Was klingt für Euch besser? Schallplatte oder CD?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

CD 60%
Schallplatte / Vinyl 33%
... 7%

10 Antworten

CD

Wie kann man sowas ernsthaft fragen: Was bitte sollte an Vinyl besser klingen? Wohl gemerkt der gleiche Sound auf der gleichen Anlage in Vinyl und CD zum Vergleich. Genau diese Situation lag mir Jahrelang vor, und in folge des Resultats habe ich dann alle meine wichtigsten Alben nochmal als CD gekauft.

Wie kann man Rauschen, Knistern und Eiern einfach wegstecken, als wäre das kein Argument? Klar bei laut gespielter Pop oder Rockmusik mit vollem Klangbild hört man es vielleicht nicht mehr, bei leisen oder Dynamik wechselnden Passagen wie im Jazz oder der Klassik, eben schon. Es kann natürlich sein dass Vinylsammler nicht wirklich gute Zuhörer sind, und mehr dem Trend nacheifern, oder an raren Schnäppchen interessiert sind.

Das Ohr verarbeitet einen Dynamikbereich von ca 130 dB, eine CD von 96 dB, Studioband 64 dB, MP3 je nach Komprimierung fast gleich, die Schallplatte gerade mal noch 40dB.

Erstrebenswert ist doch, dass der Klang der Originalaufnahme am nächsten ist, früher das Masterband heute Digital.

Schallplattensignale sind zunächst stark verzerrt und müssen daher von einem Phono-Verstärker nach der so-genannten RIAA-Kennlinie korrigiert werden. Der warmer Klang der vorwiegend durch das Rauschen, Knistern und eine Phasenverschiebung wahrgenommen wird, ist im ursprünglichen Master noch nicht enthalten. Sie entstehen beim Schneiden und Abtasten einer Schallplatte, da die bewegten Massen von Schneidestichel und Tonabnehmer über- und unterschwingen und verzerren. Warum sollte der Klang auf Vinyl wärmer sein, als das Original ab Masterband? Wenn man das möchte, wäre es keine grosse Anstrengung den Digital-Klang wärmer zu mischen.

Die Bewegungen der Nadel auf Vinyl werden durch die Tonabnehmer in elektrische Ströme umgewandelt, die dann verstärkt und zu Schall umgewandelt werden können. Jetzt kommt die Physik ins Spiel: Zuerst mal ist auch das vermeintlich glatte Vinyl rau, das sieht man vielleicht nicht, aber die Nadel nimmt jede noch so kleine Unebenheit mit. Diese Sprünge, die nicht teil der Musik sind, hört man dann als Rauschen, Knistern, Rumpeln. Das schränkt die effektiv nutzbare Dynamik auf etwas weniger als 50 dB ein - sogar eine Kassette ist besser!

Außerdem ist die Nadel auch träge, d.h. sie kann nicht beliebig schnell den Wellen in der Rille folgen, was die Hochtonwiedergabe beschränkt, auf etwa 12 kHz. Tiefe Frequenzen müssten größere Auslenkungen der Rille zufolge haben, aber der Platz auf der Platte ist eingeschränkt - also hat man sich was einfallen lassen und "entzerrt" das Signal, bevor man es in den Plattenmaster schneidet: Je tiefer ein Ton, desto leiser wird er gemacht, sodass die Auslenkung der Rille in einem gewissen Rahmen bleibt, Frequenzen unter 40 Hz sind meist aber zu viel des Guten. Deswegen benötigt man auch einen Vorverstärker oder Phonoeingang. Dort wird das von der Nadel abgenommene Signal wieder "entzerrt", bloß andersherum.
Je tiefer ein Ton, desto lauter wird er gemacht, sodass es nach Musik klingt.

Bei Vinyl kommen noch andere tonbeeinträchtigende Effekte zum Tragen:
Die Nadel nutzt das Vinyl ab, die Nadel selbst nutzt sich ab, je weniger Platz und damit Tiefe und Breite die Rille hat, desto weniger Dynamik und Bass ist möglich, der Plattenteller kann eiern oder wackeln, je näher die Nadel der Mitte des Vinyls kommt, desto eingeschränkter die Hochtonwiedergabe, und und und...
So tolle Dinge wie 45-rpm-12"-Maxis usw. pushen zwar die Grenzen, sind aber immer noch meilenweit von den Werten und der reinen Tonwiedergabequalität einer CD entfernt!

Wenn man jetzt noch den Plattendreh mitrechnet steht es noch schlechter zu dem Original.

Bei einer Schallplatte werden die Rillen nach innen enger und der Dreh schneller. Um dem entgegen zu wirken, muss der Sound beim schneiden entsprechend angepasst werden. Ein riesen Aufwand, und warum sollte man eine Digitalaufzeichnung mit hoher Dynamik auf ein schlechteres dynamikarmes Vinyl pressen?

Wie wärs mit einem analogen Smartphone :))

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre
...

Das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt auch auf Sachen wie die Dynamik, das Mastering usw. an, und da sage ich, dass die Schallplatte manchmal überwiegt. Also z.B. klingt ein Michael Jackson Album auf LP vielleicht besser als die neu-veröffentlichte CD Variante.

Ich gebe aber Recht, dass das eigentlich nur auf ältere Lieder zutrifft, da die dafür vorgesehen waren. Neuere Musik auf Schallplatte klingt meist nicht gut. Oft sind aber z.B. die neu-remasterten Versionen (die meist auf 180gr. Vinyl veröffentlicht werden) klingen oft echt Traumhaft (z.B. bei Pink Floyd's "The Wall").

Natürlich spielt auch das Abspielequipement (Abtastnadel, Verstärker, Lautsprecher, ...) und der Zustand der Platte (inklusive natürlich der Sauberkeit) eine große Rolle.

Woher ich das weiß:Hobby – Musikenthusiast seit ich denken kann
Schallplatte / Vinyl

Zumindest bei Produktionen vor ca. 1985.

Denn diese wurden für den Vinylklang gemastert und nicht für die CD. Deshalb fehlt den CDs aus dieser Zeit auch die nötige Wärme, welche eine Vinylscheibe rüberbringt.

Inzwischen sind aber viele Bänder remastered worden und dementsprechend auf die Wiedergabe per CD angepasst. Solche CDs sind natürlich besser als Vinyl, weil ihnen das Knistern und Knacken fehlt. Nichtsdestotrotz fehlt ihnen die Langlebigkeit einer Vinylscheibe. Wobei ich inzwischen CDs habe, die auch nach fast 40 Jahren noch fehlerfrei laufen. Gewarnt sei aber vor CDs, welche in den 1980ern aus dem Presswerk NIMBUS kamen, diese lösen sich nämlich mit der Zeit auf.

Kommt draus an wie viel Informationen Pro Sekunde abgespeichert werden und wie genau und gut der A/D Wandler ist. Wenn die Anforderungen entsprchen sehr Gut sind Kling eine CD also eine Datei besser als eine Schallplatte.

Am ende ist es doch nur eine Präferenz und die Schalplatte hat sich nur nicht durchgesetzte weil CDs zur Zeit Praktischer waren.

CD

Es wird wohl kaum jemand geben der glaubt, Schallplatten klingen besser als CDs!
Aber Glaubensfragen sind auch nie wissenschaftlich belegt.

Jedenfalls habe ich noch nie davon gehört, dass sich die Elektronikbranche rückwärts entwickelt.