was ist eine Entkonfessionalisierung?

5 Antworten

Ein Beispiel: Wenn in einem Land Schulen entkonfessionalisiert werden, bedeutet das, daß die Konfessionen nicht mehr die Schulträger sind, die Schulen z.B. nicht mehr evangelische oder katholische Schulen sind. Der konfessionelle Einfluß wird also zurückgedrängt.

Für die von Dir angesprochene Zeit könnte es, neben der allgemeinen Tendenz (Zurückdrängen, siehe oben), darum gehen, daß der Landesherr nicht mehr bestimmen konnte, welcher Religion die "Landeskinder" angehören sollten.

Du solltest übrigens bei solchen Fragen den Zusammenhang IMMER mitliefern.

Gruß, earnest

Es geht um Konfessionen, also verschiedene Richtungen ("Bekenntnisse") eines 8meist: des christlichen) Glaubens.

Grundsätzlich kann das Wort je nach Zusammenhang Verschiedenes bedeuten, z.B. das die konfessionalen Unterschiede zu Gunsten eines allgemeinen (nicht konfessionell festgelegten) Christentums zurückgedrängt werden. Dies war z.B. eine der Wirkungen des 30-jährigen Krieges, der ja die Erkenntnis brachte, dass es falsch ist, wegen unterschiedlicher Konfessionen Kriege zu führen.

Aber dass das an der Stelle, die du gelesen hast, so gemeint war, kann dir hier niemand sagen. Vielleicht hat jemand eine bessere Vermutung - aber 100%-ig sicher ist da nichts.

Wenn du den Zusammenhang näher erläuterst, in dem das Wort auftauchte, kannst du vermutlich mehr erfahren.

Unter Entchristlichung (oder Dechristianisierung etc.) versteht man die Verdrängung des Christentums aus gesellschaftlichen Bereichen, in denen es bislang eine selbstverständliche Grundlage gebildet hat.

Dabei kann es um eine Verweltlichung und Säkularisierung gehen, aber auch um eine Ersetzung durch nicht-christliche Weltanschauungen und Religionen. Im Unterschied zu anderen Begriffen ist Entchristlichung ein politisches Programm.

Entkonfessionalisierung ist zwar allgemein die Verdrängung der Religionen in der Welt; wird aber stark auf das „Christliche Abendland“ bezogen.

Mit dem Verlust der Macht der Kirche – sicher seit Spaltung in katholisch und evangelisch beginnend – geht diese Entwicklung einher (mache bedauern dies – andere fordern dies).

Mit der französischen Revolution und der Hitlerzeit wurde jeweils dieser Prozess nochmals jeweils beschleunigt und findet in der "pluralistischen Gesellschaft " weitere Höhepunkte oder sogar seinen Abschluss (wenn das Christentum allen Einfluss verloren hat).

(dies kann bei Wikipedia nachgelesen werden und noch eine Quelle als Beispiel unten; mehr Hinweise erlaubt „gf“ nicht als Quelle im Internet)

http://www.konrad-adenauer.de/index.php?msg=10784

http://de.wikipedia.org/wiki/Konfessionalisierung Schau mal hier rein. Es geht um die Verfestigung von konfessionellen Strukturen, die dazu beigetragen hat, den Staat zu prägen. Entkonfessionalisierung wäre demnach eine Rücknahme dieser verschiedenen Prozesse, Hand in Hand gehend mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Gesellschaft und den Einzelnen. Schade, daß Du den Zusammenhang nicht gebracht hast, wie earnest geschrieben hat. Dann hättest Du vielleicht eine genauere Antwort auf Deine Frage bekommen können. Gruß, q.

Konfession ist die Mitgliedschaft in einer Religion.

Entkonfessionalisierung würde ich daher als Austritt aus der Kirche interpretieren.


helmutwk  16.06.2012, 17:12

Diese Antwort ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch ;)

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