Was ist der Unterschied zwischen einer Staats und Kulturnation?

2 Antworten

Ich finde, da braucht man noch nicht mal zu googeln, das ergibt sich aus den beiden Wörtern und man kann es ganz einfach am deutschen Beispiel klar machen. Bevor Deutschland 1871 als Staat überhaupt gegründet wurde, war es bereits eine Kulturnation - gleiche Sprache, von Dialekten mal abgesehen, Kultur, wie z.B. Literatur - berühmte Schriftsteller wie Goethe wurden nicht nur in Weimar, sondern auch in München, Köln und Hamburg gelesen - die aus vielen winzigen Staaten bestand. Eine Kulturnation kann also über Staatsgrenzen hinaus gehen. Im deutschen Fall entwickelte sich aus dieser Kulturnation ein Nationalgefühl und später dann durch politische Umstände wie Napoleons Rheinbund und später Bismarcks Reichseinigung dann erst der gemeinsame Staat, wobei man wohl sagen kann, es blieben Länder, die ebenfalls zur Kulturnation gehörten, wie zum Beispiel Österreich, draußen. Österreich-Ungarn war ein eigener Staat, aber weniger eine Kulturnation sondern ein Vielvölkerstaat. Die Ungarn - und viele weitere dazugehörige Länder - hatten mit den Österreichern weder Sprache noch Kultur gemeinsam.

Dann gibt es Kulturnationen, auch heute noch, die keinen eigenen Staat haben, wie zum Beispiel die Katalanen und Basken in Spanien und man kann sich drüber streiten, ob die Kurden, die ja auch keinen eigenen Staat haben, sondern über mehrere angrenzenden Staaten verteilt sind, in diesem Fall Türkei, Iran, Iraq, Syrien etc., nicht auch eine Kulturnation sind.

eine Gemeinschaft von Menschen , die sich durch Sprache, Traditionen, Kultur und Religion miteinander verbunden fühlen, also durch Zugehörigkeit zu einer Kultur und nicht durch Abstammung. Staatsanation: Gemeinschaft von Menschen, die in einem Staat, einem politischen Wesen, leben.