Was ist eure Meinung zu Gottes beweisen?

10 Antworten

es gibt keine Beweise, die für einen Gott (wie er im Christentum dargestellt wird) sprechen, nur welche, die explizit dagegen sprechen.

Hallo Longbottom76,

gerade bei den ontologischen Gottesbeweisen, wo von einer Glaubensbasis abstrahiert werden wollte, scheint in Wirklichkeit nur 1 = 1 bewiesen zu sein.

Entweder steckt noch so mancher Glaube in den Voraussetzungen, das sagt man z.B. Anselm nach, oder Göttlichkeit - das Positive oder Gute - ist schon in der Voraussetzung enthalten und kann existent gezeigt werden. Das sagt man dem Beweis von Goedel nach. Damit ist entweder Gott nach wie vor noch vermutet oder gar nicht in Persona bewiesen.

Zu den Details mag ich auf die verschiedenen Publikationen verweisen, die man unter dem Begriff Gottesbeweis findet.

Besser wäre eine Modellbildung, die auf plausiblen Aussagen gründet. Das ist in der Tat möglich, aber kann nur in der Wirkung mit Menschen Göttlicheit als eine bestimmte Attitude darstellen. Hier bleiben allenfalls die plausiblen Aussagen eines Beweises schuldig - aber außerhalb jeglichem Akademischen ist die Plausibilität für das Modell hinreichend.

Ich bin einst über eine theologische Fragestellung auf diese Modellbildung - universale Liebe abstrakt - gestoßen und wende sie sehr häufig auch zu Liebesthemen wie darüber hinaus an. Im Sinne der universalen Liebe könnte Gott allenfalls als raumzeitloses Sein postuliert werden, wobei das Modell dieses konkrete Sein nicht braucht, sondern mit dem abstrakten Sein, das jeder Mensch sein kann, auskommt.

So projiziert sich Gott auf die menschliche Göttlichkeit, und das Postulat ist allenfalls ein Hilfsmittel. Göttlichkeit hat aber Goedel schon gezeigt - und genauso könnte man auch Nicht-Göttlichkeit in ihrer Existenz zeigen. Wir müssen das aber nicht zeigen, dann wir können beides beobachten, wo die universale Liebe ein beobachtbar absolutes Maß gegenüber z.B. gut, schlecht oder böse anbietet.

Wo Anselm noch Gott beweisen wollte, hatte Goedel das überhaupt nicht vor. Er wollte nur einen formalen Beweis über Aussagenlogik darstellen - und das ist ihm an Hand von Göttlichkeit gelungen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Was wäre denn für Dich ein Beweis? Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben. Ich schreibe hier immer, dass ich an Gott glaube. Ich sage nicht, dass ich Beweise habe. Hier sind einige Gründe/Argumente:

Ich glaube an Gott, ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

oder welche gottesbeweise ihr schon erfahren habt

Ich habe Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben und das Gebete erhört wurden. Dadurch habe ich Hilfe (z.B. im Alltag) erfahren.


Longbottom76 
Beitragsersteller
 19.10.2023, 16:42

Vielen Dank für ihre Antwort, sie fragten mich oben was für mich denn ein gottesbeweis wäre, darunter meine ich sowas wie: alle Kulturen haben in unterschiedlichen Zeiten ohne “Absprache” an eine höhere Macht geglaubt…, irgendwer was muss die welt erschaffen haben bzw. den urknall ausgelöst haben…

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Es gibt keine Gottesbeweise.

....und das ist nicht die Argumentation "weil es keinen Gott gibt" sondern es ist einfach das Faktum, dass die Existenz Gottes nicht beweisbar ist.


Longbottom76 
Beitragsersteller
 19.10.2023, 16:43

Ich spreche von beweisen wie dass alle Kulturen in unterschiedlichen Zeiten alle mal an eine höhere Macht geglaubt haben

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bergquelle72  19.10.2023, 20:53
@Longbottom76

Was du da anführst ist ein super Beispiel für eine Argumentation die definitiv kein Beweis ist.

Das ist allenfalls eine Rechtfertigung einer Aussage. Ein Beweis beweist etwas, d.h. ist er gültig ist die Aussage richtig und man braucht nicht mehr drüber dikutieren. Alle Gegenargumente sind dan obsolet, denn ein Beweis ist nicht widerlegbar.

Ja, in der Umgangsprache benutzt man das Wort sehr weich. In der Kriminalistik wären das allenfalls Indizien oder Hinweise.

Für deinen "Beweis" alle Kulturen hatten sowas", kann ich dir sofort eine Handvoll gegenpositionen vortragen, die genau dieses Zustand anders beründen können und somit den Beweis widerlegen.

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Kommt drauf an was man als Beweis sieht.

Es gibt gute Argumente/Gründe etwas zu glauben. Ich kann zum Beispiel nicht beweisen, dass das alles hier nicht nur ein Traum ist.

"was eure Lieblings gottesbeweise sind und/oder welche gottesbeweise ihr schon erfahren habt"

Die Logische Schlussfolgerung, das es einen Schöpfer geben muss, weil es Schöpfung gibt.

Wenn ich die Mona Lisa sehe und sage, ich sehe keinen Maler, es gibt keine beweise, also glaube ich nicht das dieses Bild je jemand gemalt hat, dann werde ich als verrückt bezeichnet.

Das liegt daran, dass es nichts gemachtes gibt ohne jemanden der es macht. Nichts was einen Anfang hatte, ohne einen Auslöser. Keine Schöpfung ohne Schöpfer. Kein Gemälde ohne Maler

Alles mit anfang hat einen Auslöser. Wenn ich einen Topf sehe, muss dieser Topf zwangsläufig einen Töpfer haben, denn nichts ensteht einfach aus dem Nichts.

Es macht also keinen Sinn, davon auszugehen, dass dieses komplexe Universum, das auf den Punkt genau abgestimmt ist, aus dem nichts, ohne Auslöser enstand.

Man fand früher die Idee, dass das Universum einen Anfang hätte zu religiös. Das war das Argument der Atheisten : Wenn das Universum unendlich ist, also keinen Anfang hat, dann braucht es auch keinen Schöpfer.

Dann kam aber die Theorie über einen Urknall.

Das Universum hat also einen Anfang. Alles was es gibt, selbst die Zeit, hatte einen Anfang.

Es ist unmöglich, das nichts einen Urknall auslöst.

Daher muss es einen Auslöser gegeben haben, der ewig, ohne Anfang, ohne Ende ist.

Dieser Auslöser wäre also zwangsläufig:

-Ewig

-sehr bis Allmächtig

- Intelligent, ohne Intelligenz kann man nicht entscheiden ein perfektes Universum auszulösen

-Außerhalb von Raum,Zeit und aller Schöpfung, unabhängig, höchstes Wesen

-Schöpfer und Ursprung von Allem

Laut Duden ist das die Definition von Gott:

(im Monotheismus, besonders im Christentum) höchstes übernatürliches Wesen, das als Schöpfer Ursache allen Geschehens in der Natur ist, das Schicksal der Menschen lenkt, Richter über ihr sittliches Verhalten und ihr Heilsbringer ist