassen, bis man ihn quält.

Erstmal erhöhst du den Verschleiß von Benzin und Material extrem.

Im kalten Zustand ist das Motoröl zähflüssig, wenn dir der Schmierfilm abreißt, kann es zum Kolbenfresser und zum Motorplatzer kommen. Beides ist irreparabel.