Was ist die Fokolar-Bewegung? Sekte?
24 Antworten
Ich war als Kind selbst Mitglied dieser Sekte und leide noch heute darunter. Ich wurde streng katholisch erzogen und meine Eltern sind über Verwandte auf GEN3 (Begriff für die Kindergruppen) gestoßen. Da ich ein eher schwieriges Kind war und eigentlich schon von klein an mit den Dingen der katholischen Kirche nichts anzufangen wusste, wurde ich von meinen Eltern mit gutem Gewissen in diese Gemeinschaft geschickt. Ich war 3 mal in Rom, war in Florenz, Trient, Linz, Lienz, ... und in allen diesen Aufenthaltsorten ging es nur um eines. Die Gehirnwäsche. Ich kann mich noch gut an einen Vorfall in ihrem Zentrum in Rom erinnern. Vor dem Gebäude war eine große Rasenfläche, seitlich von Bäumen umringt, die Kinder aus allen Herren Ländern waren am spielen oder wurden vom GEN3 Fernsehen interviewt und gefilmt. Alle schienen glücklich und zufrieden mit sich und der Welt. Auf einmal sahen wir einen kleinen Tumult von Jungs die beim Fussballspielen waren. Ein Italiener forderte lautstark den Ball von einem anderen und dabei kam es zu einem kleinen Handgemenge. Das konnte die älteren Aufsichtspersonen die immer zugegen waren natürlich nicht zulassen und gingen sofort zwischen die beiden Streitenden. Sowas durfte auf diesem "heiligen" Platz nicht passieren, die vorgegauckelte heile Welt durfte keine Risse erfahren, wenigsten nicht an der Oberfläche. Jeden Tag waren wir mindestens 2 mal für 2 Stunden in dem großen Hörsaal, der sich nach oben hin erweiterte. Hunderte Kinder aus allen Herren Ländern wurden dort für die Fokolare getrimmt. Ich setzte also meine Kopfhörer für die Übersetzung auf und das erste was ich zu hören bekam war der Vorfall von dem kleinen Italiener. Es wurde gesagt, dass sie ihn nach Hause geschickt haben. Solche Sachen dürften in dieser Gemeinschaft nicht passieren, wir müssten uns lieben und nicht gegenseitig anschreien oder gar verletzten. Es wurde uns nicht direkt gesagt, dass uns dasselbe passieren würde wenn wir gleichfalls handeln, aber über das Hintertürchen hatte diese Aussage ihre Wirkung bei uns nicht verfehlt. Immerhin waren wir zwischen 10 und 14 Jahren. Kinder die unter lautern Fremden waren und einfach mitmachen mussten, ob nun gewollt oder nicht. Ich fühlte mich auf einmal als sehr schlechter Mensch, denn ich konnte sehr gut mit dem kleinen Italiener mitfühlen. Auch ich war ein sehr emotionaler Bursch, besonders in sportlichen Dingen, konnte also sehr gut mitfühlen mit dem bedauernswerten Italiener. Denn das hätte auch genauso mir passieren können. Also versuchte ich von nun an alles mir mögliche um dem Fokolare zu gefallen. Es ist unmöglich nur gut zu sein, das übersteigt die menschliche Kraft, aber unter dem Dogma dieser Sekte versucht man alles dies zu erreichen. Man verliert immer mehr an Kraft und scheint zu zerbrechen und treibt somit immer mehr in Richtung Roboterwesen, ein Mensch ohne Individualität, ohne eigene Bedürfnisse, sondern nur noch ein Mittel zum Zweck in dieser unsäglichen Gemeinschaft. Ich habe am nächsten Tag noch einige Zeit versucht den Italiener zu finden, aber leider war er nicht mehr da. Ich fühlte mich wie in einem Gefängnis und zutiefst verletzt ob der vergangenen Ereignisse. Noch Jahre danach war mir nicht bewusst, dass dieser Vorfall einfach nur überbewertet wurde, denn solche kleinen Dinge gehören zum Mensch wie der Daumen, aber um uns gefügig zu machen wurde dieses Gerangel um den Ball so imens hochgespielt. Das passierte das erste mal wie ich in Rom war, weiter male sollten folgen und mich noch mehr in die Verunsicherung führen. Eines noch um euch die Manipulation der Sekte vor Augen zu führen. Vor dem Zentrum in Rom war ein Brunnen aus dem Mineralwasser sprudelte. Aber nicht stilles Wasser sondern mit Kohlensäure versetzt. Dieser wurde uns als heiliger Brunnen verkauft, einzigartig in der Welt. Beim Essen rannte ich immer hinaus um dieses heilige Wasser zu holen ...
bin seitens meiner Eltern - sozusagen - in die Fokolar-Bewegung hinein geboren worden. Ich hatte ihre Weltanschauung bereits als zehnjähriges Kind aufs Butterbrot bekommen und hatte es bis ins Mark hinein aufgenommen und gelebt.
Es ist ja nicht entscheidend, ob formell diese Bewegung eine Sekte ist. Durch Gehirnwäsche, Manipulation - zur Entfremdung hin meines Eigenen - wirkte die Bewegung bis in die tiefsten Bereiche meines Inneren hinein, mit allen sektiererischen Merkmalen und Auswikungen. Und da gab es sehr viele solche Opfer. Ich bin heute 52 Jahre alt. Im Alter von 21 Jahren brach ich psychisch völlig zusammen, kam in die Psychiatrie, wieder und wieder. Ich spreche meiner damaligen Erkrankung daneben auch eine körperliche Achse zu. Es ist halt oft beides. Also, das ging über zehn Jahre. Ein langer Weg begann, mich zu befreien. Schöne Worte und Ideen: Liebe, Einheit, Brüderlichkeit, Ökumene, Dialog zwischen den Religionen und - sich schönschmückend - gar mit Atheisten... Na, das kann dann ja keine Sekte sein, glaubt man trüglich, und der katholischen Kirche gehört sie an, dann ja auch nicht, meint man. Je tiefer man sich hineinbegibt in diese Bewegung, (also nicht nur freundschaftlich symatisierend), um so sektiererischer entfaltet sich die Wirkung. Mag sein, dass sich viele Midglieder auch schadlos hielten, doch das sind die umfassend Kranken, gemäß dem, wie es Erich Fromm einmal formulierte: "Die Normalen sind die Kränksten. Und die Kranken sind die Gesündesten, weil sie noch etwas in sich tragen, dass auf die Entfremdung reagiert. Glücklich der, der ein Symptom trägt." (www.youtube.com/watch?v=u-OMirm9QfQ)
Dieses kranke "Heil", tragen die Fokolare in die Welt, als Lösung für alle Probleme. Sie mischen sich ein in alle Gesellschaftsbereiche. Ich kenne viele Fokolare bis zum heutigen Tag, weil meine Familie bis heute involviert ist. Sie leben weiterhin in Ihren Denkmustern. Würden sie von sich sagen, sie hätten sich weiterentwickelt, ja, gewiss. Jedoch inhalb ihrer Denkmuster. Es gibt auch viele sehr gute Charaktäre unter ihnen. Sie sind wirklich sehr liebenswürdige und angenehme Menschen. Und gerade dann, tut es einem besonders leid für sie. Ich will diesen Menschen persönlich nichts Schlechtes.Dahinter steckt je ein persönliches Schicksal und ich persönlich trenne den Menschen von seinem Weg, den er geht. Sie sind ihren menschlichen Probleme halt so begegnet, dass sie sich einverleiben ließen und in diese katholische Sekte flüchtenen. Aber leider manipulieren sie dann wiederum viele andere und versuchen sie zu gewinnen. Und dagegen, und nur dagegen, möchte ich mich mit meinem Betrag hier auflehnen. Weil sie des einzelnen ganz eigenen Lebenstrieben und den Durst nach sich selbst und ihrer Indididualisierung ersticken bei jungen Menschen. Noch schlimmer: ihre eigene Wahrnehmung wird untergraben.
Die Fokolare sind sehr geschickt und bringen ihre entfremdete Wahrnehmung der Welt in anerkanntesten Sätzen unter, etwa wie: `Wir leben die Menschenrechte´.
Letztendlich ist die Kirche und ihre hauseigenen Sekten, aber nicht zweierlei. Diese, ihre Sekten, wie die Fokolar-Bewegung, konzentrieren Kirchenwahrheiten und machen dem erleben nach, (konsepuent es umsetzend) erst erfahrbar, welche fatale Wikung die katholesche Testamentauslegung hat, machen ihre Heillosigkeit erst sichtbar. Denn die Entfremdung, liegt ja in der Kirche selbst verankert, allein bereits dadurch, dass sie zur Nachfolge Jesu aufruft. Um es übertragend zu sagen, passt hier ein Gedanke von Wolfang Job.
Es gibt keinen einzigen Menschen in den bevölkerten Städten und Einkaufs-Straßen, der Mode trägt. Einzig der Tendsetter, einzig er, trägt Mode. Und niemand steht dem Trendsetter ferner, als jene, die ihn nachahmen. Und niemand folgt ihm weniger. Um das noch direkter auf Religon zu übertragen, ist ein Satz von Friedrich Schleiermacher hilfreich.
"Nicht der hat Religion, der an die heilige Schrift glaubt, sondern der, der keiner bedarf und eine machen könnte."
So, und hier noch der Auszug aus www.infosekta.ch über die Sektenmerkmale:
Das Phänomen der "Verehrung" einer Führungsperson findet man übrigens in allen religiösen Gruppierungen. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass es Menschen gibt, die eine starke Persönlichkeit in ihrem Leben benötigen und es gibt Menschen, die sind bereits in sich selbst stark genug, als dass sie einen Guru benötigen.
Ausschlaggebend ist nicht die Etikettierung als «Sekte», sondern die differenzierte Beurteilung einer Gruppe anhand ihrer Merkmale und deren Auswirkungen auf der persönlichen, familiären, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebene. Die folgenden Kriterien liefern eine Grundlage zur Einschätzung der Kritikwürdigkeit und Gefährlichkeit einer Gruppe. Dabei ist sorgfältig abzuwägen, ob eine Mehrzahl der Punkte in relevantem Masse zutrifft:
Struktur der Organisation: Gruppe mit straff hierarchischer und doktrinärer Struktur
Autoritäre Führung: Führergestalt mit prophetischen oder guruhafter Ansprüchen
Offenheit der Gruppe: Isolation und starke Abgrenzung der Gruppe nach aussen
Leistungen für die Gruppe: überteuerte Kursangebote oder Kosten für Lehrmaterial, Fronarbeit
Welt- und Menschenbild: Einteilung der Welt in Gut und Böse, Schwarz-Weiss-Denken
Absolutheitsanspruch: ausschliessender Glaube an die absolute Wahrheit des eigenen Systems, der eigenen Lehre, des eigenen Weges, der eigenen Methoden
Erlösungs- oder Heilsversprechen: «Universalrezepte» für sämtliche Probleme sowie irreale Machbarkeitsvorstellungen
Elitebewusstsein: Die Mitglieder der Gruppe verstehen sich als auserwählt, als spirituell weiterentwickelte Elite der Menschheit, als „Speerspitze“ des Wissens.
Endzeiterwartung: Gruppe erwartet Endzeit, Weltuntergang
Informationspolitik nach Aussen: keine offene Informationspolitik, irreführende Propaganda
Informationspolitik nach Innen: Selektion von Information bis hin zu bewusster Desinformation innerhalb der Gruppe
Umgang mit Kritik: Kritikverbot innerhalb der Gruppe; Bekämpfung von KritikerInnen ausserhalb
Milieukontrolle: Kontrolle und Überwachung aller Lebensbereiche
Rücksichtlose Methoden: getarnte oder irreführende Anwerbung, Indoktrination, Einsatz von bewusstseinsverändernden Methoden
Gedanken- und Gefühlskontrolle: durch Erzeugung eines schlechten Gewissens und von Angst wird das Mitglied manipuliert; durch exzessives Praktizieren von Entspannungstechniken und Meditation werden Gedanken und Gefühle kontrollierbar und manchmal sogar ein “innerer Führer” eingeführt, der das eigene Gewissen ersetzt
Hallo Solle 12. Danke für das Video. Ich fühlte mich gerade wieder 35 Jahre zurückversetzt. Genau so wie in dem Video beschrieben läuft es ab. Man wird zu einer Marionette gemacht, die genau das tut was die Obrigkeit will. Radikale Mechanismen wie bei den Islamisten oder anderer Gruppierungen. Nicht die Individualität wird gefördert, sondern der Rückzug in Allgemeinwerte der Sekte, die wie ich selbst erlebt habe, nicht immer der Allgemeinheit im eigentlichen Sinne förderlich sind. Durch das ständige Beten und das an der Oberfläche immer "Gute" gefühlte, verlässt man die eigenen Werte und wird immer mehr zu einer manipulierbaren Persönlichkeit. Alle laufen im Gleichstrom sozusagen. Und verteidigen das Ganze natürlich fehement. Doch immer gut zu sein und nicht ab und zu seinen Agressionen freien Lauf lassen zu können, treibt einen Menschen in einen Perfektionismus der leicht zum Abgrund werden kann. Ich hatte meinen Nervenzusammenbruch, heute nennt man das Burn Out. Und daran nagt man lange. Speziell wenn man schon als Kind in diese Sekte kommt ist die Gehirnwäsche tiefgreifender als bei schon Erwachsenen, denn die Prägung ist als Heranwachsender um vieles größer. Ich für meinen Teil habe abgeschlossen mit der Kirche, übrigens jeglicher Art. Bin nun gläubiger Atheist!! ;-)
naja, wer sich nicht dagegen wehrt, dass Staat und Wirtschaft zu Religions-Kirchen-artigen Konglomeraten verkommen, darf sich nicht wundern wenn die Marionettierung nirgens mehr halt macht ...
apropos Atheist: http://atheistische-religionsgesellschaft.at (keine Mitgliedsbeiträge oder Kündigungsfristen, soviel ich gesehen habe)
Die Fokolarbewegung ist nach meiner Erfahrung und auch der von zwei Bekannten eindeutig eine Sekte. Man kann dies leider nur nicht oder sehr schwer beweisen. So bin ich durch die beiläufige Bemerkung eines katholischen Pfarrers, "er gehöre zur Fokolarbewegung", vor einigen Jahren auf diese Beweung neugierig geworden. Neben persönlichen Angriffen auf meine Persönlichkeit, erlebten Formen von Gehirnwäsche inklusive Ausfragen und Nachspionieren auf einer Veranstaltung etc., gab mir der Pfarrer später sogar eindeutig zu verstehen, "er fände es wirklich wunderbar, daß man in dieser Bewegung auf eine Frau mehr hört, als auf einen Papst". Genau so ist es auch. Im Nachhinein habe ich aber mit Entsetzen festgestellt, daß ich in anderen Fragen von diesem Pfarrer der katholischen Kirche ganz offen, direkt und ungeniert belogen worden bin. Zum Beispiel "ginge am Monatsende das Geld, was auf seinem Konto dann noch übrig wäre, selbstverständlich an die Dritte Welt, die Bedürfnisse würden aber natürlich befriedigt." Er hätte mir auch die Wahrheit sagen können, daß er nämlich bereits am Monatsanfang sein gesamtes Geld der Sektenkasse zur Verfügung stellen muß. Italienisch hat er angeblich "nur deshalb gelernt, um die Bücher von Chiara Lubich besser lesen und verstehen zu können." Statt dessen hätte er wahrheitsgemäß sagen müssen, er habe es schon im Vorfeld lernen müssen, um an der zweijährigen Sekteneinführung in Italien teilnehmen zu können. Seinen Worten nach hat er seine Eltern bis zu ihrem Tod an jedem Sonntag besucht und diese seien damals sogar mitgefahren, als er mit dem Priesterseminar nach Rom gereist ist. Ich kann es wie gesagt leider nicht beweisen, aber ich glaube diesen Leuten aus gutem Grund rein gar nichts mehr, weder die Authentizität sogenannter Erfahrungsbereichte, noch die Gründungsgeschichte a´la Wort des Lebnes oder sonst irgendetwas. Dieser Pfarrer hat sich übrigens bei der Caritas Beratungshilfe holen müssen, weil er bereits so fix und fertig und ausgebrannt war. Die haben ihn dann erst einmal ins Theater geschickt, was er neben Spaziergängen um 5.00-6.00 Uhr morgens um den Block auch zähneknirschend befolgte. Zwei weitere schwere Krankheitsfälle wurden mir später sogar noch bestätigt, z.B. den einer "Fokolarin" von einer ehemaligen Mitbewohnerin. Die betreffende Frau hatte mir gegenüber jedes Problem wutentbrannt geleugnet, als ich im WDL-Kreis meinte, sie wolle es wohl möglichst jedem recht machen. Aber genau das war unter anderem ihr Problem. Wer einmal lügt, dem glaube man nicht, selbst wenn er zur Abwechslung auch einmal die Wahrheit spricht!