Was ist gefährlicher, ein Wildschwein oder ein Wolf?
Ich verstehe die Aufregung um Wölfe nicht. Immerhin hat sich ja auch noch keiner über die Anwesenheit von Wildschweinen im Wald aufgeregt. Und die sind ja viel gefährlicher. Jüngst wurde ein Jäger von einem Wildschwein umgebracht. Wenn ein Hund durch ein Wildschwein ums Leben kommt, kräht kein Hahn danach. Passiert eben. Selbst meine Radfahrtruppe ( wir sind harmlos durch den Wald gefahren) ist mal von einem Wildschwein umgerannt worden. Ein Fahrer kam zum Sturz und konnte grad noch beiseite springen, weil sich das wütende Tier ins Fahrrad verbiss . Wir leben trotzdem jahrelang friedlich beieinander. Niemand würde auf die Idee kommen, Petitionen zu unterschreiben, dass Wildschweine aus den Wald verschwinden sollen. Und was machen wir mit den ganzen Raubvögeln und madern, die unsere Hühner reißen oder unseren Autos Schäden zu fügen. Wir machen : nichts! Ganz genau, weil diese Tiere eben zu unseren Leben gehören. Nur bei Wölfen, das schlagen die Leute Alarm. Da hat der böse Wolf ein Schaf gerissen. Upsss war ja doch ein Hund. Oh, ein Wolf hat eine Schafherde geplündert. Achja, weil der Bauer die Tiere nicht gesichert hat, obwohl die Sicherung der Schafe in Wolfsgebieten bezahlt wird. Warum hassen soviel Leute Wölfe? Ich verstehe es nicht.
18 Antworten
das wildschwein wurde ja auch angeschossen und wollte sich somit noch verteidigen
jedoch sind beide nicht zum kuscheln da.
beide können töten und verteidigen sich bis zum Tod
von daher würde ich nicht unterscheiden wollen, welches gefährlicher ist, aber man sollte beiden am besten aus dem Weg gehen
Der Unterschied ist: Wölfe gehen Dir schon freiwillig aus dem Weg. Wildschweine nicht.
wenn du in dem Gebiet eines Wolfrudels bist und für sie einen Eindringling darstellst gehen sie dir aber mit Sicherheit nicht aus dem Weg, das bekommt man nur nicht mit, aber sie sind da.
Wildschweine sind nur gefährlich, wenn du den Frischlingen zu nah kommst. Unter allen anderen Umständen gehen sie einem sogar mehr aus dem Weg als manch andere Tierarten
und Angriffe in Städten sind nur gefährlich, weil sie sich dorthin verirren und sich dort bedroht fühlen
wenn du in dem Gebiet eines Wolfrudels bist und für sie einen
Eindringling darstellst gehen sie dir aber mit Sicherheit nicht aus dem Weg,
Genau das ist der Punkt. Du als Mensch stellst keinen Eindringling dar, denn Du bist kein anderer Wolf. Wenn ein Wolf nicht gerade krank ist (Tollwut beispielsweise), wird er den Menschen meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Füchse sind übrigens auch Canide - warum hat vor denen keiner Angst? Und von denen gibt's mittlerweile viel mehr als Wölfe.
Der Wolf könnte eben Menschen töten, weil er ihn als Beute sieht. Der Gedanke ist schrecklich.
Ein Wildschwein tötet aus versehen, und zur Verteidigung.
Aber du hast recht. Letztlich existiert aktuell keine Wahrscheinlichkeit vom Wolf getötet zu werden, ich glaub selbst wenn man sich ins Wolfsgehege werfen würde, würde man nur weg gebissen werden.
Ich denke die Ammenmärchen stammen aus den Zeiten der Hungersnöte, als alles Wild und viel Vieh den Wölfen weg gegessen wurde bis sie todhungrig waren. In der Regel kombiniert mit einem Krieg und vielen tot rumliegenden Menschen. Wölfe sind ja Aasfresser. Sicher nicht schön anzusehen.
Hierzulande verbrennt man Kadaver, früher putzten die Wölfe das verendete Vieh weg und tun das zur Zufriedenheit der Menschen anderswo auf der Welt immer noch.
Hab schon Menschen böse über Wölfe ablästern hören, weil sie im Sommer in Dorfnähe nicht schell genug (erst am 2. Tag) ein totes Pferd wegputzen. Sie verlassen sich auf die Putzkolonie.
Ich denke Wildschweine sind gefährlicher. Rauschige Keiler und Bachen mit Frischlingen können sehr ungemütlich werden. Aber selbst dann müssen ein paar andere ungünstige Faktoren mit rein spielen. Denn normalerweise gehen die dem Menschen aus dem Weg. Meist kommt es zu Konflikten, wenn sie überrascht werden. Wenn man also auch als Mensch Augen und Ohren offen hält, kann man solche Begegnungen eigentlich gut vermeiden.
Und Wölfe. Naja. Rational betrachtet geht von denen so gut wie gar keine Gefahr aus. Es sind sehr scheue Tiere und sie machen keine Jagd auf Menschen. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, überhaupt welche zu Gesicht zu bekommen. Andererseits habe ich selbst kaum Erfahrungen mit Wölfen und das merke ich, wenn ich im Wolfsgebiet unterwegs bin. Unter freiem Himmel im Wald schlafen kann ich dann auf einmal nicht mehr. Zumindest nicht allein. Und das obwohl alle Fakten gegen die Angst sprechen!
Gewohnheit. Wenn man weiss man ist in einem Gebiet mit vielen Wölfen und kriegt sie doch nicht vors Gesicht, legt sich die Angst schnell.
Da gebe ich dir schon Recht, dass die ganze Diskussion sehr irrational geführt wird, aber:
Einerseits gibt es in unserer Kultur eine tief verwurzelte Angst vor dem Wolf. Das führt noch auf eine Zeit zurück als der Wolf wirklich eine Gefahr war. Denn ein hungriger Wolf im Rudel kann auch dem Menschen sehr gefährlich werden. Wildschweine sind, wenn man ihnen nicht gerade im Weg steht, nicht gefährlich und leicht zu verscheuchen.
Andererseits entstehen ja auch vielen Bauern wirtschaftliche Schäden und der Jäger fühlt sich vom Wolf gestört. Diese betreiben Lobbyarbeit und schüren auch die oben angesprochenenen irrationalen Ängste vor dem Wolf.
Wölfe sind aber keine Kuscheltiere - es sind potentiell gefährliche Raubtiere, das sollte man nicht vergessen. Ich persönlich habe aber nichts gegen sie und freue mich schon darauf wenn Wolf und Bär in unseren Gefilden wieder heimisch werden.
Wölfe sind aber keine Kuscheltiere - es sind potentiell gefährliche Raubtiere, das sollte man nicht vergessen
Genau das wird aber durch diese übertriebene Affenliebe für den Wolf gemacht - ein niedliches kleines Kuscheltier, das ja niemandem was zuleide tut, dass dieses "Kuscheltier" aber ganze Schafherden vernichtet, und vor allem auch für viele kleine Wildtiere und auch für Haustiere eine echte Gefahr ist, will keiner sehen.
Ich glaube dass diese tief verwurzelte Angst noch garnicht so alt ist, sondern erst entstand, als man anfing Wölfe auszurotten. Und nun ist er uns ein Unbekannter. Ein Fremder, den man nicht einschätzen kann. Klar macht das Angst. Aber das ist eigentlich nur Verunsicherung. Da hilft nur: kennenlernen!
Naja, aus Sagen und Märchen fällt mir spontan kein Beispiel ein, in dem der Wolf positiv dargestellt wird. Andererseits stammt der Hund, ein treuer Begleiter des Menschens seit zehntausenden von Jahren, auch vom Wolf ab..
Wildschweine. Wildschweine versuchen zwar auch eher Menschen aus dem Weg zu gehen aber sie können doch sehr gefährlich werden.
Allein in den USA sterben zb jährlich mehr Menschen durch Angriffe von wilden Schweinen die da auch noch eingeschleppt wurden als durch Haie vopn Wölfen ganz zu schweigen. Es gab in ganz Europa in den letzen 60 Jahren 9 tödliche Angriffe von Wölfen auf Menschen. 5 Tiere hatten Tollwut, 4 waren immer wieder angeüttert worden. Die Tollwut gibt es bei uns nicht mehr. Anfütternt sollte man weder Wölfe noch Wildschweine. Es gab in en letzen 60 jahren sogar noch länger im Grund nicht einen einzigen tödlichen Angriff eines gesunden eher scheuen Wolfes auf Menschen in ganz Europa. Auch in Nordamerika gibt es kein wirklich gesicherten Fälle. Manchmal haben sich Wölfe schon Menschen genähert waren aber eher neugierig nicht aggressiv
...Es gab in ganz Europa in den letzen 60 Jahren 9 tödliche Angriffe von Wölfen auf Menschen...
...Es gab in en letzen 60 jahren sogar noch länger im Grund nicht einen einzigen tödlichen Angriff eines gesunden eher scheuen Wolfes auf Menschen in ganz Europa...
Was von beiden stimmt denn nun?
Du musst genau lesen: 5 Tiere hatten Tollwut, 4 wurden angefüttert (was bei Wildtieren immer gefährlich und wider deren Natur ist). Daher gelten beide Aussagen, denn: von den 9 Wolfsangriffen waren genau 0 Tiere gesunde Wölfe.
Es stimmt nichts von beiden. Denn diese Aussage von angeblich nur 9 Toten in ganz Europa klammert Rußland bzw. die SU aus.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wolf_attacks
"von den 9 Wolfsangriffen waren genau 0 Tiere gesunde Wölfe."
Blödsinn. Welche Krankheit hatten denn die Wölfe, die sich in Spanien neben der Hühnerfarm einrichteten? Die waren nicht krank, die waren einfach nur so intelligent und lernfähig, wie Wölfe nun mal sind.
Nun die Liste bestätigt aber das gesagte.
Die meisten, vor allem die indischen und iranischen Wölfe hatten wohl Tollwut. Solche Tiere sind gefährlich, hierzulande ist sie aber ausgerottet. Gleiches gilt für alle Tiere.
Die anderen wurde aus Gründen der Verteidigung gebissen, meist in Zusammenhang mit Vieh bzw. Hunde, die wohl als Beute betrachtet werden.
Kleinkinder werden attackiert, das sieht man schon bei Hunden. Die lässt man auch nicht unbeaufsichtigt mit den kleinen, auch nicht die eigenen. Wir hatten einen Dalmatiner, die Blicke Richtung Sohn im Haushalt waren bis 7 so, dass sie nie zusammen waren bzw. der Hund immer nah bei einem Erwachsenen unter kontrolle.
Einige der Fälle haben mit dem Jagdinstinkt zu tun. Wenn man vor Wölfen davon fährt oder läuft, werden sie jagen, ev. auch genug gereizt zum töten, wenn auch unwahrscheinlich, es sei den man lässt sich waehrend der Flucht angegriffen statt sich umzudrehen und zu verteidigen.
In einigen Ländern Kirgistan gibt es so viele Wölfe (und Vieh), dass Kinder ab 9 sich verteidigen können. Ausserdem sind sie dort meist alleine. In Russland wissen sie auch mit ihnen umzugehen und sind kein echtes Problem.
Die Wölfe können sich definitiv Kleinkinder schnappen und alte Menschen. Alle anderen töten letztlich den angreifenden Wolf. Also keine attraktive Beute.
Aber auf Kleinkinder muss man eh immer aufpassen.
Schwachsinn. Überall wo steht "Predatory", ging es darum, Beute zu machen. Und wo steht "Predatory" oder "Unprovoked" gab es eben keine "Gründe der Verteidigung".
Also erzähl uns hier nichts vom Pferd!
Was die Tollwut angeht: die ist im gesamten Osteuropa noch verbreitet - einschließlich Polen. Gerade durch die riesigen Wanderbewegungen der Wölfe kann sie leicht wieder eingeschleppt werden. Was Du faselst ist also ein schwacher Trost.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wolf_attacks
Genau das wollte ich auch grad sagen.