Meine Problematik ist folgende: Ich würde gerne mit meinem Mann und meiner Tochter (20 Monate) den Heiligabend verbringen und an den folgenden Weihnachtsfeiertagen meine Familie in München sowie seine Familie in Berlin besuchen.
Die Jahre zuvor sorgte die Weihnachtsplanung immer für viel Konflikt. Meine Familie ist untereinander recht zerstritten; meine Eltern sind geschieden, meine Mutter und ihre Schwester zerstritten. Mein Vater, meine Mutter und meine Tante luden parallel zu Gegenveranstaltungen an Heiligabend ein und wir 6 Kinder mussten uns zwischen den 3 Konfliktparteien aufteilen, was auch hieß, dass wir als Geschwister oft nicht zusammen feiern konnten. Dies hat sich im letzten Jahr gebessert, da meine Tante sich mit einer Einladung zurückhielt und auch, weil ich nun eine eigene Familie habe. Mein Mann, meine Tochter und ich hatten Heiligabend für uns. Am Vormittag besuchten wir meinen Vater, am 1. Weihnachtsfeiertag meine Mutter und ihren Mann, am 2. Weihnachtsfeiertag hätten wir eigentlich die Schwiegereltern in Berlin besucht, aber die waren zu dem Zeitpunkt verreist. Für mich war dies das entspannteste Weihnachten seit Langem und ich hätte es gerne die folgenden Jahre so beibehalten. Auch, weil mir viel an Heiligabend liegt und ich gerne für meine Tochter ein "eigenes" Weihnachtsfest gestalten möchte, nach unseren Vorstellungen, nicht nach denen der Eltern oder Schwiegereltern. Dies bedeutet natürlich nicht, dass wir diese gar nicht besuchen, sondern nur, dass Heiligabend für uns reserviert wäre und die Weihnachtsfeiertage für die Verwandten. Ich fände das einen guten Kompromiss.
Mein Mann allerdings möchte Heiligabend unbedingt mit unserer Tochter und mir in Berlin bei seinen Eltern verbringen. In seiner Kindheit wurde Weihnachten immer mit den Großeltern zusammen gefeiert. Ich komme mit seinen Eltern gut klar, auch wenn diese sehr dominant sind, jedoch sträubt sich alles in mir gegen die Vorstellung, Heiligabend bei den Schwiegereltern zu verbringen. Dazu muss ich sagen, dass meine Schwiegereltern total unreligiös sind und es ihnen vermutlich egal ist, ob sie ihre Enkeltochter am 24. oder am 26. sehen. Für mich macht es jedoch einen riesigen Unterschied und fühlt sich so an, als würde Weihnachten für mich komplett ausfallen. Ich würde es nur meinem Mann zuliebe machen, "Augen zu und durch", bin aber damit zutiefst unglücklich. Habe sogar schon überlegt, Heiligabend allein, ohne Mann und Tochter zu verbringen. Mein Mann möchte es seiner Mutter recht machen und so feiern, wie er es aus seiner Kindheit kennt. Ich finde, es wäre an der Zeit, dass er zu seiner eigenen Familie steht und wir beginnen, eigene Familientraditionen zu pflegen. Dies bedeutet ja nicht, dass wir den Kontakt zu Eltern und Schwiegereltern abbrechen, sondern nur, dass die Reihenfolge etwas verändert ist. Was meint ihr? Habt ihr eine ähnliche Problematik? Wie habt ihr es gelöst?