Was ist mit Gesprächskultur (Merkmale guten Unterrichts) gemeint?

2 Antworten

hallo lilian,

ich glaube, dass gesprächskultur die abwendung von der zu einfachen sender-empfänger-methode bedeutet.

in deinem fall ist die wissensvermittlung und flussrichtung der informationen meistens vom lehrkörper (wissen) auf schüler (unwissen) vorprogrammiert.

gesprächskultur bricht aber damit, da werden freiräume für dissens, eigenen ideen und vorstellungen geschaffen, so dass es nicht nur eine flussrichtung gibt, sondern mehrere.

daher ist das anhören und verwerten von information in so einer diskussionsrunde die größte herausforderung, denn gesprächskultur bedeutet auch, dass es kein richtig oder falsch geben sollte, kein ich muss dich überzeugen. diese toleranz ist schwer zu vermitteln, aber lohnt sich, denn die differenz der lösungsmöglichkeiten (durch verschiedene ansichten und lösungsansätze) macht den reiz dieser produktiven diskussion aus.

das bedeutet aber auch eine änderung des lehrenden in seiner eigenen wahrnehmung und in seiner stellung während der kommunikation: keine leitung im strengen sinne, sondern einladen zur wissensdarstellung.

die anwendung der gesprächskultur ist schwierig, da jeder teilnehmer an dieser diskussionsrunde die grundlagen der gesprächskultur beherrschen muss, damit eine sinnstiftende kommunikation entstehen kann. daher ist sie in kleineren gruppen gut anwendbar, aber in meiner sicht für den klassenunterricht nur bedingt geeignet.

lg, porre

Siehe Porrenta.

Deutsche bilden gern Substantiv-Kombinationen mit "-kultur", siehe "Willkommenskultur", "Streitkultur"... wofür man uns im Ausland oft etwas belächelt.

Allgemeinsprachlich versteht man uner "Gesprächskultur " wohl sachliche, freundliche, nicht-aggressive,  faire Auseinandersetzung / Diskussion  mit/über einem/ein  Thema, den gleichberechtigten Austausch von Meinungen.