Gute Erklärung für Tonalität und Atonalität? Bitte hilfe

3 Antworten

Dass sich diese frage googeln lässt ist zwar wahr, aber ebenso wahr ist auch, dass man auf ziemlich viele verschiedene aussagen trifft. Daher durchaus berechtigt die frage.

Es geht um ein prinzip: bei (allgemein!) "tonaler" musik bilden die töne der entsprechenden tonauswahl ein (zunächst nicht genau bestimntes!) Netz von beziehungen in dessen mittelpunkt ein bestimmter ton steht, der zentralton.

Es geht also primär um tonbeziehungen! Was sich dann harmonisch daraus ergibt ist nachrangig!!

Eine dieser möglichkeiten ist pentatonik, eine andere modalität (kirchentonarten), wieder eine die dur-moll-tonalität, und auch freitonale konstellationen wurden vielfach erprobt (s. debussy, bartok, hindemith, strawinsky, schostakowitsch ...). Auch eine vielzahl von jazz-stücken geht so weite und freie tonale wege dass sie nur noch als freitonal bezeichnet werden können.

Dass tonale zentren in musikstücken auch mal wechseln können berührt dieses prinzip nicht...

Atonal ist musik die genau solche tonbeziehungen vermeidet, d.h. es wird durch bestimmte regeln und mechanismen vermieden dass sich einer der töne als "der wichtigste" positionieren kann.

Atonalität ist die Negierung der Tonalität (logisch, oder?), also eine Absage an / Ablehnung des wohlklingenden Dreiklangs und dseiner geordneten funktionelllen Stelllung ind er Tonalität. Sprich: Tonalität hört sich im menschlichen Ohr wohlklingend an, Atonalität nicht. Atonalität begannt mit Ganzton-Quarten, Doppelklang-Harmonik und der Polytonalität (diese Begriffe findest du aber bei Google!) und die "totale" Atonalität entstand quasi durch die Zwöltontwchnik oder auch Dodekakophonie genannt. Das ist nicht so ganz leicht zu erklären. Vielleicht hättest du iim Musikunterricht aufpassen und IMMER sofort nachfragen sollen.


PurpurSound  18.04.2016, 10:33

Es geht zunächst nicht um harmonische aspekte -das ist nachgeordnet- sondern um tonbeziehungen!

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Tonalität = Das Musikstück hat ein tonales Zentrum, das heißt eine "Grundtonart", eine Tonika. Alle anderen Akkorde werden mit dieser Grundtonart in Beziehung gesehen. Begriffe wie "Subdominante", "Dominante", "Subdominantenparallele" drücken solche Beziehungen aus. Wenn man z.B. einen Akkord als "Subdominante" bezeichnet, drückt man damit aus, dass der Akkord genau in dieser Beziehung zur Grundtonart steht: Der Grundton des Akkords (der als Subdominante bezeichnet wird) ist eine Quarte über dem Grundton der Tonika.

Atonalität bedeutet jetzt: Es gibt keine Tonika, kein tonales Zentrum (damit würden Begriffe wie "Subdominante" usw. auch keinen Sinn mehr machen).

Wenn man sagt: "Das Stück ist in C-Dur", dann drückt man damit schon aus, dass das Stück ein tonales Zentrum hat (nämlich eben C-Dur). Die Frage "in welcher Tonart ist das Stück?" macht hingegen bei atonalen Stücken keinen Sinn.