Was ist man, wenn man sich nicht entscheiden kann, woran man glauben soll?

15 Antworten

Du bis ein Sucher. Und das ist toll. Jedenfalls besser als ein Angekommener. Die sind immer so äähh.

Der heilige Franz von Assisi soll mal gesagt haben: Das was wir suchen ist das was sucht. Also die Blickrichtung muss sich quasi umkehren. Sozusagen von Aussen, durch das Auge, über die Netzhaut, durch das Gehirn, über das Bewusstsein, hin zu dem was wahrnimmt und noch ein kleines Stück darüber hinaus.

Der Antrieb ist die Liebe. Und was ist uns allen das Liebste? Wenn wir das Geliebte (das was wir sind) kennen könnten. Es ist das unbändige Verlangen in uns das kennen zu wollen was wir sind.

So ist z.B. eine spirituelle Technik die Frage zu stellen: Wer bin ich?

Aber auch die meisten Meditations-Techniken sind eine Innenschau. Die Lösung kann nur innen gefunden werden wenn überhaupt. Du findest sie nicht in Büchern, nicht bei Vorträgen und nicht bei GuteFrage.net.. Du findest sie auch nicht in einem Ferrari, einer Harley Davidson oder in einem Supermodel.

Dabei musst Du noch nicht einmal etwas ganz konkretes im Inneren finden.  Es reicht mit einer Lupe oder einem Mikroskop ganz genau hinzuschauen (nach innen). Das bloße Betrachten alleine hat schon die Kraft alles wieder ins Lot zu bringen.


NewKemroy  12.06.2016, 17:49

PS: Die beschriebene "Blickrichtung" führt zu dem was Gott ist. Im Prinzip ist es bloß notwendig den gesamten Wahrnehmungsprozess zurückzuverfolgen bis an seinen Anfang und noch ein Tick darüber hinaus.

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Hallo MysteriousBoy,

nach meinem Verständnis wärst Du in die Kategorie "Agnostiker" einzuordnen. Da Du nicht weißt, ob Du an Gott glauben sollst oder nicht, wären die folgenden Überlegungen vielleicht ganz hilfreich.


Eigentlich machen es sich heutzutage die Menschen in der Frage nach Gott ziemlich schwer. In früherer Zeit war es im Allgemeinen nie eine Frage, ob Gott existiert oder nicht. Selbst die meisten Gelehrten glaubten an ihn. Heute ergibt sich jedoch ein ganz anderes Bild. Immer mehr Menschen zweifeln an Gott oder lehnen seine Existenz vollständig ab. Und für ein Großteil der Wissenschaftler steht außer Zweifel, dass unsere Welt auch ohne einen Schöpfer ins Dasein kommen konnte.

Was also soll man glauben?Ist man etwa rückständig oder naiv, wenn man noch an Gott glaubt? Wie kann man sich Klarheit verschaffen? Gibt es für den Glauben an Gott irgendwelche Beweise?

Hierzu ein Beispiel: Stell Dir einmal vor, der menschliche Körper wäre eine Maschine, das Werk von Ingenieuren. Man käme aus dem Staunen nicht mehr heraus und mit Sicherheit wären diese Ingenieure Kandidaten für den Nobelpreis! Wer würde nicht ihren Einfallsreichtum, ihr Können und ihre Wissen bewundern? Und wahrscheinlich würde sich jeder fragen: Wie ist es möglich, dass Menschen so etwas Kompliziertes und Hochkomplexes zustande bringen können? Wie haben sie das nur gemacht?

Wenn man nicht einmal intelligenten Wissenschaftlern wirklich zutraut, eine "Maschine Mensch" zu konstruieren und zu bauen, warum wird dann von so vielen geglaubt, dass der "Meister Zufall" so etwas mit Leichtigkeit zustande bringen konnte? Oft wird das Argument vorgebracht, es habe eben lange Zeiträume und viele "Zwischenschritte" gebraucht, damit schließlich das "Produkt Mensch" dabei herausgekommen konnte. Doch hält man einmal inne und denkt ein wenig darüber nach, dann fragt man sich, ob das, was man uns da weismachen möchte, wirklich Hand und Fuß hat.

Natürlich gibt es im naturwissenschaftlichen Bereich viele Theorien und Erklärungen, die die Entstehung des Lebens mit alle seinen Erscheinungsformen einer "natürlichen Entwicklung" zuschreiben. Dabei wird ein Schöpfer jedoch von vornherein ausgeschlossen. Doch nicht etwa, weil es erdrückende Beweise für die Evolution gäbe, sondern weil man sich ein Weltbild zurechtgelegt hat, in dem Gott keinen Platz haben darf.

Doch unser Verstand sagt uns, dass etwas, was durchdacht ist, einen Denker bedarf, was konstruiert ist, einen Konstrukteur erfordert usw. Diese Logik lässt man bei sämtlichen von Menschen entworfenen und hergestellten Dingen gelten. Doch in der Biologie weicht man von dieser Regel ab und schreibt dem "Zufall" Dinge zu, die normalerweise nur durch ein großes Maß an Intelligenz zustande kommen können.

Hierzu ein Beispiel: In den Genen ist der gesamte Bauplan eines Lebewesens festgelegt. Würde man diese hochpräzisen "Anweisungen" auf Seiten aus Papier aufschreiben, dann würden Hunderte von Seiten gefüllt werden. Wer käme wohl auf die Idee, wenn er die komplizierten Baupläne für eine Maschine oder ein Bauwerk sehen würde, diese könnten auf irgendeine Weise zufällig entstanden sein? Diese wären jedoch im Vergleich zu den "Bauplänen des Lebens" äußerst primitiv und einfach. Warum also sollte das "Einfache" einen Planer erfordern, das weitaus "Komplexere" jedoch keinen? Ist das wirklich vernünftig und logisch? Treffend sagt die Bibel dazu: "Menschen, die sich einreden: "Gott gibt es überhaupt nicht!", leben an der Wirklichkeit vorbei" (Psalm 14:1 Hoffnung für alle).

Vielleicht können Dir diese wenigen Überlegungen Dich einer Antwort auf die Frage "Gibt es einen Gott oder nicht?" etwas näher bringen.

LG Philipp

Du bist in erster Linie leichte Beute. Und zwar für Leute die dir ihren Glauben andrehen wollen. Passiert ja hier schon wieder haufenweise.

Führe dir einmal folgendes vor Augen: An welchen Gott solltest du denn glauben? Millionen von Menschen glauben an den christlichen Gott. Millionen von Menschen glauben an Allah. Millionen von Menschen glauben an Krishna. Millionen von Menschen glaubten früher an Zeus, Anubis oder Odin. An letztere zu glauben, wird heutzutage als Unfug angesehen. Dabei hätte jeder Gläubige von heute damals an sie geglaubt.

Jeder, der dir hier von seinem ach so tollen Gott erzählt, hätte dir, wäre er auf einem anderen Erdteil oder in einer anderen Zeit geboren, voller Begeisterung von einem vollkommen anderen Gott erzählt.

Anzeichen, daß irgendeiner unzähligen vom Menschen angebeteten Götter existiert, gibt es keine. Die Indizienliste, daß es sie allesamt nicht gibt, ist endlos lang. Und wird angeführt durch die Tatsache, daß man immer genau an den Gott glaubt, in dessen Glaubensgemeinschaft man hineingeboren wurde.

Der Mensch brauchte früher einen Gott, um sich die Welt zu erklären. Heute braucht man ihn dafür nicht mehr. Heute braucht man ihn, wenn man sich die Welt nicht anders erklären WILL. Wir sind eine unwichtige Spezies unter vielen auf einem unwichtigen Planeten unter vielen. Wir haben uns, wie alle anderen Arten auch, über Milliarden Jahre entwickelt und wir entwickeln uns auch weiterhin. Wir sind nicht wichtiger als die Ameise und nicht weiter entwickelt als die Schnecke. Nur wer das nicht wahrhaben will, glaubt an einen Gott.

Es lebt sich besser ohne Gott, sprich ohne Unterwerfung. Es führt zu einer vollwertigeren Lebenserfahrung, und öffnet die Tür zu einem moralisch hochwertigen Leben. Und da es allem Anschein nach nur ein Leben gibt, und es keinerlei Anzeichen dafür gibt, daß danach noch irgendwas mit uns passiert, wäre es doch wirklich schade, es mit der Huldigung imaginärer Wesen zu vergeuden.


MysteriousBoy 
Beitragsersteller
 14.06.2016, 20:58

Ich glaube an sowas wie einen Gott, aber nicht an diese uns bekannten Religionen.

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Meatwad  14.06.2016, 22:44
@MysteriousBoy

Dann gib ihm einen Namen und freu dich auf ein Leben in Saus und Braus!

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"Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt oder nicht"

Das wissen Gläubige auch nicht.

"Ich weiß nicht, ob ich an sowas glauben soll"

Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du an einen Gott glauben sollst oder nicht, dann kann man Dich nicht als agnostischen Atheisten bezeichnen. Atheisten wissen woran Sie glauben sollen und woran nicht.

Wenn Du gar nicht wissen kannst, ob ein übernatürliches Wesen (in dem Fall "Gott") existiert oder nicht existiert, Sie aber trotzdem für wahrscheinlich hältst, würde ich Dich als agnostischen Theisten bezeichnen.

Grob und kurz ausgeführt:

Ein Atheist schließt (für sich) eine Gottesexistenz aus...

Ein Agnostiker kann dies für sich weder mit Bestimmheit bejahen noch verneinen...

Du tendierst eher zu einem Agnostiker...

Gruß Fantho


Ottavio  12.06.2016, 17:03

Genau. Das Wort Agnostiker heißt 'ein Mensch ohne Erkenntnis', ein 'Unwissender', und es ist nicht nur in der Tendenz, sondern genau das richtige Fachwort.

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