Was ist wichtig bei denn Berufen im Mittelalter?
Ich mach mit Freunden Plakat für Geschichte, also das Thema ist Berufe im Mittelalter. Was muss unbedingt mit rauf?
Also ich meine nd nur berufe! aber wichtige Themen und so.
6 Antworten
Ich finde, das Gilden mit erwähnt werden müssen.
Diese Gilden hatten Macht und waren für den gesamten Berufsstand in ihrer Region verantwortlich. Dort wurden Regeln zur Ausbildung aufgestellt, die Walz organisiert, Gildenmitglieder erhielten Hilfe bei finanziellen Engpässen und gesundheitlichen Problemen usw.
Im Handwerk gibts solche Einrichtungen heute noch, bekannt als "Innung". Ihre Aufgaben haben sich teils verändert, klar, aber der Ursprung ist noch erkennbar.
Daneben war es üblich, das Söhne das Handwerk des Vaters erlernten, freie Wahl gab es (auch durch die Einbindung in die Gilde) kaum. Höchstens konnte ein besonders begabter Sprössling ins Kloster gehen. Etwas, das sonst eher den Reicheren vorbehalten war wenns nicht grade um Bettelorden ging.
Das Mittelalter war auch eine sehr, sehr lange Zeit, da gibts nochmal große Unterschiede zwischen Früh-, Hoch- und Spätmittelalter...
Ich habe das einfach mal als Brainstorming gemacht. Deswegen stimmt meine Aufteilung der Berufe bzgl. niedrigem/hohem Ansehen vielleicht nicht immer. Überprüft es also selbst unter:
Berufe im Mittelalter: Bäcker hui, Henker pfui | AZUBIYO
Deutschland im Mittelalter » Mittelalterliche Berufe (deutschland-im-mittelalter.de)
Berufe im Mittelalter (lostlegends.de)
Berufe mit H,I,J,K,L,M - Mittelalter-Handwerk
Berufe mit niedrigem und niedrigstem Ansehen:
- Henker
- Totengräber
- Abort-Leerer (Kotentferner)
- Abdecker
- Rattenfänger
- Gerber (wegen dem extremen Gestank)
- Quacksalber
- Geldleiher (meistens Juden, da Christen durch die katholische Kirche verboten)
- Kaufleute (für sie galt beinahe das Gleiche wie für Geldbverleiher)
- Wahrsager/Wahrsagerin
- Lumpensammler
- Bänkelsänger
- fahrender Schauspieler
- Gaukler
- Fahrender Händler
- Zahnheilkundiger (?)
- Wegelagerer
- Wilderer
- Bettler
- Prostituierte
- Marketender/Marketenderin Marketender – Wikipedia "Eine Marketenderin ist ein weiblicher Marketender. Das Wort steht jedoch auch für speziell weibliche Rollen im Tross, unter anderem für Prostituierte. Die Frauen, die im Dreißigjährigen Krieg beim Heer blieben, verdingten sich fast ausschließlich als Prostituierte. Im 17. Jahrhundert waren Marketenderinnen, die sexuelle Dienste leisteten, an der Tagesordnung.[1]" Der Beruf der Marketenderin inspirierte Berthold Brecht zu seinem Theaterstück "Mutter Courage: Mutter Courage und ihre Kinder – Wikipedia: "Mutter Courage und ihre Kinder ist ein Drama, das 1938/39 von Bertolt Brecht im schwedischen Exil verfasst und 1941 in Zürich uraufgeführt wurde.[1] Es spielt im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1624 und 1636. Erzählt wird die Geschichte der Marketenderin Mutter Courage, die versucht, ihr Geschäft mit dem Krieg zu machen, und dabei ihre drei Kinder verliert. Das Geschehen kann als Warnung an die kleinen Leute verstanden werden, die hoffen, durch geschicktes Handeln mit dem Zweiten Weltkrieg umgehen zu können. Gleichzeitig richtet es eine Warnung an die skandinavischen Länder, in denen Unternehmen darauf hofften, am Zweiten Weltkrieg verdienen zu können. Brechts Absichten gehen aber darüber hinaus: Er will Abscheu vor dem Krieg vermitteln und vor der kapitalistischen Gesellschaft, die ihn seiner Ansicht nach hervorbringt."
Gesellschaftlich anerkannte Berufe:
- Müller
- Bauer
- Fischer/Binnenfischer
- Bootsbauer
- Schiffer
- Magd
- Knecht (in der Landwirtschaft z.B.)
- Köhler (macht die Holzkohle für die Schmieden und für die Eisenherstellung): Köhler - Mittelalter - Alltag, Leben und Sterben (alltag-im-mittelalter.de)
- Hufschmied; wichtig: der Hufschmied beschlug auch als Zugtiere benutze Ochsen/Stiere und schnitt die Klauen von Ziegen und Schafen)
- Dorfschmied
- Schwertschmied
- Messerschmied
- Zimmermann
- Stellmacher (Wagenmacher)
- Kutscher
- Maurer
- Töpfer
- Glaser
- Bäcker
- Metzger
- Holzfäller
- Fallensteller
- Weber
- Tuchmacher
- Färber
- Schneider
- Papiermacher
- Seifensieder
- Schuster/Schumacher
- Sattler
- Schlosser
- Schäfer
- Hirte
- Nachtwächter
- Spielmann
- Bürgermeister
- Ortsvorsteher
- Waschweiber
- Klageweiber
Geistliche Berufe
- Laienpriester
- Pfarrer
- Küster Küster - Mittelalter - Alltag, Leben und Sterben (alltag-im-mittelalter.de)
- Bischof
- Kardinal
- Mönch/Abt
- Nonne/Äbtissin, z.B. Hildegard von Bingen – Wikipedia
Berufe im Dienste des Königs/Fürsten:
- Minnesänger
- Hofnarr
- Wache/Leibgarde
- Bote
- Landsknecht (freiwilliger Söldner)
- Amme (damit die vornehmen Damen nicht stillen müssen)
- Zöllner
- Steuereintreiber
- Minister
- Schreiber
- Chronist
- Buchhalter
- Magd
- Koch
- Küchenknecht
- Kammerdiener
- Aufseher (z.B. bei Bauvorhaben)
- Förster
- Gärtner
- Waffenwart
- Heerführer
- Offizier
- Kampfkunst--Lehrer und Kampfrichter
- Lehrer bei Hofe
- Pferdeknecht/Stallbursche
- Meier Meier – Wikipedia "Der Begriff Meier (Mehre, Meyer, Maier, Mair, Mäher, Mäger, Major, Meiur, Mayer, Meir, Mayr, Meyr, Majer, aus lateinisch maior) bezeichnet ursprünglich einen Amtsträger des adligen oder geistlichen Grundherrn zur Verwaltung des Grundbesitzes („Meierei“), ab dem späteren Mittelalter auch einen Pächter oder selbständigen Bauern. "
- Marschall Marschall – Wikipedia "Das Wort stammt von Althochdeutsch marahscalc, zusammengesetzt aus marah, „Pferd, Mähre“ und scalc „Knecht, Diener“. Es bezeichnet ursprünglich den „Roßknecht“. Mit dem Titel seines Herrn steigt – wie auch bei Mundschenk „Tafeldiener“, Kämmerer „Kammerdiener“ – auch seine Bedeutung, zu „Stallmeister“ (Marstaller) und später zu allgemeiner Bedeutung im Sinne „Kommandeur der Reiterei“.
- Der Marschall war schon im Mittelalter eines der vier bzw. fünf alten Hofämter, vor allem von den merowingischen ("Hausämter") und karolingischen Frankenherrschern bekannt. Aus der Oberaufsicht über die Pferde und damit über das berittene Gefolge entstand einerseits mit dem Aufkommen der Ritterheere der Oberbefehl des Marschalls im Kriege und die Führung der Ritterschaft bzw. der Landstände, andererseits eine Oberaufsicht über das gesamte Hofwesen, was endlich dazu führte, dass der Marschall die Obliegenheiten des Truchsess, also des Küchenmeisters und des Mundschenks übernahm."
Was auffällt ist die hohe Anzahl an mittelalterlichen Berufen, die mit dem Fürsten/König in Verbindung stehen. Man kann anhand dessen abschätzen, wie viel von den ohnehin knappen Ressourcen der einfachen Bevölkerung für den Fürsten bzw. König aufgewendet werden musste.
Bauer, Müller, Bäcker, Schmied, Tischler, Zimmermann, Gerber, Schuhmacher, Bierbrauer, Händler jeder Art, Maurer, Viehhirte, Knechte und Mägde, Hauspersonal, Tuchmacher, Färber, Schneider, Bader, Gärtner, Koch, Spielmann, Schauspieler, an Höfen Narren und Gaukler, Büttel, Nachtwächter, Pfaffe, Sexarbeiterinnen, Gastwirt, Berufsbettler und Diebe, Zöllner an jeder Ecke, Steuereintreiber,
der Rest fällt dir dann selbst ein.
Da gibt es sooooo viele: Bäcker, Schmied, Bauer, Weber, Köhler, Gerber, Kirschner, Totengräber, Töpfer, Glaser und und und...
Bestimmt Bauer, Schmied, Architekt für Burgen, Kirchen und Wehranlagen, Steinmetz.
Architekten gab es damals zum Glück noch nicht, es waren einfache, aber hochbegabte Baumeister, die die architektonischen Kunstwerke des Mittelalters schufen, die heute kein Architekt zustande bringen könnte.