Was ist der Unterschied zwischen einer sozialen Phobie und Schüchternheit?

5 Antworten

Introvertiert sein ist eine Charaktereigenschaft. Schüchternheit ist die Angst vor Kritik und eine Sozial Phobie ist die Steigerung davon, wrnn man sie nicht mehr überwinden kann und die psychische Belastung zu groß wird, weswrgen es keine genaue Grenze zwischen Schüchternheit und Sozial Phobie gibt.

Ich weiß es nicht, aber ich würde schätzen, dass eine soziale Phobie eine Angst vor Menschen bzw vielen Menschen ist -> man will eigentlich keine Menschen neu kennenlernen.

Schüchtern ist man eher, wenn man einfach nicht so extrovertiert ist. Vielleicht würde man ja gerne neue Menschen kennenlernen, fühlt sich aber zu unsicher andere anzusprechen.

Das eine ist ein Wesenszug das andere eine psychische, und je nach Ausprägung, behandlungsbedürftige Erkrankung.


Cary2002  17.09.2020, 17:09

Falsch. Introvertiert sein ist ein Wesenszug, Schüchternheit ist es wrnn man Angst vor der Meihnung anderer hat und eine Sozialphobie ist die Steigerung von der Schüchternheit, wenn man also eine richtige Panik bekommt und die Schüchternheit nicht mehr überwinden kann

Ostsee1982  17.09.2020, 20:47
@Cary2002

Was ist denn falsch? Wo steht Schüchternheit im ICD im Gegensatz zur Sozialphobie?

Cary2002  25.09.2020, 20:40
@Ostsee1982

Schüchternheit ist keine Angstszörung, aber schon Angst vor der Meihnung anderer Personen, aber Sozialphobie ist es erst, wenn man wirklich panische Angst davor hat und einen großteil seines Lebens dabach ausrichtet und Schüchternheit kann zu einer sozialen Phobie werden, wenn die Ängste stärker werden.

Nicht nur die Stärke der Ängste ist entscheident, sondern auch wie sehr man daran leidet. Deswegen gibt es auch keine direkte Grenze zwischen Schüchternheit und der sozialen Phobie.

Der Wesenszug, den du meinst ist Introversion.

Ostsee1982  25.09.2020, 21:33
@Cary2002
Schüchternheit ist keine Angstszörung

In welchem Satz habe ich geschrieben, dass Schüchternheit eine Angststörung ist?

aber schon Angst vor der Meihnung anderer Personen

...eher um das knüpfen zwischenmenschlicher Beziehungen im Allgemeinen.

aber Sozialphobie ist es erst, wenn man wirklich panische Angst davor hat und einen großteil seines Lebens dabach ausrichtet

Ja. Es werden soziale Kontakt entweder ganz gemieden oder fokussiert sich auf bestimmte Situationen.

Cary2002  26.09.2020, 10:49
@Ostsee1982
Was ist denn falsch? Wo steht Schüchternheit im ICD im Gegensatz zur Sozialphobie?

Du hast geschrieben, dass Schüchternheit ein Charakterzug ist was nicht stimmt.

...eher um das knüpfen zwischenmenschlicher Beziehungen im Allgemeinen.

das stimmt, was aber immer noch kein Wesenszug ist.

Ja. Es werden soziale Kontakt entweder ganz gemieden oder fokussiert sich auf bestimmte Situationen.

Man muss diese Situationen meiden, man macht es nir oft und wenn man sich dann einmal der Angst stellt, hat man ziemliche Angstsymptome.

Auf der anderer Seite kann es auch vorkommen, dass man das wenn man schüchtern ist, manchmal meidet.

Es kommt darauf an, wie sehr diese Person das stört, es kann also sein, dass ein und das selbe Verhalten einmal als schüchtern und einmal als soziale Phobie eingeschätzt wird, einfach weil die eine Person mit diesem Verhalten weniger Probleme hat.

Bei Schüchternheit bzw. einem ungeselligen und introvertierten Wesen (bin selbst ein sehr ruhiger Mensch, der sich als introvertiert bezeichnen lassen kann) entsteht meist kein Leidensdruck, es sei denn man ist nicht in der Lage sich selbst zu mögen und damit umzugehen - das ist eine Charaktereigenschaft und als Solche kaum zu "behandeln". Wer einfach nur zurückhaltend ist, der lebt meist eher für sich, aber doch zufrieden. Ich spreche bewusst von "Zurückhaltung", da der bekannte Ausspruch "aber ich bin schüchtern" leider fälschlicherweise allzu oft als Ausrede für extreme eigene Unsicherheit und Angst vor Kontakten missbraucht wird - und das kann durchaus in Richtung von Phobien oder letztlich Psychosen gehen.

Eine Soziale Phobie ist im Gegensatz zu einem zurückhaltenden Wesen eine ernste psychische Erkrankung und hat das Zeug dazu, dem Betroffenen viel von seiner Lebensqualität zu nehmen und ihn stark einzuschränken - das fängt ja schon damit an, dass man gewisse Leute oder auch Soziale Kontakte im Ganzen vermeidet und den Alltag bestrebt ist danach auszurichten, diese Zeitgenossen oder auch einfach alle nach Möglichkeit nicht zu sehen. Man nimmt weniger an der Gesellschaft teil, baut ggf. in seinen sozialen Fähigkeiten ab und wird zusehends isoliert, was wiederum Folgeprobleme in Richtung Depressionen usw. bewirken kann. Ich habe das alles schon erlebt: Am Anfang standen bei einem besonders tragischen Fall von vor ca. 15 Jahren Mobbingattacken, daraus resultierend Kontaktprobleme oder Kontaktschwierigkeiten, am Schluss ernstzunehmende Depressionen inklusive Wahnvorstellungen (die Person fühlte sich von ihren einstigen Mobbern bis ins Private verfolgt und hatte z.B. Angst, die würden zuhause vor ihrem Wohnzimmerfenster aufkreuzen) mit daraus resultierenden organischen Problemen (Sehprobleme usw.) und zeitweiliger Arbeitsunfähigkeit. So selten ist das gar nicht, es wird nur totgeschwiegen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn du schüchtern bist, hast du normalerweise keine Probleme durch Menschenmassen durch zu laufen.. Mit der soziophobie schon


Greekgirl34555  29.05.2020, 23:03

Menschenmassen stellen auch für Soziophobiker kein großes Problem dar, weil du da anonymer bist. Kleinere Gruppen oder einzelne Menschen dagegen eher schon.

Kekskuchen92  31.05.2020, 21:07
@Greekgirl34555

Also ich habe immer etwas Panik wenn ich durch ne Menschenmasse laufe, da die Chance besteht angesprochen zu werden.. Ich nehme an (muss nicht stimmen), dass Leute die schüchtern sind erst dann Probleme haben sobald sie angesprochen werden und nicht schon davor

Greekgirl34555  31.05.2020, 21:17
@Kekskuchen92

Ich denke, dass Schüchterne auch davor nervös werden. Die Phobie übersteigt das aber nochmal um eine Stufe.

Ich habe selber die Phobie. Bei mir ist es andersrum. In einer Menschenmasse habe ich sehr wenig Nervösität. Wenn ich aber eine handvoll Leute oder einzelne Personen auf der Straße sehe, die an mir vorbeikommen oder an denen ich vorbeigehen muss, dann geht es bei mir los. Da habe ich Angst angesprochen zu werden, bis die aus meinem Blickwinkel verschwunden sind. Aus diesem Grund traue ich mich auch wenig alleine in ein Cafe, Restaurant oder kleine Läden zu gehen. Nur wenn es wirklich sein muss tue ich das, aber unter höchster Anspannung und das macht so keinen Spaß. Und wenn ich neue Leute kennenlerne ist es bei mir so: Ich bin zwar ultra Nervös, aber ich komme mit Smalltalk trotzdem gut ins Gespräch. Ich sage alles was in meinem Kopf kommt, die Nervösität bleibt aber irgendwie trotzdem da. Erst wenn ich öfters mit der Person warm wurde lässt sie nach.

Kekskuchen92  31.05.2020, 21:23
@Greekgirl34555

Kann ich nachvollziehen ist bei mir nicht anders. Allerdings ist es bei mir meistens auch mit der Anzahl der Leute in meiner Umgebung proportional. Ich nehme an es gibt verschiedene Ausprägungen dieser Phobie

Greekgirl34555  31.05.2020, 21:30
@Kekskuchen92

Aufjedenfall. Und Nervös werde ich auch wenn ich bei irgendwas beobachtet werde.

Jeder erlebt sie anders. Wie zeigt es sich denn bei dir?

Es gibt z.B. auch die ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung. Das ist eher die extreme Form der Phobie, vor der ich Angst habe, dass ich sie habe. Denn da vermeidest du Kontakte und neue Situationen, wo du mit anderen zusammen arbeiten muss komplett, außer du bist dir zu 100% sicher, dass du nicht abgelehnt/missbilligt oder kritisiert und (der wichtigste Punkt) gemocht wirst.

Denkst du das ist das (anhand der Beschreibung wie ich sie erlebe - das sind alle Aspekte wie sie sich zeigt)?

Kekskuchen92  31.05.2020, 21:44
@Greekgirl34555

Ich denke zumindest nicht, dass ich diese extreme Form habe. Ich erachte es zwar als unangenehm neue Bekanntschaften zu schliessen, allerdings nicht aufgrund von Hintergedanken, sondern einfach so. Ich kann mir keinen logischen Schluss ziehen, weshalb ich gewisse Situationen nicht mag, obwohl es rational keinen Sinn macht. Ich hatte bis jetzt auch nur einmal soetwas wie eine Panikattacke (während einer Präsentation). Meistens begleitet mich meine Phobie einfach durch ein unangenehmes Gefühl. Es ist mir immernoch möglich mit anderen Leuten sozial zu interagieren, allerdings ist es für mich meist nicht amüsant. Seit Coronaausbruch habe ich keinen Menschen mehr gesehen abgesehen von meiner Familie. Aufgrund meiner Persönlichkeit fühl ich mich aber selten allein und vermisse den sozialen Kontakt auch nicht.

Greekgirl34555  31.05.2020, 21:51
@Kekskuchen92

So bin ich auch. Ich kann mir diese Nervösität auch rational nicht erklären, aber trotzdem hält sie mich zurück in manchen Situationen wie in Läden etc. reinzugehen. Ich nehme nur das das Grfühl war als irgendwelche Gedanken, dir aber unbewusst ablaufen, sonst würde ich oder auch du das nicht haben. Deswegen will ich Aufmerksamkeitstraining machen. Ich will meine Gedanken bewusst wahrnehmen und wissen was in meinem Kopf vor sich geht als nur irgendwelche Gefühle wahrzunehmen.

Ich tendiere mit meiner Persönlichkeit auch noch mehr zum Schizoiden (Desinteresse an Kontakten) und ja... Auf der Arbeit (habe ich noch nicht, werde ich ab Oktober) habe ich grundsätzlich nichts dagegen mit anderen zu sein, aber darüberhinaus wird das für mich anstrengend, wenn andete Interesse an mir finden und mehr mit mir zu tun haben wollen.

Du kennst mich zwar nicht persönlich und ich dich ja auch nicht persönlich.

Hört sich bei mir auch nach einer situationsgebundene Phobie an als diese extreme Form oder? Auch mit den Aspekten die ich oben gennant habe wie sie sich bei mir zeigt?

Kekskuchen92  31.05.2020, 22:17
@Greekgirl34555

Ich bin kein Psychologe und kenne mich mit den verschiedenen Formen dieser Phobie auch nicht sonderlich aus. Ich habe meine Phobie zwar immer als Störung angesehen, fand sie aufgrund meines Lebensstils aber selten belastend. Ich denke auch nicht, dass ich eine extreme Ausprägung dieser habe, sodass ich auch nichts dagegen unternehmen müsse. Den einzigen Nachteil sehe ich bei der Partnerfindung.. Ich habe zurzeit kein Problem auch ohne Beziehung auszukommen, weiss allerdings, dass es nicht ewig so sein kann.

Ich finde deine Erfahrungen gleichen den meinen und daher nehme ich an, dass wir eine ähnliche Form dieser Phobie haben.

Greekgirl34555  31.05.2020, 22:25
@Kekskuchen92

Ich hab die Phobie bestimmt schon seit 7 Jahren... Wegen meiner schizoiden Persönlichkeit habe ich sie auch nicht als so belastend erlebt, da ich nicht so das Bedürfniss nach Kontakten habe. Bei der Arbeit ist es okay, aber darüber hinaus ist es für mich anstrengend, wie ich oben schon beschrieben habe. Aber jetzt wo ich im Oktober anfange zu arbeiten, möchte ich diese Phobie lieber lindern oder am Besten ganz weg haben. Das stört nur. Wünscht du dir ein Partner oder machst du das aus konventionellen Gründen?

Kekskuchen92  31.05.2020, 22:45
@Greekgirl34555

Ich habe keinen Stress einen Partner zu finden und würde es sicher nicht aus konventionellen Gründen machen. Da ich selber nicht allzugern viele Kontakte habe, möchte in eine Partnerin in welcher ich einen besten Freund, einen Begleiter fürs Leben und eine psychische Stütze sehe. Und genauso möchte ich für sie da sein. Dadurch könnte ich mein gewohntes Leben auch weiter wie gehabt führen, sobald ich von meiner Familie gelöst habe.

Naja aber wie gesagt eilt es nicht noch habe ich ein allzu starkes Bedürfnis nach nähe