Was ist euer Lieblingsstück von Shakespeare?

10 Antworten

Ich mag (seit meiner Schulzeit) den "Macbeth" (und die Vertonung von Verdi).
Es gibt da auch z.B.  Maria Callas in der Rolle der Lady Macbeth. Ich mag die düstere Atmosphäre (und Verdis Musik, und Shakespeares Texte).

In Schweden habe ich "King Lear" live gesehen (in schwedischer Sprache), auch das war eindrucksvoll (ehemaliges Kloster auf der Insel Gotland).   

Lady Macbeth! Wahrscheinlich ist keines von ihm blutiger. Daran liegt es allerdings (natürlich) nicht. Die Figuren sind wirklich sehr komplex in das Drama verstrickt. Ich kann mir bis Heute nicht die zahlreichen verwandtschaftlichen Verhältnise merken.

Das besondere daran: Die Verbrechen einzelner Personen bringen ein ganzes Gefüge nicht zuletzt durch Vertrauens Verlust total durcheinander ! Das Prinzip von Ursache und Wirkung. Ausserdem ist es letztendlich dann doch die Frau. Weder die Hexen, noch die Macht oder Kontrolle. Nur sie macht ihn durch ihre Gier zum Mörder, muss dafür aber auch bitter Buße tragen. Alles geht am Ende zugrunde.

Und es bleibt doch unklar, ob es alleinig die Prophezeiung als solches war, oder abzuwenden gewessn wäre. Ich denke nicht. Es war einfach das Schicksal.

Woher ich das weiß:Hobby

Jacqueline8578  21.06.2020, 01:18

Fair is foul, and foul is fair.

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Romeo und Julia ist wohl das mit bekannteste Werk von Shakespeare, allerdings als Lehrstueck fuer die heutige Zeit, wuerde ich Der Kaufmann von Venedig sehen wollen.

https://www.youtube.com/watch?v=tAh3sXxULoQ

Woher ich das weiß:Hobby

A Midsummer Night's Dream.

Er zeigt die Irrungen und Wirrungen der Liebe. Eine sehr kluge, irr-witzige Nicht-Ganz-Komödie.

An zweiter Stelle: Troilus and Cressida. Fast nie gespielt. Aber ein Anti-Kriegs-Drama vom Feinsten. Homer respektlos, brutal und sprachgewaltig in die Neuzeit geholt: Der trojanische Krieg findet immer wieder statt, wenn auch inzwischen nicht mehr um die schöne Helena.

Gruß, earnest

ich mag sie alle gerne - außer dem Stück The Tempest/ Der Sturm. Ich habe vor einigen Jahren "The Tempest" in London gesehen mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle. Gott sei Dank trugen die Schauspieler phantasievolle Kostüme und traten nicht als walisische Bergarbeiter mit schreibmaschinen auf. Aber trotzdem habe ich mich während des Stücks immer gefragt, was Shakespeare da eingenommen hatte, als er das Stück schrieb.

Ansonsten liebe ich Shakespeare, auch wenn ich es hasse, Hamlet z.b. im Kostüm eines Gewerkschaftsführers auftreten zu lassen. Ich mag es, wenn Shakespearestücke in traditioneller Kostümierung auftreten. Der olle Römer Coriolanus soll gefälligst in einer Toga herumlaufen.

Was ich an Shakespeare mag: die Stücke werden nie altmodisch. Sie haben uns immer etwas zu sagen. (Leider verleitet das dann die Regisseure, Ophelia in ein Großraumbüro zu setzen.)

Ich habe auch Coriolanus in London gesehen und Hamlet in New York. Mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle. Super.

Eine pikante Einzelheit: Hamlet (Fiennes) war ja der Sohn von Gertrude (Annis), die den Mörder seines Vaters geheiratet hatte. Ralph Fiennes hat sich damals in seine Partnerin Francesca Annis verknallt und wegen ihr seine Frau verlassen. Und das merkte man seiner Spielweise sehr an. ;-) Ein Kritiker schrieb dazu: wenn man Hamlet mit seiner Mutter Gertrude sah, konnte man sich vorstellen, wie Freud sich die Brille von der Nase genommen und die Stirn gerunzelt hätte. Der pure Ödipus.
Und das stimmte. Mein lieber Schwan....