Was ist der Unterschied zwischen Zahnriemen und Keilriemen?

9 Antworten

Ohne Keilriemen - also ohne angetriebene Wasserpumpe, läuft der Motor, bis er überhitzt. Oder bis die BAtterie leer ist, weil auch die Lichtmaschine i.d.R. damit angetriebe wird.

Der Zahnriemen synchronisiert die ventile passend zu den Kolbenbewegungen. Ohne Zahnriemen - oder in m,anchen Autos Steuerkette - läuft der Motor nicht, und kann deskalb auch nicht die Räder antreiben. Und wenn er während der FAhrt reisst, ist die Chance für einen kapitalen Motorschaden sehr hoch. Es gibt wenige Autos, die das überstehen können.

Manche Motorräder haben als verbindungselement zum Hinterrad einen Zahnriemen statt Kardan- oder Kettenantrieb. Und wenn dieser gerissen ist, gehts ebenso nicht mehr vorwärts.



checkpointarea  03.03.2017, 16:58

Motoren mit Zahnriemen treiben ihre Wasserpumpe meist mit dem Zahnriemen an, bei einem Riss des Keilriemens überhitzt also hier nichts. 

0

Ein Zahnriemen erlaubt eine formschlüssige Verbindung (aufgrund des Zackenprofils), ein Keilriemen hingegen nur eine kraftschlüssige. Deswegen nimmt man Zahnriemen dann her, wenn es größere Kräfte zu übertragen gibt und wenn eine synchrone Bewegung der anzutreibenden Bauteile erwünscht ist, letzterer Punkt muss aber nicht zwingend gegeben sein, um einen Zahnriemen zu wählen, z.B. beim Antriebsrad vom Motorrad, das wird auch manchmal per Zahnriemen angetrieben. Zahnriemen ersetzen Steuerketten und andersherum, Keilriemen hingegen sind in den allermeisten Fällen bei Pkw - Motoren zusätzlich vorhanden. Mit Zahnriemen oder Steuerketten werden beim Pkw - Motor Bauteile wie Nockenwellen (Motorsteuerung), Kühlmittelpumpen (Motorkühlung), Kraftstoffpumpen (Motorkraftstoffversorgung) und Ölpumpen (Motorschmierung) angetrieben, während sich Keilriemen eher um Generatoren (Stromerzeugung), Kompressoren (z.B. für die Innenraumklimatisierung) und Hydraulikpumpen (z.B. für die Lenkunterstützung) kümmern, auch per Keilriemen angetriebene Kühlmittelpumpen gibt es. 

der Keilriemen ist ein, wie der name schon sagt keilförmiger riemen, der in einer konischen Scheibe läuft. durch die Spannung des riemens drücen sich die flanken an die Seitenwände der Riemenscheiben. so kann die kraft übertragen weden.

der Zahnriemen hat quer zur Laufrichtung verlaufende Zähne, die in eine entsprechende Verzahnung auf den riemenscheiben greifen. so ist ein verrutschen auf den riemenscheiben nur unter extrem ungünstigen bedingungen möglich z.B. bei mangelnder Riemenspannung.

im PKW Bereich wird der zahnriemen gerne verwandt, um die Nockenwelle, die den ventilhub steuert anzutreiben. da die Position der Nockenwelle stets genau zur Position der Kurbelwelle passen muss, um zu vermieden, dass die geöffneten ventile auf den nach oben schießenden kolben prallen.

lg, Anna


ColsColsCols  27.09.2018, 21:53

gut erklärt danke

1
Peppie85  28.09.2018, 07:12
@ColsColsCols

ich habe meinen beitrag gerade npch mal gelesen und sehe, dass ich vielleicht noch den keilrippenriemen (mutlbelt) vergessen habe zu erklären.

im wesentlichen ist der ja auch nichts anderes, als ein keilriemen, oder besser gesagt, mehrere keilriemen, die auf einem breiten band befestigt sind..

lg, Anna

danke noch mal

0

Keilriemen oder Zahnriemen werden nicht nach ihrer Funktion, sondern ihrem Aussehen unterschieden. Der keilriemen ist, im Querschnitt betrachtet, keilförmig, der Zahnriemen dagegen weist Zähne auf und ermöglicht damit im Gegensatz zum Keilriemen eine formschlüssige Kraftübertragung.

Mit diesem wichtigen Unterschied ermöglicht es der Zahnriemen, Drehbewegungen exakt zu übertragen, was unersetzlich ist für den Antrieb der Nockenwellen zur Ventilsteuerung über die Drehbewegung der kurbelwelle. Dort ist es entscheidend, dass sich die Nockenwellen bei einer definierten Kurbelwellenstellung auch an einer eigenen definierten Stellung befinden. Mit einem Keilriemen ist das nicht machbar.

Der Keilriemen treibt daher Aggregate an, die nicht auf eine genaue Kopplung angewiesen sind, wie zb. die Lichtmaschine, Servopumpe, Klimakompressor etc., der Zahnriemen hingegen die Nockenwelle und zusätzlich noch die Wasserpumpe.

Fahren ohne Keilriemen ist begrenzt möglich, Alle Aggregate, die daran hängen, funktionieren danach logischerweise nicht mehr, der Motor aber läuft, bis der nicht mehr von der Lichtmaschine geladene Akku keine Zündung mehr ermöglicht.

Ohne Zahnriemen aber funktioniert die Ventilsteuerung nicht und der Motor startet gar nicht erst bzw. wenn der Zahnriemen im laufenden Betrieb reißt und der motor kein Freiläufer ist, zerstören die Ventile und Kolben sich gegenseitig.

Der Keilriemen treibt die Lichtmaschine und die Wasserpumpe an. Der Zahnriemen synchronisiert die Zündvorgänge im Motor, also dass das Zusammenspiel von Nockenwelle, Kolben, Zündzeitpunkt und Ventilöffnungen stimmt. 

Statt eines Gummi-Zahnriemens (der ca. alle 80.000 bis 100.000km erneuert werden sollte) ist in vielen Autos eine Steuerkette verbaut. Diese braucht nicht gewechselt zu werden.