Was ist eine Spinalanästhesie?

2 Antworten

Kann ich schwer erklären. Die hatte ich auch schon mal, ist nicht schlimm.

Aber vielleicht hilft dir die Erklärung von Wiki ja da besser weiter.

Eine  Spinalanästhesie (von  lateinisch  spinalis, zu Wirbelsäule/Rückenmark gehörig, und  Anästhesie) oder  Lumbalanästhesie (von lateinisch  lumbalis, zu Lende gehörig) ist eine rückenmarknahe Form der  Regionalanästhesie

Also du kriegst einen kleinen Stich ins Rückenmark, tut absolut nicht weh. Dadurch werden die unteren Regionen deines Körpers betäubt, je nachdem, wo es angesetzt wird.

Von Experte Jacqueline8578 bestätigt

Eine Spinalanästhesie ist ein Verfahren, bei dem die aus dem Rückenmark austretenden Nervenfasern auf einer bestimmten Höhe der Wirbelsäule mittels eines Medikaments betäubt werden, so dass die untere Körperhälfte etwa ab dem Bauchnab taub wird und man dort schmerzlos operiert werden kann. Gleichzeitig erlöschen auch die motorischen Funktionen, da diese über die gleichen Nerven vermittelt werden. Man spürt also nicht nur nichts, man kann auch die Beine nicht bewegen. Eine Spinalanästhesie hält etwa 2-4 Stunden an, je nach verwendetem Medikament.

Rein vom Gefühl ist es vergleichbar wie mit einer Betäubung beim Zahnarzt. Alles fühlt sich irgendwie wie eingeschlafen an, vielleicht kribbelt es ein bisschen, man weiß gar nicht mehr, wo die Beine im Raum gerade liegen, wenn man sie nicht sieht. Vielleicht merkt man noch ein bisschen Druck oder Berührung, aber man kann nicht mehr sagen, ob es nur ein Streicheln oder ein Schnitt mit dem Skalpell ist, es sind nur noch leichte Vibrationen. Tatsächlich ist es auch quasi nichts anderes - die Medikamente für eine Spinalanästhesie sind sehr ähnlich denen einer örtlichen Betäubung beim Zahnarzt.

Technisch gesehen klingt die Anwendung einer Spinalanästhesie sehr gruselig und diese Angst ist glaube ich der Grund, warum viele Menschen diese Betäubungsform ablehnen. In örtlicher Betäubung wird am unteren Rücken zwischen den Dornfortsätzen der Wirbelsäule eine feine Nadel eingestochen und so weit vorgeschoben, bis sie im Rückenmarkskanal angekommen ist. Dort drinnen befinden sich das Rückenmark und die darauf austretenden Nerven sowie Nervenflüssigkeit. In diese Flüssigkeit wird das Betäubungsmittel gespritzt. Es verteilt sich im unteren Bereich des Rückenmarkskanals und umspült die Nervenwurzeln, die daraufhin betäubt werden. Die Bezeichnung "Rückenmarksanästhesie" ist ein wenig irreführend, da nichts direkt ins Rückenmark gespritzt wird, sondern nur in die Nähe. Das Setzen einer Spinalanästhesie ist sicher nicht unbedingt angenehm, aber gut auszuhalten. Da der Anästhesist aber hinter dem Rücken sitzt und man nicht sieht, was da passiert, haben viele Leute sehr viel Angst vor der Anästhesie.

Medizinisch gesehen ist die Spinalanästhesie eine sehr gute Anästhesieform. Absolute Schmerz- und Bewegungsfreiheit garantieren optimale OP-Bedingungen und der Verzicht auf eine Vollnarkose mit künstlicher Beatmung kommt dem Patienten zugute. Insbesondere im höheren Lebensalter ist Narkose mit Delir oder einem Fortschreiten von Demenz möglicherweise assoziiert, so dass man Verfahren wie Spinalanästhesie den Vorzug geben sollte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung