Was ist wenn man soviele Freunde hat, sollte man immer zu Trauerfeier?

2 Antworten

Auf dem Land mag das üblich sein, dass man zu jeder Trauerfeier geht, vor allem wenn man eventuell Rentner ist und die Zeit hat und es wichtig ist, gesehen zu werden, damit hinterher nicht getratscht wird - meist sind das gar keine Freunde, sondern eher Bekannte. Das ist vergleichbar mit den Witfrauen, die täglich auf den Friedhof rennen, damit niemand im Bäckerladen sagt, die Frau K. lässt ihr Grab aber verkommen oder die Frau G. scheint keine trauernde Witwe zu sein, weil sie nicht jeden Tag auf den Friedhof rennt und weint.

In meiner Heimat war das genauso; ich habe das noch nie gemacht und ging nur zu den Begräbnissen von Leuten, die ich auch wirklich gekannt und gemocht habe. Nur weil ich jemanden vom Sehen her kannte oder er aus einer "guten" Familie stammte oder mir mal ein Bier bezahlt hat, muss ich ihm nicht die letzte Ehre erweisen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das ist die ganz persönliche Entscheidung von jedem einzelnen.

Ich vermeide sowas, wo es nur geht. Und habe auch testamentarisch verfügt, dass ich auf meiner Beerdigung keinen sehen will. D.h., dass da niemand hinkommen braucht. Ich will auch keine Trauerfeier, Blumen, Kränze, Reden, Trauernzeigen oder solchen Firlefanz. Die Leute sollen einfach ihr leben leben und ihre Zeit nicht auf dem Friedhof meinetwegen vertrödeln. Wer mir was Gutes tun will, der kann das JETZT tun. Wer mein Andenken ehren will, der kann sich so verhalten, wie ich es getan hätte. Auf dem Friedhof ist dafür der falsche Ort.