Was ist der Unterschied zwischen freier Tonalität und Atonalität?

3 Antworten

"Freitonal" wird gelegentlich eine (meist avantgardistische) Musik genannt, die weder atonal noch tonal ist, sondern wo in klanglicher Hinsicht wirklich alles völlig "egal" ist und regelrecht unorganisiert erscheint, so dass manche Klänge konsonant, andere dissonant und wieder andere völlig geräuschhaft sind bzw. sein können.

"Freie Tonalität", etwa für eine nicht im Sinne der einfachen Funktionsharmonik tonikal geordnete, weitgehend konsonante oder nur mild dissonante Musik ist nicht geläufig.

"Freie Atonalität" ist hingegen eine nichttonale, meist dissonante Musik, die keinem ausdrücklichen Ordnungssystem wie z.B. der Zwölftonregel ausdrücklich folgt. "Freie Atonalität" ist bei einigen Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts eine eigene Schaffensperiode, so z.B. bei Arnold Schönberg und Anton Webern. Manchmal wird diese Schaffensphase auch allgemein musikgeschichtlich auf die Zeit etwa zwischen 1909 bis 1923 pauschal übertragen. Aus diesem Grund assoziiert man mit "Freie Atonalität" eher eine kurze musikgeschichtliche Phase, die zwischen der Aufhebung der Tonalität und der Veröffentlichung der Zwölftonlehre als neuem Ordnungsprinzip in der Atonalität in der ersten Hälfte des 20. Jh. liegt. Seltener wird dieser Begriff auch auf das Schaffen anderer und neuerer Komponisten übertragen.

Bei der freien Tonalität sind noch zeitweise verschiedene Tonalitäten zu erkennen.

Bei strenger Atonalität sollte laut Definition keine Tonalität mehr hörbar sein.