Was meint Feuerbach mit Gattungswesen?
Hallo,
ich bin recht neu hier, und möchte gerne meine erste Frage stellen. Ich muss ein Referat über Ludwig Feuerbach halten, verstehe jedoch nicht so ganz was er mit Gattungswesen meint? Könnte mir eventuell jemand helfen?
vielen Dank im Voraus
4 Antworten
Feuerbach kommt wie Marx aus der höchst abstrakten Hegelschule. Das hat geprägt und Feuerbach löst sich erst langsam aus diesem abstrakten Denken. Der späte Feuerbach wird sagen, dass der Mensch ein Individuum und gesellschaftliches Wesen ist und beide "Rollen" zu harmonisieren sind. Das Gattungswesen Mensch als abstrakte Denkfigur hat keine Realität. Niemand hat ein mit allen Menschen gleiches Verhalten, nur weil er zur Gattung Mensch gehört. Im Gegenteil, die Gattung Mensch ist eine Schublade, in die man die Individuen hineinsteckt, indem man von ihren individuellen Eigenschaften abstrahiert.
Den Begriff, den Marx in den Jahren oft benutzte, hatte er von Feuerbach übernommen. Der Mensch, so Marx, sei ein Gattungswesen, "weil er sich selbst als die gegenwärtige, lebende Art betrachtet, weil er sich selbst als ein universales und daher freies Wesen betrachtet"
Das ist so eine Phrase, die dann auch als solche entlarvt und entzaubert wurde - von Marx und Engels guckste hier. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CC4QFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.marx-forum.de%2Fmarx-lexikon%2Flexikon_g%2Fgattung.html&ei=QEppUso5h9fgBKDigIAM&usg=AFQjCNFlmJIDa5BzUJ7zuaVTcZcmN7nfag&bvm=bv.55123115,d.bGE&cad=rja
Dieses seltsame Wort wird von mehren Autoren Mitte des 19 Jhdts. verwendet, z.B. auch Marx, aber nicht jeder sieht es ganz gleich.
Im Allgemeinen meint man damit einen Menschen, der gemäß seiner natürlichen Herkunft ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führt. D.h. als "biologisches Wesen" und mit viel Freiheit - jedenfalls nicht völlig eingespannt im Arbeitsstreß, sodaß nichts mehr bleibt für Erholung, Natur und Lebensfreude.