Was kann dieses Wort doch bedeuten?

4 Antworten

Die Dirn(e) war und ist auch immer noch ein weiblicher Dienstbote, ein Synonym zur Magd und das Gegenstück zum Knecht

In der Verkleinerungsform Dirndl ist sie ein Mädchen und auch deren Kleidung ist ein Dirndl, das als vereinfachte und preisgünstige Form einer Frauentracht entstanden ist.

Beispiele für Dirne = Magd:

Heinrich Reitzenbeck: Franz Stelzhamer. Eine Biographie (1872):
 Knechte schnitten den goldigen Weizen , die Dirnen banden die Halme zu Garben 
Edelweiß. Zeitschrift für Belletristik  (1869):
Da kommen oft alle Dirnen und Knechte Jung und Alt in einem schon früher bestimmten Bauernhause zusammen und halten zumeist Samstags so vereinigt ihren Abendplausch 
Norbert Ortmayr, Knechte. Autobiographische Dokumente und sozialhistorische Skizzen (1995):
im Gespräch unter Gleichaltrigen stellte sich so manches heraus zwischen Knechten und Dirnen , Dirnen und Buben , Buben und Knechten , durch ähnliche Schicksale zusammengefügt und einander nicht gerade fremd , herrschten vielfach heimliche Gegebenheiten .
Der Landbote. Ein Wochenblatt für den Bürger- und Bauernstand (1849):

Taglöhner, um die Feldarbeit zu besorgen, läßt man im Salzburgischen nicht aufkommen.[...] Daher ist man auf die eigentlichen Dienstboten, nämlich auf Knechte und Dirnen beschränkt.

Sudetendeutsche Zeitschrift für Volkskunde - Bände 1-3 (1928):
Dienstbotenlöhne im südlichen Böhmerwald. 
 [...] Der große Knecht hatte nebst der Unterkunft, Verpflegung und Wäsche 160 bis 200 K Jahreslohn. [...]
 Die große Dirn (Magd) hatte ... jährlich 120 bis 140 K Lohn. [...]..
Zu dem Angeführten bekamen die Dienstboten noch bestimmte Geschenke an den folgenden Festtagen:
Weihnachten: Die Knechte und Dirnen einen Striegel, einen Laib Weißbrot und 5 Äpfel und 25 Nüsse. 

Wörter sind was Lebendiges, und sie erfahren eben auch Bedeutungswandlungen. Dirne ist einfach eine alte deutsche Sprachform für Mädchen. Du findest dieses Wort heute noch - in ähnlicher Form - z.B. im Hamburger Platt: Deern wird dort als Wort für Mädchen oder junge Frau benutzt. Da siehst Du die Verwandschaft zu Dirne sehr viel deutlicher.

Damit kann ein Mädchen, eine unverheiratete Frau gemeint sein, aber auch eine Prostituierte.

Du musst für dich aus dem gesamten Text interpretieren, als was du dieses Mädchen ansiehst. Wenn ich mir dieses Lied durchlese, finde ich nicht, dass der Geselle ein besonders tugendhafter Mensch ist. Mein Eindruck ist, er ist auf den schnellen Geschlechtsverkehr aus, die weibliche Person sehe ich also eher als eine Prostituierte an.

(So ein Lied hälst du für ein gutes deutsches Volkslied, oder überhaupt für ein Volkslied? Ich glaube, du bist ziemlich im Irrtum! Eine Schande, so ein Werk als Voklslied zu bezeichnen!)

Zwar fand mal ein Bedeutungswandel statt, indem der Begriff nicht mehr für ein Dienstmädchen stand, sondern für eine Prostituierte, aber mitunter ist der Begriff n Dialekt noch in seiner alten Bedeutung erhalten. Im Plattdeutschen ist „Deern“ einfach ein Mädchen.